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Hitze, Insekten, Sonne – diese zehn Heilpflanzen helfen

Für viele Menschen ist der Sommer die schönste Zeit des Jahres – und Balsam für Körper und Seele. Die warmen Temperaturen und lauen Sommernächte laden zu Aktivitäten im Freien oder zum gemütlichen Beisammensein mit Verwandten, Freunden und Bekannten ein. Die warmen Temperaturen können andererseits aber auch eine Reihe von Beschwerden auslösen oder verstärken. Beispiele hierfür sind Verdauungsstörungen, Wassereinlagerungen, Schlafprobleme oder Juckreiz durch Allergien. Mit den richtigen Heilpflanzen können Sie ganz unterschiedlichen sommerlichen Beschwerden vorbeugen oder diese lindern.
 
Beim Gedanken an die vier Jahreszeiten fallen vermutlich jedermann eine Reihe von Vor- und Nachteilen ein – sei es in Bezug auf das persönliche Wohlbefinden oder für die Gesundheit im Allgemeinen. Gleichzeitig ist es auffällig, dass viele Menschen zu verschiedenen Jahreszeiten gehäuft an unterschiedlichen Beschwerden leiden.

Im Sommer können das beispielsweise wärmebedingte Herz- und Kreislaufprobleme in Verbindung mit Schwindel sein, da sich die Blutgefäße bei Wärme erweitern und sich der Blutfluss dadurch verlangsamen kann. Besonders häufig betroffen sind Personen mit leichter Herzschwäche oder einem niedrigen Blutdruck. Neben körperlicher Bewegung wie regelmäßiges Spazierengehen und einer pflanzenbetonten Ernährungsweise, können die Extrakte aus den Blättern und Früchten des Weißdorns sowohl vorbeugend als auch zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.
 
Walnussblätter in Form von Tee oder Umschlägen, helfen bei einer anderen typischen sommerlichen Beschwerde: übermäßiges Schwitzen. Viele Menschen empfinden sehr starkes Schwitzen als störend. Generell ist die Schweißbildung eine wichtige Funktion des menschlichen Körpers, um die Körperkerntemperatur stabil zu halten und nicht zu überhitzen. Wenn dem Schwitzen jedoch kaum noch Einhalt geboten wird, kann dies für Betroffene zu einer echten Tortur werden.

Stärker verbreitet als in den übrigen Jahreszeiten sind zudem Wassereinlagerungen und Schwellungen an Beinen, Füßen, aber auch an den Armen und Händen. Diese Schwellungen können unter anderem eine Folge des starken Schwitzens sein, da sich durch den Flüssigkeitsverlust der Blut- und Lymphstrom verlangsamt.Auch aus diesem Grund ist es wichtig, während des Sommers viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, zum Beispiel in Form von Mineralwasser oder ungesüßten Tees. Besonders häufig von Schwellungen und Wassereinlagerungen betroffen sind Personen, deren Venenfunktion beeinträchtigt ist und die an Krampfadern leiden. Hier helfen Heilpflanzen wie die Zaubernuss, Rosskastanie und Walnuss in Form von Tee, als Umschlag, Waschung oder in Salbenform. Manchmal tragen die Schwellungen und Schmerzen in Beinen und Füßen sogar dazu bei, dass sich der nächtliche Schlaf schlechter einstellt.
 
Aber auch die ungewohnt hohen Temperaturen in der Nacht lassen viele Menschen schlechter in den Schlaf finden oder führen zu Durchschlafproblemen. Hier bietet der "Arzneischrank Natur" eine reichhaltige Auswahl an Heilpflanzen, die nachweislich den gesunden Schlaf fördern. Die Zapfen des Hopfens beispielsweise können vielseitig angewandt werden – etwa als Tee oder als Aromakissen – und sind darüber hinaus sehr gut verträglich.

Die ätherischen Öle der Pfefferminze helfen nachweislich bei Spannungskopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen entstehen unter anderem durch Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich. Unter bestimmten Konstellationen können sich diese Beschwerden verstärken, etwa bei sehr heißen Temperaturen oder schlechtem Schlaf.

