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Von leichten Hörbeeinträchtigungen bis zum Tinnitus

Doctor talking to patient © mangostock, Fotolia.com

In unserer lärmenden Umwelt und stressigen Leistungsgesellschaft sind Hörbeeinträchtigungen ein immer gravierendes Gesundheitsproblem. Akuter bis chronischer Tinnitus sind zur Volkskrankheit geworden. Unter Tinnitus versteht man Ohrgeräusche oder Ohrensausen, die subjektiv oder objektiv, akut oder chronisch, auftreten können. Stress, Angst oder Erregung können im Berufs- und Privatleben Tinnitus auslösen, man spricht dann von einem physiologischen Phänomen. Die unangenehmen Ohrengeräusche können zu psychischen Belastungen wie Schlafstörungen oder Depressionen führen.

 

Der Tinnitus wird nach einer sechsstufigen Schweregradeinteilung definiert. Rund zwei Prozent leiden an unerträglichen Tinnitus-Formen, wobei auch meistens noch eine Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) hinzukommt. Die häufigsten Ursachen von Tinnitus sind die permanente Lärmbelastung und das Knalltrauma. Viele Fälle betreffen auch Menschen, die unter Stress leiden, rund ein Viertel aller Befragten gaben Stress als Auslöser an. Eine zweite große Gruppe betrifft Menschen, wo man keine eindeutige Ursache finden kann, man spricht dann vom idiopathischen Tinnitus. Tinnitus tritt als Folgeerkrankung häufig bei Hörstürzen auf, auch chronische Krankheiten wie Morbus Menière können Tinnitus auslösen.

Es gibt kaum eine Erkrankung der Sinnesorgane, wo so viele unterschiedliche Therapien angeboten werden wie bei Tinnitus. Bei akutem Tinnitus, sofern man die Ursachen findet und ursächlich therapieren kann, verschwinden die Ohrengeräusche bei 80 Prozent der Patienten. Selbst bei chronischen Tinnitus und gängigen Therapien hat man eine recht hohe Erfolgsquote in Bezug auf die Erträglichkeit im Alltag. Viele Tinnitus-Patienten haben mit Schlafstörungen zu kämpfen. Tabletten gegen Tinnitus gibt es speziell nicht, aber einige schulmedizinische und unterstützende Alternativtherapien. Das Spektrum an Therapien reicht von Durchblutungs- bis zu Stresstherapiekonzepten, aber auch Wahrnehmungsproblem-Therapien, wie die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT). Vor allem die individuell abgestimmte Therapie bei akuten Fällen ist wichtig. Allgemein sollte man seine gesunde Lebensführung und positive Lebenseinstellung in den Mittelpunkt stellen und mit Entspannungsübungen wie Autogenes Training die Ohrengeräusche bekämpfen.

Die Naturheilkunde kann auch bei unangenehmen Ohrengeräuschen bis hin zu leichten Formen von Tinnitus helfen. Sanfte Mittel sind vor allem sinnvoll, wenn die Ohrengeräusche nur sporadisch auftreten. Akute Hörstörungen mit belastenden Symptomen gehören aber in die fachkundigen Hände eines HNO-Arztes. Leichte Ohrgeräusche kann man mit Akupressur eindämmen. Ein Akupressur-Punkt liegt am inneren Augenbrauenende am Knochenbogen. In der Homöopathie kennt man bei Ohrengeräuschen und Schwindel Komplexmittel wie Vertigoheel. Zur Regeneration der kleinen Haarzellen in den Ohren kann eine höhere Dosis von Magnesium sinnvoll sein. Zu einer besseren Blutversorgung im Innenohr kann man Heilpflanzen wie Ginkgo einsetzen. Ginkgo ist eine sehr alte Heilpflanze, die man aus der chinesischen und japanischen Heillehre kennt. Sie soll gegen Schwindel und Tinnitus helfen, ist aber unter Forschern nicht unumstritten. Ginkgo-Tee ist weniger wirksam als die konzentrierten Extrakte der Heilpflanze, die u.a. in Ginkgo-Tabletten, die erst nach einigen Tagen wirken, verarbeitet werden. Schwangere und Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten auf Ginkgo verzichten.



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