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Enorme regionale Unterschiede bei Blinddarm-Operationen bei Kindern

Thüringen mit den meisten Fällen

Das Kind klagt plötzlich über starke Schmerzen im rechten Unterbauch. Fieber, Übelkeit und Erbrechen kommen hinzu. Oft lautet hier die Diagnose: Blinddarmentzündung. Bundesweit wurde im Jahr 2014 bei mehr als 18.000 Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren eine Blinddarm-Operation vorgenommen. Das hat eine Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes durch die Techniker Krankenkasse (TK) ergeben.

Die regionalen Unterschiede sind dabei enorm: Während in Bremen auf 100.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren 95 Blinddarm-Operationen in Krankenhäusern kamen, waren es in Nordrhein-Westfalen 183 und in Bayern 208. Thüringen verzeichnet dabei die meisten Eingriffe: Hier kamen auf 100.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren sogar 229 Krankenhausfälle.

"Die teilweise großen Spannen zwischen den Bundesländern sind sehr auffällig, jedoch dürften sie medizinisch kaum zu erklären sein", sagt der TK-Krankenhausexperte Jörg Manthey. Die Diagnose einer Blinddarmentzündung sei aufgrund der unspezifischen Symptome nicht einfach zu stellen. Es müsse stets abgewogen werden, ob eine Operation nötig sei.

Manthey: "Insbesondere vor dem Hintergrund der immer wieder diskutierten Krankenhauskeime und damit einhergehender Risiken sollte ein stationärer Aufenthalt gerade bei Heranwachsenden nur erfolgen, wenn er unumgänglich ist." Die TK appelliert in diesem Zusammenhang an die Krankenhäuser, sich intensiv mit dem Thema Klinikhygiene auseinanderzusetzen. Die Qualität der medizinischen Versorgung muss im Mittelpunkt aller Maßnahmen stehen, mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu erhöhen.

Eine der Maßnahmen zur Reduzierung von Krankenhausinfektionen ist die Kampagne "Aktion Saubere Hände", die vom Aktionsbündnis Patientensicherheit ins Leben gerufen wurde. Bundesweit nehmen bislang mehr als 970 Kliniken teil. Die TK unterstützt als Partner die "Aktion Saubere Hände".

Quelle: Techniker Krankenkasse, Hamburg, 26.07.2016