 
 
Während die verdünnten ätherischen Öle der Pflanze bei Spannungskopfschmerzen zum Einsatz kommen, lindern Teezubereitungen mit Pfefferminzblättern Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Sodbrennen. Gerade zu Beginn des Sommers stellen viele Menschen ihre Ernährung um. Sie verzehren mehr Rohkost in Form von Salaten, gleichzeitig aber auch fettreiches Grillfleisch. Die Folge hieraus ist nicht selten eine wechselhafte Verdauung: An einigen Tagen ist die Stuhlkonsistenz dann sehr weich bis flüssig und einige Tage später wieder fast unerträglich hart. Hier können Flohsamen und Flohsamenschalen kleine Wunder vollbringen. Sie regulieren den Stuhlgang und tragen langfristig dazu bei, dass sich die Verdauung wieder normalisiert. Auch lästige Blähungen und Völlegefühl lassen nach.

Stiche, Sonnenbrand und Wunden

Ebenfalls lästig sind im Sommer kleine Plagegeister wie Mücken oder vielmehr deren Stiche und Bisse. Sie sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch einen quälenden Juckreiz verursachen. Gegen die Symptome der Insektenstiche helfen beispielsweise Extrakte aus Kamillenblüten, dem ätherischen Öl der Pfefferminze oder der Eiche.
 
Aber auch bei einem leichten Sonnenbrand können die Extrakte aus der Kamille und Eiche Linderung verschaffen. Selbstverständlich gilt hier der Grundsatz, dass die Vorbeugung vor zu starker Sonneneinstrahlung die wichtigste Maßnahme darstellt. Wenn die Sonne dennoch unterschätzt wurde, können die genannten Pflanzen bei einer leicht gereizten Haut und einem leichten Sonnenbrand als Helfer fungieren. Besonders gereizt kann die Haut im Sommer ebenfalls bei Allergikern und bei Personen mit Neurodermitis oder Schuppenflechte sein. Umschläge mit Extrakten aus der Eichenrinde und Walnussblättern bremsen einerseits den Juckreiz.
 
Gleichzeitig können Zubereitungen aus Eichenrinde, Hamamelis, Kamillenblüten und Walnussblättern die Wundheilung fördern, etwa wenn ein Mückenstich aufgekratzt wurde. Ihre Extrakte helfen in Form von Umschlägen, Kompressen oder als Badezusatz. Die Pflanzenextrakte fördern die Wundheilung, wie etwa bei einer Schramme oder einer leichten Schnittverletzung. Ein Umschlag mit Rosskastaniensamen unterstützt ebenfalls die Wundheilung, vor allem bei Prellungen, Quetschungen – auch bei einem Bluterguss. Wichtig bei der Behandlung dieser so genannten "stumpfen Verletzungen" ist, dass die Haut unverletzt und oberflächlich intakt ist.
 
Aus dem Takt geraten ist die Hautfunktion bei einer Hautpilzinfektion. Die oft schwer zu behandelnde übermäßige Ausbreitung von Hautpilzen, wie Candida-Pilze, sind im Sommer meist noch schwerer in Schach zu halten als während der übrigen Jahreszeiten, da sich die Pilze unter feuchtwarmen Bedingungen, etwa durch das stärkere Schwitzen an den Füßen, schneller vermehren können.

Die bekannteste und erwiesenermaßen hilfreiche Heilpflanze zur Behandlung von Pilzinfektionen ist der Australische Teebaum, beziehungsweise das Australische Teebaumöl. Bei regelmäßiger Anwendung wird der Pilz in Schach gehalten. Zusätzlich können Teilbäder etwa mit Extrakten aus Eichenrinde und Walnussblättern helfen, die Wundheilung zu fördern und die Schweißbildung zu bremsen.

Wie Sie die zehn besten Heilpflanzen für den Sommer richtig einsetzen und deren Wirkungen geschickt kombinieren können, erfahren Sie in den folgenden Kurzporträts.

Indische Flohsamen und Flohsamenschalen

Anwendungsbereiche: bei einer wechselhaften Verdauung, harter Stuhlkonsistenz und Verstopfung, weicher bis flüssiger Stuhlgang und Durchfall.

