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Homöopthische Sechs-Phasen-Tabelle

Sechs Phasen zwischen gesund und krank

Durch das systematische und aufmerksame Beobachten seiner Patienten erkannte Reckeweg ganz bestimmte Krankheitsmuster. Da Krankheit immer etwas Dynamisches ist, was sich verbessern oder verschlechtern kann, begann er ein Modell zu errichten, mit dem sich Krankheiten als dynamische Prozesse einleuchtend darstellen lassen. Er nannte sein Modell die Sechs-Phasen-Tabelle.

Die ersten beiden Phasen sind die sogenannten humoralen Phasen. Hier spielt sich die Entgiftungsreaktion im extrazellulären Raum ab. Zellschäden sind noch nicht nachweisbar. In den nächsten beiden Phasen beginnen die Homotoxine im Bindegewebe (= Grundsubstanz, Matrix) heimisch zu werden. Sie lagern sich dort ab und prägen nun die Zellen in der Umgebung. Dieser Übergang wird Matrixphase genannt. Die letzten beiden Phasen schließlich sind von schweren Zellschäden und Veränderungen geprägt. Sie heißen zelluläre Phasen.

Die Exkretionsphase (Ausscheidung)

Hier ist die Welt noch in Ordnung. Homotoxine können in der ersten Phase noch über eine gesteigerte Ausscheidung aus dem Körper transportiert werden. Das geht zum Beispiel über eine vermehrte Schweißbildung oder einfach per Schnupfen.

Die Inflammationsphase (Entzündung)

Auch in der zweiten humoralen Phase hält sich der Organismus noch wacker. Die Selbstheilung ist intakt und reagiert auf plötzliche Homotoxinbelastungen (z. B. Erreger) mit Entzündung und oft Fieber. Das beschleunigt die Elimination der Erreger. Zugleich werden freigesetzte Giftstoffe schneller abgebaut und abtransportiert. Die Entzündungsphase lehrt auch etwas ganz Praktisches. Fieber ist eine sinnvolle Abwehrmaßnahme und sollte nicht sofort mit Medikamenten unterdrückt werden. Am besten ist es, den Körper in seiner Selbstheilung zu unterstützen, wie es die Antihomotoxische Medizin kann.

Die Depositionsphase (Ablagerung)

Wenn mehr Giftstoffe aufgenommen werden als vom Körper wieder abgegeben werden, ist das Gleichgewicht gestört, und die Matrix wird vom Organismus als „Zwischenlager“ genutzt. Je nach Aggressivität der Homotoxine (z. B. Schwermetalle, Holzschutzmittel usw.) wird das System überladen oder sogar blockiert. Diese Phase ist die erste Matrixphase.

Die Imprägnationsphase (Zellerkrankung)

Die zweite Matrixphase (und vierte insgesamt) liegt schon links vom biologischen Schnitt. Das ist jene magische Grenze, jenseits derer eine vollständige Heilung nur noch schwer möglich ist. Zu sehr ist die Grundsubstanz von Homotoxinen belastet und zu schwer sind schon die eingetretenen Zellschäden. Am glimpflichsten scheint es noch innerhalb der Depositionsphase zu sein.

Die Degenerationsphase (Zelluntergang)

Die Degenerationsphase ist die erste zelluläre Phase. Viele Endstadien chronischer Erkrankungen wie zum Beispiel Gelenkversteifung bei Arthrose, Bauchspeicheldrüsenverkalkung nach Alkoholismus oder Narbenbildung nach Herzinfarkt werden dieser Phase zugeordnet. Es liegt auf der Hand, dass die Zellschäden nicht mehr repariert werden können. Im Vordergrund jeder Therapie steht deshalb die Suche nach verträglichen Wegen, um die Symptome zu lindern und trotz Krankheit ein möglichst normales Leben zu führen. Auch hier kann die Antihomotoxische Medizin helfen.

Die Dedifferenzierungsphase (Zellentartung)

Auch in der Sechs-Phasen-Tabelle von Reckeweg müssen die bösartigen Erkrankungen ihren Platz finden. Die zweite zelluläre Phase beschreibt alle Krankheiten, die sich den normalen Selbstheilungskräften entzogen haben. Die Zellen haben sich genetisch verändert und führen ihr eigenes Leben – auf Kosten des sinnvollen Miteinanders im übrigen Organismus. Seit längerer Zeit kennt man Homotoxine, die zu bösartigen Veränderungen führen können. Das sind zum Beispiel Lungenkrebs, Schimmelpilze, Leberkrebs, Viren, Gebärmutterkrebs.

Krankheitsdynamik (Vikariation)

Keineswegs soll durch die Beschreibung der steigenden Krankheitsschwere der Eindruck entstehen, dass sich bestimmte Folgen automatisch ergeben. Jede Krankheit ist trotz der von Reckeweg erkannten Systematik ein individueller Vorgang, der sich bei jedem Patienten anders abspielen kann. Die Sechs-Phasen Tabelle ist vielmehr eine wichtige Orientierung, an der der erfahrene Therapeut den Krankheitsverlauf verfolgen kann.

Die einzelnen Phasen sind nicht als starre Zustände anzusehen. Im Gegenteil, es herrschen fließende Übergänge vor. Der Übergang von einer Phase zur nächsten wird Vikariation genannt. Es gibt in der Tabelle von Reckeweg eine Verschiebung nach rechts (negativ) im Sinne einer Verschlimmerung, aber auch eine Vikariation nach links (positiv) als Zeichen der Selbstheilung beziehungsweise des Therapieerfolges. Zwei häufig und bekannte Vikariationsphänomene sind die Streptokokkenangina, die eine Nierenentzündung oder Rheuma der großen Gelenke auslösen kann, und die Fettleibigkeit, die in einen Diabetes mellitus „vikariiert“.