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Osteoporose, naturkundliche Behandlungen und Osteoporose-Risikotest

Naturheilkundliche Behandlungsmethoden bei Osteoporose sollen den Körper der Patientin in die Lage versetzen, sich den veränderten hormonellen Bedingungen in den Wechseljahren anzupassen, ohne seine Reserven unverhältnismäßig stark anzugreifen. Bei der Osteoporosebehandlung kommt der vorbeugende Aspekt der Naturheilkunde, insbesondere der Ernährungsmedizin, besonders zum Tragen. Hier sind sich Schulmediziner und Naturmediziner einmal mehr ganz einig.

Homöoapthie

Osteoporosebedingte Schmerzen lassen sich erfahrungsgemäß homöopathisch gut behandeln. Wenn Sie sich in einer der Symptombeschreibungen erkennen, können Sie dieses Mittel auswählen. Im Allgemeinen werden die im Folgenden genannten Einzelpräparate in der Potenz D12 verabreicht. Nehmen Sie zweimal täglich eine Tablette bzw. fünf Globuli ein. Die Therapie sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen.

Calcium fluoratum – Bei hastigen, fahrig wirkenden Frauen mit Bindegewebsschwäche.

Calcium phosphoricum – Bei nervösen, schwachen, leicht ermüdbaren Frauen.

Strontium carbonicum – Bei arteriosklerotischen Frauen, Bluthochdruck, nervösen Verstimmungen.

Acidum silicicum (Silicea) – Bei schwachen, depressiven Frauen.

Homöopathische Komplexmittel

Die homöopathischen Komplexmittel zur Osteoporosebehandlung enthalten Kalziumsalze kombiniert mit weiteren Mineralien, Heilpflanzen oder tierischen Komponenten. Beispiele für Komplexmittel, die sich zur Selbstmedikation eignen, sind Calcoheel (Calcium carbonicum kombiniert mit Dulcamara, Chamomilla und Carbo vegetabilis) und Osteoheel (Calcium phosphoricum kombiniert mit Kalium jodatum, Asa foetida, Stillingia sylvatica, Aranea diadema und Natrium sulfuricum).

Phytotherapie

Ob die genannten Phytotherapeutika zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden mit Extrakten der Traubensilberkerze auch zur Therapie bzw. Vorbeugung der Osteoporose geeignet sind, ist nicht eindeutig belegt. Aufgrund ihrer östrogenartigen Wirkung kann dies jedoch angenommen werden. Zur Linderung von Schmerzen des Stütz- und Bewegungsapparates eignet sich eine Vielzahl von Heilpflanzen als Salben, Badezusätze, Tropfen oder Tee. Einige von ihnen nennt der nachfolgende Liste.

Droge/Anwendungsform
 


Akupunktur

Mit Akupunktur kann auch bei der Behandlung der Osteoporose eine deutliche Verbesserung der Schmerzintensität erreicht werden. Besonders Schmerzen durch Muskelverkrampfungen infolge der Skelettfehlstellung bei Osteoporose sprechen sehr gut auf Akupunktur an. Die Auswahl der Akupunkturpunkte (meist am Ohr) trifft der Therapeut nach der Lokalisation der Schmerzen.

Neuraltherapie

Eine gezielte neuraltherapeutische Behandlung des Stütz- und Bewegungsapparates wirkt sich ebenfalls lindernd auf Schmerzzustände bei Osteoporose aus.

Physikalische Therapie

Hier sind alle Maßnahmen zu empfehlen, die zu einer Entspannung und „Aufrichtung“ des Körpers führen. Eine gezielte Krankengymnastik ist bei der Therapie der Osteoporose unverzichtbar. Durch kontrollierte Bewegung wird nicht nur der Knochenstoffwechsel angeregt, sondern auch Muskelverspannungen entgegengewirkt. Fangopackungen und andere Wärmeanwendungen wirken ebenfalls entspannend. Sie dürfen aber nicht angewendet werden, wenn Gelenkentzündungen vorliegen. Massagen dürfen bei Osteoporose nur sehr vorsichtig ausgeführt werden.

Eine gezielte Krankengymnastik ist bei der Behandlung der Osteoporose immer anzuraten.

Ernährungs- und Bewegungstherapie

Medikamente, egal ob schulmedizinische oder naturheilkundliche, werden erst dann eingesetzt, wenn sich das Krankheitsbild „Osteoporose“ schon ausgebildet hat. Sie stellen nur eine von drei Säulen der Osteoporose-Therapie dar. Ebenso wichtig sind eine ausgewogene Mischkost mit hohem Kalziumanteil und ein gezieltes Bewegungsprogramm. Beide Maßnahmen sind Vorbeugung und Therapie zugleich und sollten allen Frauen schon lange vor den Wechseljahren „in Fleisch und Blut“ übergehen, damit ihre Knochen auch noch im Alter lange ihre Stabilität behalten. Eine knochenfreundliche Ernährung befolgt drei Grundsätze. Sie ist kalziumreich, vitaminreich und vermeidet Nahrungsmittel, die den Knochenaufbau hemmen, auch „Knochenräuber“ genannt.