Die Wirkung kurz erklärt: Flohsamen und Flohsamenschalen (Randschichten der Flohsamen) sind Quellstoffe, besser bekannt als Ballaststoffe. In Flüssigkeiten wie Wasser quellen sie stark auf. Neigt der Darm zu Trägheit, aktivieren sie die Muskulatur, so dass der Darminhalt schneller in Richtung Darmausgang transportiert wird (Aktivierung der Peristaltik). Gleichzeitig verfügen die Quellstoffe – vergleichbar mit einem Schwamm – über die Eigenschaft, Flüssigkeiten zu binden. Aus diesem Grund bewirken sie bei weicher bis flüssiger Stuhlkonsistenz und Durchfall eine Zunahme der Festigkeit.
 
Anwendung

Fohsamen als Lebensmittel: etwa als Topping auf einem sommerlichen Salat, auf Suppen oder in Mineralwasser.
Wichtig: Verzehr sofort (ohne Wartezeit) und in milchfreien Speisen und Getränken, da sich die erwünschte Quellwirkung im Darm sonst reduziert. Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 12-40 Gramm. Flohsamen können je nach Bedarf ein- bis dreimal täglich angewandt werden.

Flohsamenschalen in milchfreien Flüssigkeiten: Eine Portion der Schalen (etwa 5g) zum Beispiel in 250ml stilles Mineral- oder Leitungswasser einrühren und die Mischung umgehend trinken. Anschließend ein weiteres Glas Wasser nachtrinken, damit die Schalen sicher in den Magen gelangen. Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 4-20 Gramm. Sie können je nach Bedarf ein- bis dreimal täglich eingenommen werden.

Vorsicht: Nicht anwenden bei dauerhaften Verengungen im Darm, Darmverschluss und schwer einstellbarem Diabetes. Andere Arzneimittel werden idealerweise eine Stunde später  eingenommen, da Quellstoffe deren Wirkung einschränken können.

Hamamelis-/Zaubernussblätter und -rinde

Anwendungsbereiche: bei geschwollenen Beinen, Krampfadern, juckender Haut und kleinen Hautentzündungen.
Die Wirkung kurz erklärt: Hauptverantwortlich für die Wirkungen der Hamamelisblätter und deren Rinde sind Gerbstoffe, die vereinfacht gesagt verdichtend auf Oberflächen wirken und so die Oberhaut und andere Gewebe wie die Mundschleimhaut oder Venen "abdichten" können. Gleichzeitig wirken die enthaltenen Gerbstoffe zusammen mit den Flavonoiden als Partner antientzündlich.
 
Anwendung

Kompresse bei Entzündungen der Haut und Juckreiz: 2 TL (1g) Hamamelisblätter oder 1 TL (1-2g) Hamamelisrinde mit 500ml siedend heißem Wasser überbrühen, zudecken und 15 Minuten ziehen lassen. Danach Blätter oder Rinde abfiltern und abkühlen lassen. Ein Waschlappen oder Handtuch in dem Extrakt tränken und die Auflage 15 Minuten oder länger einwirken lassen. Bis zu dreimal täglich wiederholen.
Vollbad bei Schwellungen und Krampfadern: 30g Hamamelisblätter oder 20g Hamamelisrinde mit einem Liter siedend heißem Wasser überbrühen. Die Mischung 20 Minuten zugedeckt ruhen lassen, dann die Blätter oder Rinde absieben. Parallel Wasser in die Badewanne einlaufen lassen und den wässrigen Hamamelis-Extrakt hinzufügen. Bei 35-38°C für 15 Minuten baden. Negative Wirkungen sind nicht bekannt.

Kamillenblüten

Anwendungsbereiche: bei leichtem Sonnenbrand und Juckreiz durch Insektenbisse.

Die Wirkung kurz erklärt: Ist der Gehalt an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Schleimstoffen in den Kamillenblüten ausreichend hoch konzentriert, können sie ihre keimbremsende, antientzündliche und reizlindernde Wirkung im vollen Umfang entfalten. Oberflächliche Wunden, etwa Schürfwunden oder Insektenbisse, heilen dann schneller ab. So wird einer möglichen Narbenbildung vorgebeugt.

