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Milch - Muntermacher oder Krankheitsursache?

Was ist dran an dem wohl bekanntesten Fernsehwerbespruch „Milch macht müde Männer munter”? Lange Zeit wurde Milch als ein perfektes Nahrungsmittel angesehen. Tatsächlich ist Milch auch sehr nahrhaft. In der letzten Zeit häufen sich jedoch Stimmen, die von dem Verzehr von Milch generell abraten. Milch sei nur für Kälber gut, heißt es, bei uns Menschen sei sie nahezu für alle schweren Krankheiten verantwortlich. Sogar als tödliches Gift wurde sie schon bezeichnet. Tatsächlich sind viele Bedenken gegen Milch aber inzwischen widerlegt worden. Wer viel Milch und Käse konsumiert, erhöht über den Fettgehalt der Milch wahrscheinlich den CHOLESTERINSPIEGEL. Das trifft aber auch für andere Lebensmittel zu, die reich an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin sind. Um diesem Problem auszuweichen, kann man auf fettfreie oder fettreduzierte Milchprodukte zurückgreifen. Es gibt sogar Hinweise, dass Milch Substanzen enthält, die zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen, auch wenn dieser Effekt wohl eher bei fettreduzierter Milch zum Tragen kommt.

Da Milch reich an Kalzium und Magnesium ist, kann sie zudem das Bluthochdruck-Risiko verhindern. Einen negativen Effekt von Milch auf das Herz-Kreislauf-System kann man damit ausschließen. Auch zum Thema KREBS finden sich Kritiker der Milch. Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass es eine Beziehung zwischen Milchzucker oder der verwandten Zuckerart Galaktose und Eierstockkrebs gibt. Andere Studien konnten dies nicht bestätigen. Im Gegenteil: Eine neue Untersuchung zeigte, dass Frauen mit Eierstockkrebs nicht mehr, sondern eher weniger Milchprodukte zu sich genommen hatten. Generell kann zu viel Fett das Risiko von Lungen-, Prostata- und Kolonkrebs (Darmkrebs) erhöhen. Daher ist nicht die Milch an sich das Problem, sondern ihr Fettgehalt. Für fettarme Milch wurde festgestellt, dass sie das Risiko von Lungen- und Kolonkrebs sogar verringert. Auch im Zusammenhang mit DIABETES MELLITUS BEI KINDERN war die Milch in Verruf geraten. Finnische Wissenschaftler hatten diesen Zusammenhang bei Kindern, die bereits eine genetische Veranlagung für Diabetes haben, gefunden. Dieser Verdacht ist danach nie wissenschaftlich bestätigt worden und kein namhafter Wissenschaftler rät davon ab, Kindern Milchprodukte zu geben. Schließlich bewegt die Frage, ob Milch gegen OSTEOPOROSE hilft, die Gemüter.

Immer wieder werden Stimmen laut, dass Kalzium pflanzlicher Herkunft für die Vorbeugung vor Osteoporose vorzuziehen sei. Gestützt werden solche Behauptungen durch Vergleiche mit Ländern wie China, in denen die Rate der Osteoporose-Kranken gering ist. Traditionell stehen Milchprodukte nicht oder weniger auf asiatischen Speiseplänen. Kalzium wird überwiegend aus grünen Pflanzen bezogen. Viel Kalzium, am besten bereits im frühen Erwachsenenalter, kräftigt die Knochen. Ob Milch ein geeigneter Kalziumlieferant ist, darüber wird gestritten. Milchprodukte sind sehr reich an Eiweiß und Eiweiß begünstigt die Kalziumausscheidung mit dem Urin. Das Kalzium stammt letztlich aus den Knochen, so dass sich die Knochendichte verringern könnte. Andererseits wird mit der Milch gleichzeitig viel Kalzium zugeführt, so dass dieser Effekt vermutlich wieder ausgeglichen wird. Wer also Milch mag und sie verträgt, hat keinen Grund, darauf zu verzichten. Milch ist ein erstklassiger Lieferant wichtiger Nährstoffe. Durchaus positive Effekte für das Herz-Kreislauf- System, zur Vorbeugung gegen Krebserkrankungen und zur Stärkung der Knochen wurden nachgewiesen. Nun stellt sich die Frage, was tun die Menschen, die unter einer Milchunverträglichkeit leiden? Wer sich kalziumreich ernährt mit Obst, Gemüse, Quark, Joghurt oder Sojaprodukten, kann durchaus auch auf Milch verzichten und trotzdem gesund leben. Milch enthält viel hochwertiges Eiweiß, Kalzium und Magnesium. Milch: Wer sie mag und gut verträgt, darf sie genießen.