deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Ischiasbeschwerden (Ischialgie)

schmerz © drubig-photo, Fotolia.com

Zu den äußert schmerzhaften Rückenleiden im unteren Bereich der Wirbelsäule gehören Ischiasbeschwerden. Der Ischiasnerv ist der längste Nerv des menschlichen Körpers, der in der unteren Wirbelsäule im Lenden-Kreuzgeflecht entspringt und sich über das Hüftgelenk und die Knie bis in die Füße zieht. Furchtbare Schmerzen, oder auch nur Missempfindungen wie Kribbeln in den Beinen, können sich bei einer Reizung des Nervs individuell entwickeln.  Vor allem an der Hüfte und dem Gesäß treten quälend Schmerzen auf. Häufig liegt ein Bandscheibenvorfall vor, der ursächlich für die Quetschung des Nervs ist, aber auch Operationen an der Hüfte und dem Becken, eine Wirbelüberbelastung, eine Nervenwurzelentzündung oder Rauchen und Stress können ursächlich für die Reizung des Ischiasnervs sein. Anhand der typische Schmerz- und Funktionsmuster lässt sich eine erste Diagnose beim Spezialisten stellen.

Stechende und klopfende Schmerzen können sich über bestimmte Areale des Nervs oder auch komplett über den Hüft-, Gesäß- und Oberschenkelbereich ausbreiten. Treten starke Schmerzen mit Symptomen wie Taubheitsgefühle oder Lähmungen auf, so müssen nach der klinisch-neurologischen Untersuchung weitere Diagnosen durchgeführt werden. Röntgenaufnahmen oder Bilder einer Magnetresonanztomografie können die Ursachen detaillierter darstellen. Vor allem mechanische Probleme oder Infektionen lassen sich bildgebend gut analysieren. 

Liegen keine schwerwiegenden Funktionsstörungen vor, so klingen die Schmerzen bei vielen Betroffenen nach einigen Wochen wieder ab. Bei rund einem Drittel bleiben allerdings die Schmerzen noch über Monate. Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente werden je nach Befund vom Arzt verschrieben. Der Arzt kann nicht-steroidale Entzündungshemmer mit Wirkstoffen wie Diclofenac verschreiben. Auch kann man betäubende Kortison-Spritzen an die gereizte Nervenwurzel spritzen. Glucocorticoide (Steroidhormone aus der Nebennierenrinde), die Entzündungen hemmen und auch gegen die Schmerzen wirken, werden oft injiziert.

Schwere Nervenschädigungen müssen evtl. operiert werden. In seltenen Fällen, wo die Bandscheibe stark versetzt und geschädigt ist, muss diese teilweise oder ganz entfernt werden. Muskuläre Verspannungen oder funktionelle Erkrankungen wie Fehlstellungen der Hüfte lösen sogenannte pseudoradikuläre Schmerzen aus, die sich häufig wie Ischiasschmerzen darstellen, aber je nach Diagnose beim Facharzt anders therapiert werden müssen.

Bei leichten Formen von Ischiasbeschwerden reichen apothekenpflichtige Medikamente, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Paracetamol aus. Es gibt auch alternative Methoden gegen das Rückenleiden, so helfen Wärme- und Kälteanwendungen, homöopathische Arzneien oder Akupunktur. Bei akuten Schmerzen hilft Kälte besser. Wärmeanwendungen setzt man vor allem bei chronischen Beschwerden ein. Mit Johanniskrautöl oder Kamillenöl aus der Apotheke kann man die betroffenen Schmerzareale zusätzlich einmassieren. In der klassischen Homöopathie kennt man Heilmittel wie Belladonna bei klopfenden Ischiasschmerzen oder Aconit, das zusätzlich gegen Unruhe und Angst wirkt. Bei der Ischialgie muss man alternativmedizinische Therapien wie Akupunktur oder Chirotherapie mit dem Arzt absprechen. Bei Ischiasschmerzen ist zum Beispiel die Chirotherapie weniger angesagt.



Das könnte Sie auch interessieren

Homöopathie entdecken - Informationen und Entwicklungen zur Homöopathie und zu homöopathischen Arzneimitteln.