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Harn- & Geschlechtsorgane bei Katzen

Zu den Harnorganen zählen die harnbereitenden Nieren und die harnableitenden Wege, nämlich Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre. Oft werden die Harnwege unterteilt in die oberen mit Nierenbecken und Harnleiter und die unteren mit Harnblase und Harnröhre. Die Harnorgane gehören zu den am häufigsten erkrankten Organen der Katze. Chronische Nierenerkrankungen findet man hauptsächlich bei älteren Katzen. Akute Infektionen können in jedem Alter auftreten. Von Bedeutung ist auch das Geschlecht. Kater neigen häufiger zu Erkrankungen der Harnröhre als Kätzinnen.

Der Geschlechtsapparat sichert die Funktion der Vermehrung und ermöglicht so die Arterhaltung. Er besteht bei den weiblichen Tieren aus dem linken und rechten Eierstock, den Eileitern, der Gebärmutter und der Scheide. In die Scheide mündet die kurze, weite Harnröhre. Die Gesäugeleiste besteht aus vier Milchdrüsenpaaren: ein Brust-, zwei Bauch- und ein Leistendrüsenpaar. Erkrankungen bei Kätzinnen betreffen meistens die Gebärmutter und die Gesäugeleiste.

Bei der Kastration werden die Eierstöcke und Teile der Gebärmutter entfernt, so dass hier kaum noch Erkrankungen auftreten. In der Gesäugeleiste kann es zu Entzündungen und Tumorbildung kommen. Bei den Katern besteht der Geschlechtsapparat aus den beiden Hoden, den Nebenhoden, den Samensträngen und dem Penis. Die Samenleiter münden in die lange, enge Harnröhre. In diesen Engstellen kommt es häufig zu Entzündungen oder zu Verstopfungen entweder durch Harngrieß oder durch kleine Steinchen.

Verdacht auf eine Erkrankung

Wenn Sie den Verdacht auf eine Erkrankung im Bereich der Harnorgane haben, überprüfen Sie den Urinabsatz: Wie lange dauert er? Wie häufig muss Ihre Katze? Ist der Urin verfärbt? Enthält er Blut? Versucht die Katze vergeblich zu urinieren? Gibt Sie dabei Schmerzlaute von sich? Verrichtet die Katze ihr Geschäft nur draußen, müssen Sie sie für einige Tage einsperren. Wenn möglich, sollten Sie eine frische Urinprobe vom Tierarzt untersuchen lassen. Für eine Untersuchung auf einen Infekt reichen ein bis zwei Milliliter, für die Kontrolle auf Kristalle oder Steine benötigt Ihr Tierarzt ungefähr acht bis zehn Milliliter.

Akute Nierenerkrankung

Eine akute Nierenerkrankung zeigt sich in einem nahezu plötzlichen Ausfall verschiedener Nierenfunktionen. Die Katze setzt nur wenig Urin ab, der auch blutig sein kann. Sie hat deutlich sichtbar Schmerzen; Schwäche, Durchfall und Erbrechen können dazukommen. Die Katze riecht süßlich aus dem Mund. Das akute Nierenversagen ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofort in die Hand eines Tierarztes gehört. Es kann sich um eine Infektion der Nieren, um eine Vergiftung, einen Unfall oder um einen Verschluss der harnableitenden Wege handeln. Die Ursachen liegen also auch häufig außerhalb der Niere. Ist die Nierenerkrankung Folge eines Unfalls, verabreichen Sie Traumeel. Sind die ableitenden Harnwege durch Kristalle oder Steine verletzt und entzündet, können Sie zusätzlich zu den tierärztlichen Maßnahmen die nachfolgenden Mittel einsetzen.

Homöopathische Mittel:

- Apis mellifica LM VI: Plötzlich auftretende hochgradige Entzündung, Katze hat keinen Durst, Besserung durch Kälte.
- Berberis LM VI: Starke Schmerzen beim Wasserlassen, Urin sieht immer wieder anders aus, teils mit gelbrotem Satz, Wechsel zwischen Munterkeit und Apathie.
- Cantharis LM VI: Vergeblicher Harndrang, oft nur kleine Mengen Urin, starke Schmerzen, großer Durst, aber man sieht die Abneigung gegen das Trinken.
- Arsenicum album LM VI: Großer Durst, Katze trinkt oft kleine Mengen, Wärme bessert, Verschlimmerung nachts, Nierenstörung nach Vergiftung oder anderer schwerer Erkrankung.
- Solidago LM VI: Urin dunkel, rotbraun, eventuell mit Grieß oder Kristallen, besonders angezeigt, wenn Ihre Katze zusätzlich Hautsymptome hat.
- Mercurius solubilis LM VI: Anfangsmittel, häufiger und übel riechender Harnabsatz mit Blutbeimengungen, sehr nervöse und unruhige Katze, empfindlich gegen Lärm, starken Geruch und grelles Licht.

Chronische Nierenerkrankung

Eine chronische Nierenerkrankung ist die häufigste Krankheit von älteren Katzen. Sie kann sich aus einer alten Nierenentzündung oder aus einer Allgemeininfektion entwickeln, zum Beispiel einer Leukose oder einer infektiösen Bauchfellentzündung. Leider bemerkt man die Anfangsstadien dieser bedrohlichen Erkrankung nicht, denn das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit sind zunächst nicht beeinträchtigt. Nur durch eine Blutuntersuchung ist die Diagnose möglich. Im weiteren Verlauf fallen jedoch häufiges Schlafbedürfnis, schlechtes Fressen, verminderte Leistungsfähigkeit, vermehrtes Trinken und hin und wieder Erbrechen auf. Im Endstadium ist die Katze hochgradig gestört. Sie ist nicht mehr ansprechbar, verweigert das Futter, trinkt viel, möglicherweise finden sich Entzündungen im Mund. Schadstoffe sammeln sich im Blut an (Urämie).

Die Katze vergiftet sich selbst mit so genannten harnpflichtigen Substanzen wie Harnstoff, Harnsäure und Ammoniak, die nicht mehr über die Nieren abtransportiert werden. Unbehandelt führt die Erkrankung über das Koma zum Tod.Tierärztliche Diagnostik und Behandlung sind zwingend notwendig. Weiterhin ist eine Nierendiät erforderlich. Mit einer homöopathischen Behandlung können Sie Ihre Katze zusätzlich unterstützen, hier eignen sich die gleichen Mittel wie bei der akuten Nierenerkrankung. Als Grundtherapie verabreichen Sie zweimal wöchentlich für die Dauer von vier bis sechs Wochen Ubichinon compositum Ampullen und Coenzyme compositum Ampullen.