Wichtig: Verwenden Sie nur Kamillenblüten in Apothekenqualität, da diese einem Arzneimittel entsprechen. Kamillenblüten aus einem Kaufhaus sind nach dem Lebensmittelrecht zugelassen und müssen keinen arzneilichen Effekt ausüben.
 
Anwendung

Kompresse bei Sonnenbrand oder Juckreiz: 2 TL (3g) getrocknete Kamillenblüten mit 150ml siedend heißem Wasser übergießen, zudecken und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Danach Blüten absieben, den Sud erkalten lassen und Waschlappen oder kleines Handtuch darin tränken. Auf die betroffene(n) Hautstelle(n) legen, 30 Minuten einwirken lassen und bis zu zweimal täglich wiederholen.

Vorsicht: Nicht anwenden bei Allergien gegenüber Kamillenblüten.
 

Video: Kamille als Tee und Auflage bei Magenschmerzen, Schlafstörungen, Erkältung

https://www.youtube.com/watch?v=-KPwtmfw5-s#action=share

 

Hopfenzapfen

Anwendungsbereiche: bei leichten Schlafbeschwerden.

Die Wirkung kurz erklärt: Hopfenzapfen stecken voller spannender Inhaltsstoffe wie zum Beispiel die Bitterstoffe Humolon und Luplon. Sie bauen sich nach und nach zu einer flüchtigen Substanz ab, die Metybutenol heißt und beruhigend, entspannungsfördernd und angstlösend wirkt. Aus diesem Grund wirken Hopfenzapfen innerlich und äußerlich angewandt bei innerer Unruhe und leichten Schlafbeschwerden ohne dabei abhängig zu machen.
 
Anwendung

Tee bei Unruhe und Schlafbeschwerden: 1 TL (0,5g) der Hopfenzapfen mit 150ml heißen Wasser übergießen, den Tee 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann die Zapfen absieben. Im Tagesverlauf zwei bis drei Tassen Tee trinken.

Hopfenkissen bei Schlafbeschwerden: 500g getrocknete Hopfenzapfen in ein Kissen mit atmungsaktiven Fasern wie Baumwolle füllen und verschließen. Das Kissen ans Kopfteil des Bettes legen oder in der Tasche mitführen. Mehrmals täglich die Dämpfe ausgiebig und für fünf Minuten oder länger einatmen. Hopfenzapfen nach vier Wochen austauschen, da die Inhaltsstoffe dann verflogen sind. Negative Wirkungen sind nicht bekannt.

Pfefferminzöl und Pfefferminzblätter

Anwendungsbereiche: Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerz; Pfefferminzblätter bei Verdauungsbeschwerden.

Die Wirkungen kurz erklärt: Pfefferminzöl aktiviert beim Auftragen auf Stirn oder Nacken körpereigene Systeme zur Schmerzabwehr. So wird der Schmerz vor Ort blockiert. Gleichzeitig steigert es die Durchblutung kleinster Blutgefäße in der Haut und löst so Verkrampfungen der Muskulatur. Die ätherischen Öle der Pfefferminzblätter wirken entkrampfend und entspannungsfördernd auf die Muskulatur der Verdauungsorgane. Zusätzlich wird der Schließmuskel der Speiseröhre gestärkt, so dass der Speisebrei weniger "hochschwappen" kann. So wird beispielsweise Sodbrennen vorgebeugt.
 
Anwendung

Pfefferminzöl in Lösung bei Spannungskopfschmerzen: 5g Pfefferminzöl mit 50g Creme oder Hautpflegeöl vermischen (Mischungsverhältnis 1:10) und kleine Mengen der Mischung auf Stirn und Schläfen auftragen. Creme oder Öl trocken und lichtgeschützt aufbewahren. Bei Bedarf die Anwendung alle 15 Minuten wiederholen. Beim Ausbleiben der Wirkung nach zwei Stunden soll die Anwendung abgebrochen werden.
Tee bei Verdauungsbeschwerden: 1 TL (0,5g) Pfefferminzblätter mit 250ml heißem Wasser übergießen, den Tee 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann die Blätter absieben. Im Tagesverlauf drei Tassen Tee trinken.