Die Übersicht nennt die wichtigsten Lebensmittelempfehlungen zum Erhalt mineralstoffreicher Knochen.

Vitamin A

Vitamin A beeinflusst die Entwicklung der Knochenzellen. Vitamin A ist ein fettlösliches Retinol, das hauptsächlich in tierischen Nahrungsmitteln, aber auch in Form von Carotinoiden (Pflanzenfarbstoffen) als so genanntes Provitamin A aufgenommen werden kann. Pflanzen, die gelb, rot oder orange gefärbt sind (Karotten, Paprika, Aprikosen, Kirschen, Grapefruits, Rote Bete etc.), enthalten besonders viel Carotin.

Vitamin B12 und Folsäure

Beide sind für gesunde Knochen ebenfalls wichtig. Vitamin B12 kommt fast ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln vor. Pflanzliche Ausnahmen sind Sauerkraut und Sanddorn. Folsäure ist ein Vitamin der B-Gruppe. Es ist in Leber, Vollkornprodukten, grünem Blattgemüse, Spargel, Eigelb und Nüssen enthalten.
In Obst, Fisch und Fleisch finden sich nur geringe Mengen davon.

Vitamin C

Vitamin C begünstigt die Reifung des Kollagens, stimuliert die knochenaufbauenden Zellen und begünstigt die Kalziumaufnahme aus der Nahrung. Das licht- und sauerstoffempfindliche Vitamin C kommt vor allem in frischem Obst (Sanddorn, Johannisbeeren, Zitrusfrüchten) und rohem oder schonend gegartem Gemüse (Kartoffeln, Broccoli, Paprika) vor.

Vitamin D

Vitamin D ist eigentlich kein richtiges Vitamin, da es im Gegensatz zu den echten Vitaminen vom Körper selbst hergestellt werden kann. Dies geschieht in der Haut unter Einwirkung von UV-Licht. Aus der Nahrung wird relativ wenig Vitamin D aufgenommen. Höchstens Fisch, Eigelb,Milch und Milchprodukte oder
Rinderleber und Lebertran enthalten nennenswerte Mengen davon.

Vitamin K

Vitamin K spielt eine Rolle bei der körpereigenen Herstellung einer Knochengrundsubstanz (des Osteocalcins) und bei der Heilung von Knochenbrüchen. Die Darmbakterien des Menschen produzieren etwa die Hälfte des täglichen Bedarfs, sodass ein Vitamin-K-Mangel nur selten auftritt. In der Nahrung ist Vitamin K vor allem in grünen Blattgemüsen (z. B. Spinat) und Kohlarten (Sauerkraut, Blumen-, Rosen-, Rot- und Grünkohl) sowie in Fleisch, Leber und Milch enthalten.

Kalziumlieferanten

Milch und Milchprodukte

Besonders kalziumreich sind fettarme Trinkmilch und Hartkäse sowie Mozzarella. Tipp:Molke und Buttermilch enthalten ebenfalls viel Kalzium, aber kaum Fett.

Frisches grünes Gemüse, Obst und (Vollkorn-) Getreideprodukte

Sie gehören zu den wichtigen Kalziumlieferanten. Spitzenreiter der einheimischen Gemüsesorten ist der Grünkohl, gefolgt von Fenchel und Brokkoli. Johannisbeeren und Feigen sind die kalziumreichsten Früchte. Da sie auch Vitamin C enthalten,wird ihr Kalzium besonders gut aufgenommen.

Mineralwasser

Manche Wassersorten haben einen hohen Kalziumgehalt (bis zu 650 mg pro Liter).

Fruchtsäfte

Vor allem für Patienten mit Milchallergie bieten sich Fruchtsäfte an, die mit Kalzium angereichert sind. Fruchtsäure und Vitamin C steigern die Kalziumaufnahme des Körpers zusätzlich, genauso wie der Zusatz von Vitamin D. Es ist sinnvoll, zu kalziumreichen Mahlzeiten z. B. ein Glas Orangensaft oder Johannisbeersaft zu trinken, da dieser reichlich Vitamin C enthält. In Verbindung mit Silizium kann Kalzium besser in Bindegewebe und Knochen transportiert und eingelagert werden. Eine ausreichende Aufnahme von Silizium über die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmitte (Kieselsäuregel) fördert die Gesundheit von Bindegewebe und Knochen

Vermeidbare Knochenräuber

Bestimmte Nahrungs- und Genussmittel entziehen dem Knochen direkt oder indirekt die wichtigen Mineralien. Diese Knochenräuber sollten vermieden werden.

