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Bekannte Risiken der Hormontherapie

Es gibt heute bekannte Risiken bei der Hormontherapie, zum Beispiel in Bezug auf das erhöhte Brustkrebsrisiko oder das steigende Risiko zu Gefässverschlüssen.

KREBS DER GEBÄRMUTTERSCHLEIMHAUT. Auch wenn im Zusammenhang mit den Wechseljahren oft nur von Östrogenen die Rede ist – jede Frau, deren Gebärmutter nicht entfernt worden ist, muss bei einer Hormonersatztherapie außer den Östrogenen auch Gestagene einnehmen. Sonst setzt sie sich dem Risiko aus, an Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken.

BRUSTKREBS. Durch eine Hormontherapie steigt das Brustkrebsrisiko an, wie sehr, ist allerdings noch nicht bekannt. Wenn Sie Hormone nicht länger als fünf Jahre einnehmen, weil Sie damit nur die Beschwerden in der Zeit des Wechsels lindern möchten, können Sie das ohne Angst vor Brustkrebs tun. Eine deutlich längere Behandlung sollte allerdings nicht ohne triftigen Grund erfolgen.

THROMBOEMBOLIEN. Das Risiko für Thrombosen und lebensgefährliche Embolien (Gefäßverschlüsse) steigt um etwa das Dreifache.

GALLENBLASENERKRANKUNGEN. Sie treten bei der Einnahme von Östrogentabletten etwa 2,5-mal häufiger auf.

Brandneue Erkenntnisse belegen und bestätigen diese Ausführungen des Arbeitskreis Frauengesundheitt. Die kombinierte Hormonersatztherapie mit Östrogen und Progesteron ist schlagartig in Frage gestellt. Eine Studie der Women`s Health Initiative (WHI) in Amerika, an der 16 608 Frauen im Alter von 50–79 Jahren teilnahmen, wurde vorzeitig abgebrochen. Die Frauen wurden aufgefordert, ihr Hormonmedikament abzusetzen, weil sich erschreckende Ergebnisse zeigten. So verdoppelte sich die Zahl der Thromboembolien, das Schlaganfallrisiko stieg um 41 Prozent, das Infarkt-Risiko um 29 Prozent und die Brustkrebsrate um 26 Prozent. Allerdings konnte das Darmkrebsrisiko mit der Kombinationstherapie um 37 Prozent gesenkt werden und Knochenbrüche traten seltener auf

Nicht einbezogen in die Untersuchungen waren Patientinnen, die kein Kombinations-, sondern ein reines Östrogenpräparat einnehmen. Ob die Ergebnisse auf diese Präparate übertragen werden können, ist unsicher. Auch wichen Dosierung und Zusammensetzung der Präparate von denen ab, die in Deutschland in der Regel verschrieben werden. Zudem waren die Probandinnen mit durchschnittlich 63 Jahren bereits in einem Alter, in dem in Deutschland die Hormontherapie beendet oder doch zumindest die Dosierung erheblich verringert wird. Aufgrund dieser Studie muss jetzt die Nutzen-Risiko-Relation neu bewertet werden.

Doch auch bei umfassender Information und guter Beratung – die Entscheidung, Hormone einzunehmen oder nicht, treffen Sie selbst. Letztlich ist der Wissensstand über die langjährige Hormonbehandlung doch immer noch zu gering, um definitiv ab- oder anraten zu können. Trotz aller Bedenken kann es Situationen oder Bedingungen geben, in denen die Einnahme von Hormonen für die einzelne Frau für einen Zeitraum sinnvoll erscheint. Neue Untersuchungen deuten auf ein hohes Gesundheitsrisiko bei der Hormonersatztherapie hin.