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Borderline - Emotionale Persönlichkeitsstörung

Als Borderline wird eine emotionale Persönlichkeitsstörung beschrieben, die bei Frauen dreimal häufiger vorkommt, als bei Männern und häufig mit Allgemeinbegriffen wie Grenzgänger behaftet ist. Borderline bezieht sich eigentlich auf einen Grenzbereich in der wissenschaftlichen Psychiatrie als Randerscheinungen der schizophrenen Erkrankungen. Zum Erscheinungsbild bei Borderline gehören sehr wechselhafte Emotionen und Verhaltensweisen. Das Spektrum an Symptomen reicht von Angstzuständen und selbstverletzenden Verhaltensweisen über Essstörungen bis zu Depressionen. Kennzeichnend sind vor allem auch starke Reaktionen auf äußere Einflüsse und ausartende Gefühlsimpulse, die oft von den Betroffenen nicht mehr zu regulieren sind. In der Forschung nach den Ursachen spielen viele Faktoren eine Rolle. Man unterscheidet rudimentär in drei Ursachenfelder.

Die erste Ursachenform bezieht sich auf umweltbedingte Faktoren wie Kindheitstraumata, sexueller und emotionaler Missbrauch, mangelnde Eltern- und Geschwisterliebe oder mangelnde Zuneigung oder auch traumatische Faktoren wie Scheidungsfälle der Eltern. Die zweite Ursache ist ein übersteigendes Temperament. Man spricht hier auch von einem konstitutionellen Faktor. Die Interaktion zwischen den ersten Faktoren und einem auslösenden und traumatisierenden Ereignis wird als dritter Faktor beschreiben. Die sozialen Umweltfaktoren werden wiederrum in drei Traumata untergliedert, die Typ I-III kennzeichnen. Erbliche Dispositionen zu bestimmten psychischen Krankheitsbildern können Borderline begünstigen.

Wechselhafte Stimmungen und Emotionen sind meistens Kennzeichen der psychischen Krankheit, auch wenn die Symptome sehr individuell ausgeprägt sein können. Hierzu gehören zum Beispiel: Angstzustände, Trennungsangst, Selbsthass, Depressionen, Aggression, extreme Sensibilitäten in zwischenmenschlichen Bereichen, Essstörungen, Realitätsverlust, Drogenkonsum oder Hysterien.

Ein ausführliches Gespräch bei einem Facharzt für Psychiatrie oder einem Psychotherapeuten kann das Krankheitsbild diagnostizieren. Die individuelle Krankheitsgeschichte und die Alltagssymptome spielen hier eine zentrale Rolle. In der Psychotherapie muss der Arzt eine individuelle und langfristige Therapie verordnen, die systematisch ansetzt. Bekannte Therapieformen sind unter anderem: die Psychoanalyse, die DBT-Dialektisch-behaviorale Therapie, die Verhaltenstherapie und Gesprächstherapie oder die Tiefenpsychologische Therapie. Oft werden auch Formen wie Autogenes Training, Logotherapie oder Ergotherapie mit eingebunden. Im Rahmen der Psychotherapie werden anerkannte Wirkstoffe in Antidepressiva wie Stimmungsstabilisatoren (Phasenprophylaktika) eingesetzt.

JdV