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Gesundheit im Büro: über richtiges Sitzen und Stehen

Überlasteter Mitarbeiter, Fotolia.com, © pure.passion.photo

Wohlbefinden im Büro ist heute nicht nur eine Chefsache des verantwortungsvollen Umgangs mit der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer, sondern spielt in einigen Gesetzen und Vorordnungen zur Arbeitsmedizin und dem Arbeitsschutz auch eine rechtliche Rolle. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) definiert einige nützliche und hilfreiche Parameter zu einem gesunden Arbeitsplatz. Nicht überall kann man sinnvolle Konzepte in der Arbeitswelt umsetzen, allerdings sollten Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sich bemühen bestmögliche Umfelder zu gestalten.

 

Ein Büro ist auch ein Bewegungsraum, wo man bestimmte Raum- und Flächen-Checks durchführen kann. Die BAuA gibt in ihrer Checkliste an, das man Punkte wie: die Mindestquadratmeterzahl, der freie Zugang zu Fenster und Heizungen, Mindestdurchgangwege von 60 cm, der Mindestluftraum von 12–18 kbm pro Arbeitsplatz, eine Schreibtischgröße von mindestens 160 x 80 cm, ausreichend Bewegungsfreiräume unter dem Schreibtisch oder die freie Bewegungsfläche am Arbeitsplatz von mindestens 1,5 qm beachten muss. Besonders unternehmerische Investitionen in Flächen sind sinnvoll. Viele Aufgaben lassen sich im Stehen besser bewältigen als im Sitzen. Rückenbeschwerden werden vor allem durch das lange Sitzen ausgelöst und sind zur Volkskrankheit geworden. Durch das digitale Zeitalter wird immer weniger im Büro gelaufen, was statistisch dazu führt, das wir rund 80 Prozent der Arbeitszeit im Sitzen verbringen.

Moderne Bürostühle, die individuell eingestellt werden können, höhenverstellbare Schreibtische und natürlich eine gesunde Sitzhaltung sind wichtig. Viele Unternehmer setzen auf Stehpulte. Auf dem Bürostuhl sitzt man richtig, wenn die Unterarme auf der Arbeitsfläche in einem 90-Grad-Winkel zu den Oberarmen liegen. Auch der Winkel der Knie sollte einen rechten Winkel bilden. Man sollte öfters die Sitzposition wechseln und auf dem Bürostuhl hin und her rutschen. Die sogenannten Pezzi-Bälle (Sitzbälle in verschiedenen Größen) fördern die Bewegung der Rumpf-, Rücken- und Beinmuskulatur. Auch beim Telefonieren sollte man die Unterarme auf dem Schreibtisch belassen und auf keinen Fall den Telefonhörer zwischen Schulter und Ohr einklemmen, was die Nackenmuskulatur belastet. Es gibt eine Reihe an Sitzübungen, die man im Internet findet. Viele Videos zu Gesundheitsthemen findet man heute auf YouTube. 

Stehende Tätigkeiten bringen zwangsläufig durch die Schwerkraft Probleme mit den Fuß-, Knie- und Hüftgelenken mit sich. Für modebewusste Frauen ein Trauma, aber trotzdem angesagt, sind Schuhe, die flach sind und eine gute Passform haben. Hohe Absätze sind zwar modisch, aber für die Füße tödlich. Schuhe für das Büro kauft man am besten am Nachmittag, wenn die Füße leicht geschwollen und schmerzempfindlicher sind. Ist der Büroboden sehr hart, so sind (sofern der Chef einverstanden ist) Sportschuhe sinnvoll. Zuhause kann man zur Entlastung der Füße viel barfuß gehen und Sport wie Fahrradfahrern treiben. Für Menschen mit Gelenkproblemen ist die Gewichtsabnahme eine logische Empfehlung. Ein kühles Fußbad bei 12-18 Grad oder Beingüsse (Warm-Kalt-Dusche) helfen die Durchblutung anzuregen und lösen schwere Beine. Man sollte bei Fußbädern einen Eimer verwenden und diesen inklusive den Unterschenkeln mit Wasser füllen, das fördert auch die Funktion der Venen. In das Wasser kann man Heilpflanzen wie Kamille, Pfefferminze, Lavendel oder auch Meersalz geben.

Viel hat beim gesunden Umgang mit dem Arbeitsalltag mit der persönlichen Bewusstseins- und Verhaltensveränderung zu tun. Nur wenn man sich wirklich gesünder im Beruf und Alltag bewegen will, sind Gesundheitsangebote wie Rückenschulungen und andere Bewegungs- und Fitnessprogramme von Erfolg gekrönt. Einfach auf seine Gesundheit achten und anfangen laut die einfache Devise.

Vielleicht als kleine Motivationshilfe: Nach einer Studie von National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) haben Menschen die viel Sitzen eine geringere Lebenserwartung. Bei Frauen, die anstatt drei Stunden, sechs Stunden im Sitzen verbrachten, betrug die frühere Sterblichkeitsrate rund 40 Prozent - bei Männern, die sechs Stunden und mehr am Tag im Sitzen verbrachten, rund 20 Prozent.



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