deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Sind BIO Lebensmittel besser? Steigt der Trend zum selber Anbauen?

Wurden sogenannte Biolebensmittel vor einigen Jahren noch vorwiegend nur in kleinen Bio- oder Hofläden verkauft, so haben sie inzwischen vermehrt auch Einzug in Supermärkte und Großhandelsketten gehalten. Viele Anbieter spezialisieren sich auf die neuen zertifizierten Bio-Produkte. Doch halten die Bio-Gütesiegel, was der Konsument sich von ihnen verspricht? Ist Bio gleich Bio?


Die Erwartungshaltung des Kunden an Bio-Lebensmittel

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung konsumiert wie selbstverständlich industriell hergestellte Lebensmittel, die auf Basis von Monokulturen, Massentierhaltung und GOV (Gentechnisch veränderte Organismen) produziert werden. Verbraucher, die Biolebensmitteln den Vorzug geben, möchten sich nicht nur gesünder und besser ernähren. Sie entscheiden sich für sie, um das Gefühl zu haben, aktiv etwa für die artgerechte Nutztierhaltung oder die Vermeidung von Pestizideinsatz in der Landwirtschaft einzutreten. Der Einkauf zum Bio-Mehrpreis wird so zu einem vermeintlichen politischen Akt, der ein gutes Gewissen beschert.

Bio aus aller Welt?

Im Gegensatz zu Waren, wie sie zumeist in Bio-zertifizierten Hofläden und bei kleinen Öko- Einzelhändlern zu erhalten ist, sollte der Sinn von Bio-Massenware aus den Supermärkten jedoch kritisch hinterfragt werden. In der Tat, Gütesiegel und Zertifikate erhalten nur Betriebe, die bestimmte Auflagen erfüllen und sich gewissen Kontrollen unterziehen. Jedoch ist es kaum als umweltgerecht anzusehen, wenn Lebensmittel über Tausende von Kilometern transportiert werden müssen, bevor sie den Endverbraucher erreichen. Auch entspricht es nicht wirklich den Wünschen des Bio-Kunden, wenn Produkte nicht von regionalen Kleinbauern stammen, sondern aus Großbetrieben im industriellen Maßstab, die über eine Bio-Zertifizierung verfügen.

Alternatives Kaufverhalten und Eigenanbau

Wer tatsächlich sicher sein möchte, sich von nachhaltig produzierten Lebensmitteln zu ernähren, kauft beispielsweise in Hofläden seiner Region ein, deren zugehörige landwirtschaftliche Betriebe er persönlich kennt. Auch gehen immer mehr Menschen dazu über, sich mit Nahrungsmitteln selbst zu versorgen.

In immer mehr Hinterhöfen werden Kartoffeln, Gemüse und Obst angebaut

Hühner und Ziegen bevölkern ehemalige Ziergärten, um ihre Halter mit Eiern, Milch und Fleisch zu versorgen. Wie zu Großmutters Zeiten wird in vielen Haushalten wieder gelagert, eingekocht und haltbar gemacht. Die Selbstversorgung ersetzt den wöchentlichen Einkauf im Supermarkt.

Die stille Revolution der Selbstversorger

Nicht die Konsumenten, die im Supermarkt zu Gemüse, Milchprodukten und Fleisch mit Bio-Gütesiegel greifen, setzen der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft tatsächlich etwas entgegen. Die Bewegung der Selbstversorger ist es, die für Biodiversität, artgerechte Nutztierhaltung und hochwertige, gesunde Lebensmittel aktiv eintritt.

Gastbeitrag von Oliver Schulz, storebird.GmbH

Zusatzinformationen: Die Welt Vertrauen in die Gütesiegel  und Gojibeeren in zertifizierter Bio-Qualität