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Anti-Aging: Jung bleiben oder älter werden?

Was macht uns alt, was hält uns jung? Mit dieser Frage beschäftigen sich Menschen seit jeher. Anti-Aging heißt die Suche nach dem Jungbrunnen heute und die Methoden sind teils altbekannt, teils neu – aber auch wenig erforscht. Dass wir älter werden und irgendwann sterben, ist eine biologische Tatsache. Uns Menschen ist genetisch ein bestimmtes Höchstalter vorgegeben: Es liegt bei etwa 120 Jahren. Ob wir überhaupt so alt werden und auf welche Weise, ist wiederum von drei Faktoren abhängig: Von der genetischen Veranlagung, von unserer Lebensweise und unserer Lebenseinstellung. Eine genetische Veranlagung zu bestimmten Krankheiten können wir nicht verändern. Wohl aber können wir unsere Lebensweise und unsere Lebenseinstellung positiv beeinflussen. Wichtig ist laut Anti-Aging-Medizin eine gesunde Ernährung mit viel Vitamin C und E als Antioxidanzien. Sie helfen, die Reparaturmechanismen des Körpers aufrechtzuerhalten und ein vorzeitiges Altern zu verhindern. Ein konsequenter Verzicht auf Nikotin ist unerlässlich. Alkohol nur in Maßen! Übergewicht muss abgebaut werden. Und schließlich: genügend Bewegung ist das A und O. All diese Maßnahmen sind sinnvoll, auch wenn sie lange vor der Erfindung des Begriffs Anti-Aging bereits bekannt waren.

Doch Anti-Aging hat auch eine neue Hormonwelle zu uns getragen. Hormone, die das Altern aufhalten sollen. Alle diese Substanzen haben gemein, dass sie vom Körper selbst produziert werden, die Produktion mit den Jahren jedoch zurückgeht. Die Anti-Aging-Hormone sind derzeit noch Die Anti-Aging-Hormone sind derzeit  zu wenig erforscht, als dass sich gesicherte Aussagen über ihre Wirkung auf den Körper treffen ließen. Zudem existieren keine Langzeitstudien, so dass die Risiken schwer abzuschätzen sind. Auch über die richtige Dosierung der Hormone ist noch nicht genug bekannt. Sehen wir uns die angeblichen Wundermittel einmal näher an:

TESTOSTERON

Die Testosteronproduktion nimmt im Alter sowohl beim Mann als auch bei der Frau ab. Allgemein wird ein hoher Testosteronspiegel mit Potenz, Stärke und Vitalität in Zusammenhang gebracht. Muskelmasse und Muskelkraft können tatsächlich durch Einnahme von Testosteron zunehmen, das Fett verringert sich und die Knochendichte steigt an. Libido und Potenz können nur dann gestärkt werden, wenn ein Testosteronmangel besteht. Liegen andere Ursachen vor, ist Testosteron wirkungslos. Nebenwirkungen wie ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko beim Mann, Leberschäden und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko sprechen gegen die Therapie.

DHEA

Auch dies ist eine gepriesene Substanz und gilt als das Verjüngungsmittel schlechthin. DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist eine Vorstufe unserer Geschlechtshormone. Unser Körper kann es in andere Hormone (z.B. in Androgene oder Östrogene) umwandeln. Bodybuildern wird DHEA für körperliche und geistige Fitness empfohlen. Außerdem soll die Bildung von Stresshormonen durch die Gabe der Substanz unterdrückt werden. Jedoch: Bisher konnte ein positiver Effekt auf die Stimmung, das Sexualleben, den Knochenstoffwechsel
oder die körperliche Leistungsfähigkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Vor Einnahme von DHEA als Anti-Aging-Mittel wird daher eindrücklich gewarnt. DHEA ist in Europa zur Therapie nicht zugelassen ist.

MELATONIN

Dieses Hormon reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen. Oft wird es als Mittel gegen den Jetlag eingesetzt. Es soll das Immunsystem stärken, zerstörerische freie Radikale im Körper abfangen und damit die Zellen schützen. Jedoch: Es liegen bisher keinerlei sichere Daten vor, die für eine Anti-Aging-Wirkung des Melatonins sprechen. Im Tierversuch zeigte sich ein erhöhtes Krebsrisiko.

SOMATROPIN

Dieses Wachstumshormon steigert die Muskelmasse und die Elastizität der Haut im Alter. Jedoch: Auch hier fehlen Langzeitstudien zu dieser Substanz. Bei Mäusen kam es im Tierversuch zu Nierenschäden und frühem Herz-Lungen-Versagen. Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen lassen vermuten, dass das Wachstumshormon bei älteren Menschen schlafende Tumore weckt. Überwiegend wird Somatropin im Schlaf gebildet. Daher ist es sicher besser, für ausreichenden Schlaf zu sorgen.

RELAXIN

Dieses Schwangerschaftshormon soll die allgemeine Vitalität und damit die Lebensfreude und die sexuelle Lust stärken, Faltenbildung verzögern und das Bindegewebe stabilisieren. Jedoch: Solide Daten stehen auch hier noch aus.

ÖSTROGENE und GESTAGENE werden ebenfalls eingesetzt.

Fazit: Mit dem Schlucken von Pillen ist das Altern noch nicht aufzuhalten. Halten wir uns an gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung, sorgen für innere Ausgeglichenheit, meiden Alkohol, Nikotin und zu viel intensive Sonnenbestrahlung, haben wir eine gute Chance gesund zu altern.