Vorsicht: Bei äußerlicher Anwendung (Pfefferminzöl) können Hautrötungen auftreten. Pfefferminzblätter: Bei Gallensteinen Rücksprache mit einem Arzt halten.

Rosskastanie

Anwendungsbereiche: Egal ob ein Waldspaziergang, eine Fahrradtour oder die Gartenarbeit – die Sonne lockt uns zu körperlichen Aktivitäten ins Freie. Ein Umschlag mit Rosskastaniensamen unterstützt die Wundheilung, vor allem bei Prellungen, Quetschungen – sowie auch bei einem Bluterguss. Wichtig bei der Behandlung dieser so genannten "stumpfen Verletzungen" ist, dass die Haut unverletzt und oberflächlich intakt ist.
Die Wirkung kurz erklärt: Das komplexe Saponingemisch der Rosskastaniensamen bremst den Austritt von Flüssigkeit aus Geweben und dichtet diese gleichzeitig ab. So kommt es zu weniger Schwellungen z. B. an Beinen und Füßen und die Blutgefäße werden in deren natürlicher Funktion gestärkt.
 
Anwendung

Paste: 30g geschnittene Rosskastaniensamen in einen Kochtopf füllen, diese mit 100ml Wasser übergießen und langsam zum Kochen bringen. Die Mischung solange kochen lassen, bis ein Brei entsteht. Diesen abkühlen lassen und fingerdick auf eine feuchte Kompresse streichen, dann auf das Körperteil legen und 30 Minuten einziehen lassen. Negative Wirkungen sind bei äußerer Anwendung unbekannt.

Eichenrinde

 Anwendungsbereiche: Das ätherische Öl der Eiche hilft sowohl bei den Symptomen von Insektenstichen (Schwellung, Rötung, Juckreiz), als auch den Symptomen eines leichten Sonnenbrands (Rötung, Hautspannen, Juckreiz, Schmerzen). Umschläge aus Extrakten der Eichenrinde helfen in beiden Fällen, den unangenehmen Juckreiz zu bremsen (auch in Kombination mit Walnussblättern). Gleichzeitig können Zubereitungen aus Eichenrinde (auch in Kombination mit Hamamelis, Kamillenblüten und Walnussblättern) die Wundheilung fördern, etwa wenn ein Mückenstich aufgekratzt wurde. Die Extrakte der genannten Heilpflanzen helfen in Form von Umschlägen, Kompressen oder auch als 

Badezusatz

Die Wirkung kurz erklärt: Die spezielle Kombination aus Gerbstoffen und Flavonoiden wirkt bei Hautverletzungen auf der Oberfläche der Haut zusammenziehend und oberflächenverdichtend. Gleichzeitig reduziert sie Juckreiz und wirkt leicht schmerzlindernd.
 
Anwendung

Kompresse: Einen gehäuften TL Eichenrinde (2-3g) mit 500 ml Wasser in einem Topf ansetzen und kurz aufkochen. Topf zudecken und 15 Minuten ziehen lassen, anschließend die Rinde absieben. Den Extrakt abkühlen lassen bis er lauwarm ist, dann eine Kompresse oder Waschlappen darin tränken. Kompresse oder Waschlappen auf die sonnengeschädigte oder juckende Hautstelle legen und den Extrakt mindestens 15 Minuten einwirken lassen.

Vorsicht: Nicht bei großflächigen Hautentzündungen anwenden
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Australisches Teebaumöl*

*(nach internationalem Standard ISO 4730 oder australischem Standard 2782-1985)

Anwendungsbereiche: Schweißfüße im Sommer sind ein idealer Nährboden für Hautpilze, zum Beispiel Candida-Pilze. Die bekannteste und erwiesenermaßen hilfreiche Heilpflanze zur Behandlung von Pilzinfektionen ist der Australische Teebaum, beziehungsweise das Australische Teebaumöl. Bei regelmäßiger Anwendung wird der Pilz in Schach gehalten.

Die Wirkung kurz erklärt: Bei der Anwendung auf der Haut entfaltet Teebaumöl seine keimhemmende und entzündungsbremsende Wirkung auf betroffenen Hautstellen und Nägeln umgehend. Dabei dringen die ätherischen Öle in tiefer gelegene Hautschichten ein und hemmen dort das Wachstum der Pilze.
 
