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Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche und Unruhe

Zu den kontrovers diskutierten Krankheitsbildern bei Kindern gehören Verhaltensauffälligkeiten wie Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen. Es gibt eine Vielzahl an umgangssprachlichen Begriffen wie den Zappelphilipp oder den Störenfried, die den sogenannte „Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend“ zugeordnet werden. Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10), listet die unterschiedlichen Erkrankungen unter den Punkten F90-F98 auf.

 

Hierunter fallen kindliche Verhaltensauffälligkeiten wie die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS), Störungen des Sozialverhaltens oder Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend.

Alleine schon die Vielzahl der unterschiedlichen Krankheitsbilder zeigt, dass die subjektive Bewertung der kindlichen Verhaltensauffälligkeiten schwierig ist und durch einen Experten wie einen Jugendpsychotherapeuten beurteilt werden sollten. Für Eltern sind all diese Schlagworte mit den charakteristischen Merkmalen schwer zu durchschauen. Es gibt zum Beispiel bei der Aufmerksamkeitsstörung, der Impulsivität und Hyperaktivität verschiedene Merkmale, deren drei zutreffen müssen. Bei Hyperaktivität zum Beispiel: Die Schwierigkeit stillzusitzen und das Herumzappeln, der permanente Bewegungsdrang oder das Herumwälzen im Schlaf. Impulsivität ist u.a. gekennzeichnet von ausgeprägten Wechseln von Aktivitäten, das unüberlegte Handeln oder die erhöhte Aufsicht durch Eltern und Lehrer.

Jedes Kind kann in bestimmten Entwicklungsphasen verhaltensauffällig sein, ohne dass dies unter psychischen Störungen zu verbuchen ist. Manche Kinder sind im Kindergarten oder der Schule unauffällig und zu Hause schwierig, oder umgekehrt. Wichtig ist immer, dass man die Gründe für das Verhalten an den jeweiligen Orten und das spezifische Sozialverhalten untersucht. Die Kernfrage „Warum?“ spielt eine zentrale Rolle bei der Ursachenforschung. Statistisch auffällig sind Verhaltensänderungen bei Schulkindern im sieben und achten Lebensjahr. Mangelnde Aufmerksamkeit und permanentes Stören im Unterricht gibt Lehrern wie Eltern zu denken und kann zu schulischen Problemen führen.

Kindliche Verhaltensstörungen können viele körperliche Ursachen haben. Das Spektrum reicht von leichten kindlichen Hirnstörungen (oft Durchblutungsstörungen), über Immunsystemveränderungen und genetischen Faktoren bis zu psychosozialen Problemen. Intensiv erforscht werden Veränderungen von Botenstoffen im Gehirn (Dopamin, Noradrenalin, Serotonin). Im wissenschaftlichen Fokus stehen dabei Neurotransmitter, biochemische Botenstoffe, die Erregungen von einer Zelle zur anderen Nervenzelle übertragen.

Bei den Behandlungsmöglichkeiten muss man nach den körperlichen und seelischen Grunderkrankungen unterscheiden. Heute neigt man zu ganzheitlichen Therapien. Je nach Erkrankung kann eine Psychotherapie sinnvoll sein. Hier werden Formen wie die Verhaltenstherapie, die Familientherapie oder spezielle Elterntrainings angeboten. Lerntherapien bei Legasthenie oder Dyskalkulie oder logopädische Behandlungen bei sprachlichen Entwicklungsverzögerungen werden angeboten. Die medikamentöse Behandlung mit Psychostimulanzien ist umstritten, auch wenn statistisch gesehen eine hohe Zahl an Kindern ruhiger und konzentrationsfähiger wird. Es gibt Wirkstoffe wie Methylphenidat bei ADHS, einem amphetaminartigen Wirkstoff, der die Durchblutung im Gehirn anregt. Stimulanzien haben aber auch Nebenwirkungen, die bei Kindern sehr unterschiedlich wirken, so kann Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit auftreten oder die Lust auf Kreatives eingedämmt werden. Zu den allgemeinen Maßnahmen bei hyperkinetischen Störungen gehören Akupunktur und die Nahrungsmittelergänzung mit den Vitaminen E und C, Magnesium und Selen.

Im Sinne der ganzheitlichen Behandlung können homöopathische Mittel helfen. Sofern die kindliche Unruhe durch alltägliche Reizüberflutungen zu Symptomen wie Ein- und Durchschlafstörungen führt, bieten sich homöopathische Komplexmittel mit mehreren Naturheilsubstanzen an. Natürliche Heilmittel wie die Passionsblume, Hafer oder Kaffeegewächse werden als homöopathische Heilmittel verarbeitet. In der Sechs-Phasen-Tabelle nach Reckeweg entsprechen hyperkinetische Störungen der 2. Phase, wo die Selbstheilungskräfte noch funktionieren und der Organismus versucht sich selbst zu helfen. Antihomotoxische Arzneimittel sollen deshalb nicht nur die psychosomatischen Beschwerden lindern, sondern auch die Selbstheilungskräfte aktivieren. In Rücksprache mit dem Arzt können auch homöopathische Einzel- und Kombinationsmittel hilfreich sein, sofern man die Nebenwirkungen von Psychopharmaka oder anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten lindern möchte. Vor allem die Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte steht in der begleitenden Therapie im Vordergrund.


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