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Menstruationskrämpfe

Sechzig Prozent aller Frauen leiden unter Menstruationskrämpfen, im Fachjargon Dysmenorrhö genannt. Seit Jahrzehnten wird in der psychologischen und gynäkologischen Fachliteratur immer wieder darauf verwiesen, dass diese Krämpfe psychologischer Natur sind und auf Konflikte im Zusammenhang mit der Frauenrolle hindeuten. Dass auch psychische Probleme die Tage der Menstruation negativ beeinflussen und dadurch vermehrt zu Krämpfen führen können, ist nicht von der Hand zu weisen. Es fällt mir jedoch schwer, mir vorzustellen, dass jede zweite Frau Probleme mit ihrer Frauenrolle haben soll. Es muss also noch andere Gründe für dieses Problem geben. Krämpfe können seelische und körperliche Ursachen haben. Und das ist auch so: Im Menstruationsblut von Frauen, die an diesen Krämpfen leiden, wurden erstmals Ende der siebziger Jahre hohe Werte des hormonähnlichen Stoffes Alpha-Prostaglandin nachgewiesen.

Zu den schmerzhaften Verkrampfungen kommt es, wenn dieser Stoff beim Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut in den Blutkreislauf eintritt. Die Folgen können Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Hitzewallungen, Schwindel, Durchfall und Krämpfe sein. Prostaglandine werden auch therapeutisch genutzt. Als Hebamme habe ich viele Geburten betreut, die aus verschiedenen Gründen mit Prostaglandinen eingeleitet wurden. Der Stoff löst Wehen aus und nichts anderes sind die Krämpfe der Menstruation, mit denen die Schleimhaut ausgestoßen werden soll. Also sind Menstruationskrämpfe nicht eingebildet, sondern reales Geschehen in der Gebärmutter. Doch woher kommt dieser erhöhte Prostaglandinspiegel? Der Stoffwechsel von Frauen mit schlechter – oder besser: unpassender – Ernährung und einem hohen Stressniveau produziert zu viel dieses Prostaglandins. Durch Stress und falsche Ernährung können also durchaus die Regelschmerzen verstärkt werden.

Wie kann ich vorbeugen?

Manchmal hilft es, wenn Milchprodukte sparsamer verzehrt werden. Wurden Kühe mit Wachstumshormonen und Antibiotika behandelt, ist es denkbar, dass Reste davon in der Milch das weibliche Hormonsystem in einer uns noch unbekannten Weise beeinflussen. Bekannt ist, dass diese Stoffe aus der Tierzucht in die Nahrungskette und damit in die Nahrung des Menschen gelangen. Sie können zu einer Veränderung des Hormonspiegels beitragen. Werden Tiere ohne Antibiotika, Hormone oder Pestizide aufgezogen, haben ihre Milchprodukte sicher nicht dieselben negativen Auswirkungen auf das Uterus- und Brustgewebe.

Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema, aber ich habe es erlebt, dass es Frauen besser ging, wenn sie die Ernährung dahingehend umstellten. Wenn Sie den Versuch machen, sich eine Zeit lang ohne Milchprodukte zu ernähren, um herauszufinden, ob der Einfluss bei Ihnen gegeben ist, sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Kalzium aus anderen Quellen zu sich nehmen. Eventuell in der Zeit ein Kalziumpräparat einnehmen. Löwenzahntee enthält viel Kalzium und Vitamin D. Auch der Weleda-Aufbaukalk ist zu empfehlen.

Rotes Fleisch und Eigelb enthalten sehr viel Arachidonsäure. Diese kann zur vermehrten Bildung von Prostaglandinen beitragen. Wenn Sie drei Wochen darauf verzichten, dann mehrere Portionen an einem Tag essen und die Probleme wiederkehren, dann wissen Sie, dass Sie rotes Fleisch nicht vertragen. Kann es sein, dass Ihre Beschwerden Sie dazu zwingen, sich auszuruhen, Ihr Tempo zu verlangsamen und sich auf sich selbst einzustimmen? Die Krämpfe könnten eine Selbsthilfemaßnahme Ihres Körpers sein, mit der er versucht, die Prostaglandine ins Gleichgewicht zu bringen und die Probleme zu lindern. Nun ist es in der heutigen Zeit, wo Frauen im Berufsleben „ihren Mann stehen” müssen, nicht einfach, auf diese Periode Rücksicht zu nehmen. Wir sind dazu erzogen, immer Leistung zu erbringen, stets auf Draht und energiegeladen zu sein. Deshalb versucht der Körper, mit Hilfe von Krämpfen Aufmerksamkeit zu erringen, um Sie im Endeffekt zu schützen. Versuchen Sie, es in den Tagen der Menstruation langsamer angehen zu lassen. Irgendwo gibt es immer die Möglichkeit, einen Gang zurückzuschalten.

Das können Sie tun

Im akuten Fall hilft eine Wärmflasche. Zusätzlich kann Magnesium (100 mg) alle zwei Stunden eingenommen werden. Vorbeugend ist es sinnvoll, Stress abzubauen. Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training oder Meditation sind hilfreich. Die Ernährung sollte ausgewogen sein. Sie können Omega-3-Fettsäuren, die Vitamine B und E und Mineralstoffe zusetzen beziehungsweise Ihren Speiseplan durch Nahrungsmittel erweitern, die reich an diesen lebenswichtigen Inhaltsstoffen sind.

HOMÖOPATHIE: Spascupreel wirkt zum Beispiel krampflösend. Bei psychischer, nervlicher Belastung kann es mit Ypsiloheel kombiniert werden. Als Basismittel eignen sich Hormeel und Bomaklim.

PHYTOTHERAPIE: Frauenmanteltee wirkt krampflösend.