Anwendung

Ätherisches Öl: Bei Nagelpilz standardisiertes Teebaumöl unverdünnt mit einem Pinsel auftragen. Bei Hautpilz soll die Menge des Wirkstoffs zwischen 25-50 Prozent betragen. Dazu das Teebaumöl mit Wasser oder mit einer neutralen Salbe vermischen und ebenfalls mit einem Pinsel auftragen.

Vorsicht: Nur äußerlich anwenden und nicht einsetzen bei Überempfindlichkeit auf das ätherische Öl. Niemals bei Verbrennungen auftragen und Kontakt mit Augen und Ohren vermeiden. Mögliche Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen der Haut sowie juckende, schmerzhaft brennende Haut und Hautrötungen.

Walnussblätter

Anwendungsbereiche: Generell ist die Schweißbildung eine wichtige Funktion des menschlichen Körpers, um die Körperkerntemperatur stabil zu halten und nicht zu überhitzen. Übermäßiges Schwitzen jedoch kann für die Betroffenen zu einer echten Tortur werden und die Lebensqualität einschränken. Walnussblätter in Form von Tee oder Umschlägen können hier helfen.

Die Wirkung kurz erklärt: Die Inhaltsstoffe der Walnussblätter dichten einerseits Verletzungen oder Entzündungen der Haut ab, indem sie eine schützende Membran bilden. Gleichzeitig wirken die Inhaltsstoffe sekretionshemmend, so dass bei langfristiger und regelmäßiger Anwendung die Schweißproduktion gebremst wird.
 
Anwendung

Kompresse oder Waschung: Zwei gehäufte TL Walnussblätter (2-3g) mit 250 ml kochend heißem Wasser übergießen. Mischung zudecken und 15 Minuten ziehen lassen, anschließend die Blätter absieben. Den Extrakt abkühlen lassen bis er lauwarm ist, dann eine Kompresse, Waschlappen oder Handtuch darin tränken. Die durchtränkte Auflage auf die betroffene Hautstelle legen und den Extrakt entweder 15 Minuten einwirken lassen oder zweimal täglich Waschungen damit durchführen. Negative Wirkungen sind unbekannt.

Weißdornblätter mit -blüten

Anwendungsbereiche: Bei Wärme erweitern sich die Blutgefäße – der Blutfluss verlangsamt sich. Die Folge hiervon können wärmebedingte Herz- und Kreislaufprobleme in Verbindung mit Schwindel sein. Besonders häufig betroffen sind Personen mit leichter Herzschwäche oder einem niedrigen Blutdruck. Neben körperlicher Bewegung wie regelmäßiges Spazierengehen und einer pflanzenbetonten Ernährungsweise können die Extrakte aus den Blättern und Früchten des Weißdorns sowohl vorbeugend als auch zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

Die Wirkung kurz erklärt: Die Inhaltsstoffe der Weißdornblätter sowie deren Blüten kräftigen einerseits den Herzmuskel von innen heraus und fördern dessen Spannkraft. Außerdem verbessern sie die Durchblutung des Herzens, so dass der ganze Körper besser mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. So kann der sommerliche Schwindel leicht gebremst werden.
 
Anwendung

Tee: Einen TL Weißdornblätter und deren Blüten (1,5g) mit 150 ml siedend heißem Wasser übergießen, zudecken und zehn Minuten ruhen lassen. Danach Blätter und Blüten absieben. Täglich drei bis vier Tassen für einen Zeitraum von sechs Wochen oder länger trinken. Negative Wirkungen sind unbekannt.

Autorin

Dr. rer. medic. Nadine Berling-Aumann
 
Nadine Berling-Aumann ist Ökotrophologin mit pharmazeutischer Vorausbildung und Promotion in theoretischer Medizin. Sie arbeitet als Sachbuchautorin zu Heilpflanzen und ernährungsmedizinischen Themen sowie als Ernährungstherapeutin in den Bereichen Magen-Darmerkrankungen, Unverträglichkeiten und Allergien. Weitere Informationen: www.berling-aumann.de
 
Quelle: Carstens Stiftung, Essen, 08.08.2018