deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Das Neugeborene: Weinen und Schreien

Den Nabel nicht außer Acht lassen

Der Nabel des Kindes erhält nach der Geburt eine Nabelklemme und heilt in den folgenden Wochen meist problemlos. Die Nabelregion wird beim Baden mit gereinigt. Da es heute auch wieder üblich ist, dass die Hebamme das Wochenbett bis zur endgültigen Abheilung des Nabels begleitet, achtet auch sie auf eine gute Wundheilung. Unter Umständen jedoch kann es zu einer Entzündung des Nabelgebietes kommen, was sich in einem roten Hof auf der Bauchhaut, nässendem Nabel und auffälligem Geruch äußert. Eine Nabelentzündung stellt für das Neugeborene ein gesundheitliches Risiko dar und muss deshalb schnell behandelt werden. Die Hebamme wird zunächst versuchen, die Entzündung zu lindern, zum Beispiel durch 3- malige tägliche Reinigung der Nabelregion mit Alkohol, Ringelblumentinktur (Calendulatinktur) oder einem desinfizierenden Puder (z.B. Weleda-Wecesin-Puder). Geht die Entzündung nicht zügig zurück, so muss das Kind dem Arzt vorgestellt werden.

Neigt der Nabel zur Entzündung, so kann er mit Ringelblumentinktur behandelt werden.

Bäuerchen gegen Blähungen

Das Weinen oder Schreien des Babys stellt die Eltern vor eine neue Herausforderung: Sie müssen lernen, es zu deuten. Manche Ursachen der oft lautstarken Äußerung sind schnell zu ergründen, zum Beispiel Hunger oder volle Windeln. Andere Ursachen dagegen sind schwerer zu erforschen. Ein häufiger Grund sind Blähungen. Beginnt das Kind etwa zwanzig Minuten nach dem Trinken zu schreien, handelt es sich meistens um Blähungen oder Blähungskoliken. Anzeichen für einen geblähten Darm sind ein trommelförmig gespannter Bauch, blasse oder rote Gesichtshaut, das Anziehen der Beine zum Bauch, eine Überstreckung des ganzen Körpers oder Schweißperlen auf der kindlichen Stirn. Die Neigung zu Blähungen liegt darin begründet, dass das Verdauungssystem noch nicht ganz reibungslos funktioniert. Im Dünndarm wird das mit der Nahrung zugeführte Eiweiß gespalten. Dabei kommt es zur Gasbildung. Diese Gase verursachen die Blähungen oder kolikartigen Schmerzen. Das Stillen ist leider keine Gewähr dafür, dass die Probleme nicht auftreten.

Blähungen können auch andere Ursachen haben. Immer dann, wenn zu viel Luft in den Magen-Darm-Trakt kommt, wird es für den Säugling ungemütlich. So zum Beispiel, wenn durch hastiges, gieriges Trinken einfach zu viel Luft geschluckt wird. Bei „Flaschenkindern“ kann ein zu großes Saugloch am Fläschchen zum Schlucken von Luft führen. Bei diesen Kindern muss besonders darauf geachtet werden, dass gut „gebäuert“ wird. Wenn alle Maßnahmen nicht helfen, ist die Hebamme oder der Arzt aufzusuchen.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Ihre Hebamme kann Ihnen zeigen, wie das Kind gehalten werden muss, damit sich die Bauchmuskulatur optimal entspannen kann. Massieren Sie die Nabelregion im Uhrzeigersinn. Wenn ein Hüpfball vorhanden ist, machen Sie leichte Hüpfbewegungen mit Ihrem Kind. Das lockert die Muskulatur.

Antihomotoxische Therapie: Viburcol-Zäpfchen (entkrampfend, beruhigend, können vom ersten Lebenstag an eingesetzt werden bei Unruhezuständen mit und ohne Fieber und zur Behandlung leichter Infekte)

Andere naturheilkundliche Therapien: Phytotherapie: Fenchel, Anis, Kümmel und Lorbeer lindern Blähungen. Solche Tees sind gebrauchsfertig erhältlich. Die stillende Mutter kann ebenso davon trinken, das fördert die Bekömmlichkeit der Muttermilch. Fußreflexzonentherapie: Auch sie kann hier helfen.

Wohltuend: eine Nabelmassage im Uhrzeigersinn.

Klassische Musik beruhigt den kleinen Schreihals

Nun gibt es Kinder, die satt, gesund und frisch gewickelt sind, auch keine Blähungen haben und trotzdem zum Erbarmen schreien und schreien. Hierbei handelt es sich um ein „Schreikind“. In der Regel findet die Vorstellung in den Abendstunden zwischen 17 und 23 Uhr statt. Eltern, Hebamme, Kinderarzt und sonstige sich bemühende Personen sind rat- und machtlos und mit ihrer Weisheit am Ende. Wenn gesundheitliche Störungen vom Arzt ausgeschlossen sind, heißt es einfach: durchhalten. Diese Phase geht vorüber. Bei vielen Kindern minimieren sich die Schreiattacken, wenn sie die auf sie einstürmenden Eindrücke der ersten Wochen besser verkraften und mehr sehen können. Einige Maßnahmen können helfen, um die Zeit bis dahin so friedlich wie möglich zu überbrücken.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Versuchen Sie, Ihr Kind in einen rhythmischen Tagesablauf einzubinden. Sorgen Sie ebenso dafür, dass es einen festen Schlafplatz hat und sich nicht an häufig wechselnden Orten wieder findet, mit denen es sich immer wieder neu auseinandersetzen muss. Der ständige Wechsel zwischen Körbchen, Tragetasche, Schultertuch, Sofaecke, Autositz und was heute noch so üblich ist, raubt ihm die Ruhe und die Rückzugsmöglichkeit. Auch das Stillen nach Bedarf, wie es heute favorisiert wird, hat seine Tücken. Das Kind zu stillen, wenn es Hunger hat, ist grundsätzlich sinnvoll. Wenn aber aus dem Hunger stillen ein „still machen“ um jeden Preis resultiert, ist das nicht förderlich. Wird dem Kind bei jedem Laut sofort das Mäulchen gestopft, ist ihm damit jegliche Chance auf eine „Meinungsäußerung“ genommen.

Sorgen Sie des Weiteren für schützende Wärmehüllen. Eine beruhigende Wirkung haben Wollunterwäsche, vorgewärmte Windeln und in der kälteren Jahreszeit eine tägliche Einreibung mit Malvenöl. Bewährt hat sich auch die harmonisierende Wirkung klassischer Musik. So hat schon in überlieferten Fällen Beethovens Mondscheinsonate für Ruhe gesorgt.

Andere naturheilkundliche Therapien: Fußreflexzonentherapie: Vegetativ stark irritierte Kinder reagieren oft gut auf Berührung der entsprechenden Reflexzonen. Fragen Sie Ihre Hebamme, ob sie diese Technik beherrscht oder jemanden empfehlen kann.

Bei einem Schreikind  heißt es: durchhalten.

Auszüge aus dem Ratgeber der Onlinepublikation: Schwangerschaft - Gesundheit für zwei