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Stammzellen aus Nabelschnurblut: Eine Absicherung fürs spätere Leben

Stammzellen haben enormen Anteil daran, dass ein Baby im Mutterleib gesund heranwächst. Viele Millionen dieser Zellen befinden sich im Blutkreislauf eines Neugeborenen. Die Natur hat es clever eingerichtet, dass damit bei kleinen Verletzungen während der Geburt eine Art Notfallvorsorge bereitsteht. Auch nach der Geburt können Stammzellen dazu beitragen, dass ein Kind Krankheiten besser übersteht. Nachdem das Baby von der Nabelschnur getrennt wurde, bleibt ein Rest von Stammzellenblut in Plazenta und der Nabelschnur zurück. Heute kann man dieses zur Gesundheitsvorsorge nutzen und Stammzellen einlagern.

Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind noch unreife Körperzellen, die in zwei Stadien auftreten. Anders als spezialisierte Körperzellen haben sie noch keine festgelegte Funktion. Aus diesem Grund können sich daraus unterschiedliche Zellarten entwickeln. Sie lassen sich breit differenzieren, denn das biologische Umfeld bestimmt ihre Entwicklung. Die größten Vorteile von Stammzellen sind ihre schnelle Zellteilung und ihre Reparaturfunktion. Die neu gebildeten Tochterzellen haben die gleichen Funktionen wie die Stammzellen und sind ideal zur Behandlung von Krankheiten. Stammzellen können nämlich erkrankte Zellen ersetzen, haben also eine reparierende Funktion.

'Wie wird Stammzellenblut heute genutzt?

Schon längere Zeit werden Präparate aus der Nabelschnurblutbank im Krankheitsfall eingesetzt. Bereits jetzt nutzt man sie zur Therapie von Hirnschäden, Blutbildungsstörungen und Diabetes Typ I. Stammzellen aus Nabelschnurblut helfen im Krankheitsfall nicht nur dem eigenen Kind, sondern auch anderen Menschen. Direkt nach der Geburt kann die Mutter Stammzellen spenden und Nabelschnurblut einlagern lassen. Einzige Voraussetzung: Mutter und Kind müssen gesund sein. Wer die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut für die Allgemeinheit spenden möchte, muss sie in einer öffentlichen Blutbank lagern.

Stammzellen im Nabelschnurblut sind vital, frei von Infektion und im Krankheitsfall sofort verfügbar. Sie werden bei -200 °C viele Jahre haltbar gemacht. Schon jetzt sind sie bei gut 25 Erkrankungen nutzbar. Künftig erhofft man sich bahnbrechende medizinischer Erfolge bei der Behandlung von Herzklappenfehlern, Querschnittlähmungen, Lebererkrankungen, Schlaganfall und Herzinfarkt.

Gastbeitrag Autor: Ute Kayser

Zusatzinformation: Zeit-Online