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Das Neugeborene – Impfungen, Fieber, Bindehautreizung

Das Neugeborene – Gesundheit in die Wiege gelegt

Die ersten Lebensmonate sind für den Säugling eine anstrengende Zeit. Zwar ist er ausgestattet mit allem, was zum Leben nötig ist, doch vieles muss sich noch einspielen oder ausreifen – zum Beispiel die Darmfunktionen, die Mundatmung oder die Widerstandsfähigkeit der Haut. Es kann daher vorübergehend zu diesen oder jenen Beschwerden kommen. Sie sind meist jedoch harmlos und mit Hausmitteln gut zu meistern. Auch die ersten Impfungen fallen in diese Zeit. Bis zum fünften Lebensmonat stehen einige Standardimpfungen auf dem Impfplan. Weitere Impfungen folgen dann erst ab dem 15. Monat. Die Impfrichtlinien sind jedoch kein starres Schema, sondern werden dem aktuellen Stand der Wissenschaft und dem individuellen Fall angepasst. Der aktuelle Impfplan ist beim Kinderarzt oder beim Gesundheitsamt erhältlich. Nutzen und Risiken von Impfungen werden zur Zeit kontrovers diskutiert. So viel wie nötig, so wenig wie möglich, sollte daher die Devise sein. Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung ist möglichst ganz individuell auf das Kind und seinen Gesundheitszustand abzustimmen.

Standardimpfungen für die ersten Lebensmonate

Lebensmonat – Impfung

3. Monat - Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten Polio, Haemophilus influenzae b (Hib)
4. Monat - Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten
5. Monat - Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio, Hib

Kochsalzlösung für verstopfte Nasen

Wenn die Nase des Säuglings etwas verstopft ist, schnappt er nach Luft, was die Eltern natürlich beunruhigt. Der Grund ist, dass der Säugling noch schlecht auf die Mundatmung umstellen kann. Geschwollene Nasenschleimhäute und Schleimansammlungen führen auch zum „Schnorcheln“, denn das Kind kann sich auch noch nicht räuspern oder schneuzen. Es kann zunächst versucht werden, mit einfachen Mitteln die Schleimhäute zum Abschwellen zu bringen und Schleimansammlungen zu entfernen. Wenn das nicht hilft oder sich der Zustand verschlechtert, zum Beispiel große Unruhe, angestrengter Husten oder pfeifende Geräusche beim Ein- und Ausatmen auftreten, ist selbstverständlich  der Arzt aufzusuchen.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Kochsalz, in Wasser gelöst, kann gut zum reinigenden Spülen der Nase verwendet werden. Der Schleim wird gelöst und kann abfließen. Es gibt gebrauchsfertige Kochsalzlösungen als Nasentropfen oder -spray sowie Nasenschleimabsauger für Kinder (Apotheke). Wichtig ist, dass die Raumluft nicht zu trocken ist. Ein einfaches Mittel, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist das Aufstellen eines Wäscheständers im Zimmer. Lassen Sie Ihr Kind nicht im geheizten Zimmer schlafen. Die Schleimhäute werden dadurch trocken und anfälliger für Infekte. Häufiges Lüften, Spaziergänge mit dem Kind in frischer Luft und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind empfehlenswert. Im Bettchen sollte das Kind nicht ganz flach liegen.

Antihomotoxische Therapie: Euphorbium-comp.-Nasentropfen-SN (fördern das Abschwellen der Schleimhäute, lindern Entzündungen)

Das Kind kann sich noch nicht räuspern oder schneuzen.

Kompressen mit abgekochtem Wasser zur Augenreinigung

Eine häufige Erscheinung, die bereits in den ersten Lebenstagen auftritt, ist eine Bindehautreizung der kindlichen Augen, oft mit Sekretabsonderung. Sie ist fast immer eine Reaktion auf die Silbernitrat-Tropfen, die sofort nach der Geburt als Prophylaxe gegen Gonoblennorrhö (eitrige Augenentzündung) in die Augen geträufelt werden. Die Diskussion über diese Prophylaxe ist kontrovers. Die Eltern werden über die Vorteile und Nachteile der Prophylaxe aufgeklärt und müssen die Entscheidung selber treffen.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Reinigen Sie die Augen mit warmem, abgekochtem Wasser von außen nach innen. Für jedes Auge ist eine frische Kompresse und für jede Reinigung frisches Wasser zu verwenden. Bessert sich der Zustand nicht innerhalb von zwei Tagen, sollte das Kind dem Arzt vorgestellt werden.

Bei Fieber weg mit den Windeln

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine wichtige Abwehrmaßnahme des Organismus. Die erhöhte Temperatur schafft optimale Voraussetzungen für viele Stoffwechselprozesse, die an der Abwehr von Erregern beteiligt sind. Insbesondere bei Kindern ist die Fähigkeit, leicht, schnell, kurz (1–3 Tage) und hoch zu fiebern, Ausdruck einer guten Gesundheit.  (Ab 40 °C sollte jedoch sicherheitshalber der Arzt benachrichtigt werden.) Es ist deshalb prinzipiell sinnvoll, Fieber nicht zu unterdrücken.

Zum Verständnis vom Umgang mit Fieber ist das Wissen um den natürlichen Ablauf wichtig: In der ersten Phase bemüht sich der Organismus um Wärmeentwicklung durch Muskelzittern – das Kind fröstelt. Daraufhin steigt die Körpertemperatur an, oft bis über 39 °C. Die „Hitze“ führt zur Intensivierung aller Abwehrreaktionen. In der zweiten Phase reguliert der Organismus die Temperatur wieder – durch Schweißbildung (oberflächliche Verdunstungskälte) und Ausscheidungsreaktionen. Das Kind beruhigt sich und fühlt sich zunehmend wohler. Aus diesen Fieberphasen leiten sich die Hausmittel ab:  In der ersten Phase unterstützen zum Beispiel zusätzliche Decken oder eine Wärmflasche für die Füße die Wärmeentwicklung. In der zweiten Phase wird die Kühlung gefördert durch Lockerung der Körperbedeckung, Entfernen der Windeln, Hautabreibung mit lauwarmer Kochsalzlösung und Förderung der Ausscheidung durch Flüssigkeitszufuhr. Während der gesamten Zeit sollte dem Kind Ruhe gegönnt werden. Alle körperlichen Anstrengungen wie auch Temperaturunterschiede (z.B. Baden) sind zu vermeiden.

Gefürchtet ist bei den Eltern der – selten vorkommende – Fieberkrampf. Hierbei kommt es in der ersten Fieberphase zu Verkrampfungen der Muskulatur mit nachfolgender Schlaffheit und Benommenheit. Das sieht dramatisch aus, ist aber grundsätzlich harmlos. Nur selten hält der Krampf länger als fünf Minuten und die Benommenheit länger als dreißigMinuten an. Dennoch ist es beruhigender, den Arzt hinzuzuziehen. Als Sofortmaßnahme sind feuchte Abreibungen mit lauwarmer Salzwasserlösung geeignet.

Fieber ist eine wichtige Abwehrreaktion des Organismus.

Fieber von 39 °C oder 40 °C ist bei Kindern keine Seltenheit.

Auszüge aus dem Ratgeber der Onlinepublikation: Schwangerschaft - Gesundheit für zwei