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Alkohol ist Feind Nummer eins für die Bauchspeicheldrüse

Alkohol ist Feind Nr. 1

Die Bauchspeicheldrüse kann chronisch oder akut entzündet sein. Die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung entspricht nach Reckeweg der Inflammationsphase. Der Körper zeigt bereits eine übersteigerte Reaktion. Die chronische Entzündung wird der Imprägnationsphase zugeordnet, da die Zellen bereits erkrankt sind. Die chronische Entzündung des Pankreas hat ähnliche Symptome wie eine akute Entzündung, aber Verlauf und Auswirkungen sind völlig verschieden. Männer sind dreimal häufiger von der chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse betroffen als Frauen. Die meisten Patienten erkranken bereits vor dem 40. Lebensjahr.

Ursache für die Erkrankung ist meist Alkoholmissbrauch, Belastung durch Medikamenteneinnahme und seltener Infekte. Trinkt ein Mensch über längere Zeit mehr als 100 Gramm Alkohol pro Tag – dies entspricht etwa 1 1/2 Flaschen Wein oder neun kleinen Bier –, können die inaktiven Vorstufen der von der Bauchspeicheldrüse gebildeten Enzyme vorzeitig im Pankreasgewebe aktiviert werden, was dann zu einer Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse führen würde.

Durch Zerstörung von Organgewebe entstehen Zysten und Narben, die zu Verengungen der Ausführungsgänge führen. Das zugrunde gegangene Gewebe wird durch eine Entzündungsreaktion aufgelöst. Solche Entzündungsschübe können anfänglich unbemerkt und ohne Schmerzen stattfinden. Im Durchschnitt vergehen sechs Jahre von der ersten Veränderung im Organ bis zum Auftreten der ersten schmerzhaften Beschwerden. Bei jedem weiteren Entzündungsschub geht Gewebe zugrunde, so dass immer weniger Verdauungsenzyme und auch immer weniger Insulin gebildet wird (siehe hierzu auch den Abschnitt zu Diabetes mellitus). Erst wenn etwa 80% der Bauchspeicheldrüse zerstört sind, ist der Patient „zuckerkrank“ und benötigt zusätzliche Insulingaben. Da auch die Verdauungsenzyme nicht mehr ausreichend gebildet werden, muss der Patient Enzyme in Tablettenform zu jeder Mahlzeit zu sich nehmen.

Der Selbstzerstörungsprozess bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung kann schon durch kleine Mengen Alkohol wiederholt ausgelöst werden. Deshalb muss ein Patient, der einmal einen Entzündungsschub hatte, zeitlebens alkoholabstinent bleiben. In jedem Fall gehört diese Erkrankung in die Hand eines erfahrenen Therapeuten. Homöopathisch können zur Anregung der körpereigenen Abwehrsysteme Leptandra compositum und Momordica compositum zusätzlich angewendet werden.

Inkretorische Bauchspeicheldrüsenfunktion

Neben der Bildung von Verdauungsenzymen hat die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) auch eine hormonelle Funktion, nämlich die Regulation des Zuckerstoffwechsels. Die dazu ausgeschütteten Hormone werden direkt in die Blutbahn abgegeben (deswegen „inkretorisch“, also nach innen). Die zwei gegensätzlich wirkenden Hormone Insulin und Glukagon werden in den sogenannten Langerhans-Inseln des Pankreas gebildet und von hier direkt in die Blutbahn abgegeben. Der Name ist auf die anatomischen Gegebenheiten zurückzuführen, weil die entsprechenden Zellen wie Inseln in der Bauchspeicheldrüse angeordnet sind.

Die Hauptaufgabe des Insulins besteht im Transport von Zucker aus dem Blut in die Körperzellen. Das Insulin passt wie ein Schlüssel in ein Schloss in der Zellmembran und öffnet damit die Tür zum Eintritt von Zucker als Energiebrennstoff für den Zellstoffwechsel. Wenn zu wenige Schlüssel (also Insulin) vorhanden sind oder die Schlüssel verbogen sind oder das Schloss defekt ist, kann die Zelltür nicht geöffnet werden und der Zucker verbleibt in der Blutbahn (Blutzuckererhöhung). Der Zelle fehlt folglich der Brennstoff, und der Stoffwechsel ist verlangsamt. Dieses Krankheitsbild nennt man Zuckerkrankheit oder Diabetes mellitus.