Alkohol: Er schädigt Knochenzellen direkt, hemmt die Aufnahme wichtiger Baustoffe für Knochen und beeinträchtigt die Leber, die für die Aktivierung von Vitamin D zuständig ist.

Koffein: Der Muntermacher bewirkt eine gesteigerte Ausscheidung von Kalzium.

Zucker: Die Verstoffwechslung von (Industrie-)Zucker im Körper verbraucht viele wichtige Vitamine und erhöht die Ausscheidung von Mineralien wie Kalzium. Außerdem verhindert Zucker die Kalziumaufnahme im Darm. Zucker in Kombination mit Koffein sind wahre Knochenfresser.

Salz: Hoher Salzverbrauch ist mit einem höheren Risiko für Bluthochdruck verbunden, der wiederum eine höhere Ausscheidung von Kalzium über den Urin bewirkt.

Eiweiß: Beim Abbau von Eiweiß wird Kalzium verbraucht, der dem Knochenaufbau verloren geht.

Phosphat: Phosphat ist an sich nicht schädlich, allerdings muss es sich im Gleichgewicht mit Kalzium befinden. Unsere Nahrung, beispielsweise haltbar gemachte Fleisch- und Wurstwaren oder Soft- Drinks wie Cola, enthält allerdings viel mehr Phosphat, als wir benötigen. Zum Ausgleich eines zu hohen Phosphatgehalts löst der Organismus Kalzium und Magnesium aus den Knochen.

Fette: Zu viel Fett in der Nahrung verhindert die Kalziumaufnahme über den Darm.

Übersäuerung: Der Körper wird von Säuren überschwemmt, die entweder selbst gebildet oder zugeführt werden. Um diese zu neutralisieren, mobilisiert der Organismus basische Salze wie Kalzium aus den Knochen. Gegen diesen Effekt hilft, viel basenreiches Gemüse und Obst zu essen.

Bewegung und Vorbeugung und Therapie

Der Zusammenhang von Bewegung und Osteoporose ist unumstritten. Der Stoffwechsel des Knochens wird durch Druck- und Zugkräfte aktiviert, ein stillgelegter Knochen wird vom Körper als überflüssig angesehen und abgebaut. Das Thema Sport und Osteoporose muss allerdings unter zwei verschiedenen Aspekten betrachtet werden: einerseits die Vorbeugung und andererseits die Therapie. Bewegung als Vorbeugung soll in erster Linie Freude machen. Dennoch kann man den Effekt durch Berücksichtigung einiger Erkenntnisse optimieren. Eine Studie britischer Wissenschaftler hat gezeigt, dass die so genannten „High-impact”-Sportarten, d. h. Sportarten, bei denen starke Kräfte auf Knochen und Muskulatur wirken, offenbar vor Osteoporose schützen können. Bei Tennis und Squash tritt beispielsweise eine hohe Stoßbelastung auf, die auf die Knochen wirkt und die Knochendichte günstig beeinflussen kann. Leider fiel der Effekt bei Frauen wesentlich geringer als bei Männern aus.

Zu den „High-Impact” Sportarten gehören neben dem Tennis, Fußball und Squash auch (Step-)Aerobic, Seil springen, Badminton, Hockey, Volleyball und Basketball. Liegt bereits eine Schwächung der Knochensubstanz oder sogar eine Osteoporose vor, so sollten Art, Dauer und Intensität der Bewegung nach ärztlichem oder physiotherapeutischem Rat erfolgen. Bewegung ist hier Therapie. Für Osteoporose-Patientinnen eignen sich besonders leichte sportliche Betätigungen wie Spaziergänge, Wandern und Gymnastikübungen, die gezielt die Rückenmuskulatur und den Bewegungsapparat kräftigen. Wichtig ist die Vermeidung von Stürzen. Sportarten wie Ski fahren oder Mountainbiking sind deshalb zu riskant.

Lieber viel bewegen als dauernd Torte und Kaffee!

Testen Sie ihr Osteoporose-Risiko

Im Rahmen einer bundesweiten Aufklärungskampagne des Kuratoriums Knochengesundheit e. V. wurde ein Online-Selbsttest entwickelt, mit dem Sie testen können, ob Sie ein erhöhtes Osteoporose-Risiko haben. Dort finden Sie auch Adressen von Osteoporose-Selbsthilfegruppen.


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