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Was tun bei Infektanfälligkeit?

Bald ist es wieder so weit: die Zeit der fallenden Blätter ist auch die Zeit der laufenden Nasen. Viele Menschen fragen sich, was sie jetzt schon tun können, um eine Erkältung oder Grippe möglichst im Vorfeld zu vermeiden. Die Carstens-Stiftung : Natur und Medizin hat die Forschungslandschaft zum Thema Immunstärkung unter die Lupe genommen und die besten Tipps aus der Komplementärmedizin zusammengestellt.

1. Die Klassiker: Echinacea und Kapland-Pelargonie

In einer kleinen Studie zeigte sich ein Extrakt aus den Wurzeln von Echinacea angustifolia wirksam in der Linderung von Symptomen, die mit einer Influenza- oder Parainfluenzainfizierung einhergehen. Besonders in Kombination mit der entsprechenden Grippeimpfung war der Extrakt effektiver als die Impfung allein. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Echinacea die Immunoglobin (Antikörper)-Level positiv beeinflusst und dadurch das Immunsystem stärkt. Kapland-Pelargonie zeigte sich hingegen wirksam in der Linderung von Asthma-Attacken und Bronchitis-Symptomen. Insbesondere der Hustenreiz ließ bei den Probanden in beiden Studien nach.

2. Inzwischen bewährt: Kapuzinerkresse, Meerrettich und Ingwer

Akute Sinusitis, Bronchitis oder Blasenentzündung - bei diesen Infekten werden üblicherweise Antibiotika verschrieben. Allerdings gibt es eine Alternative: Goos et al. zeigten in zwei Studien, dass die Behandlung mit einem Arzneimittel aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettich der Standard-Therapie nicht unterlegen ist - insofern könnte man hier quasi von einem "natürlichen Antibiotikum" sprechen. Um das Risiko einer Entzündung schon von vornherein zu mindern, oder bei beginnenden Infekten, bietet sich außerdem die Ingwerwurzel an. Die wärmende, anregende Wirkung von Ingwer ist bekannt, seine entzündungshemmende Wirkung untersucht.

3. Eure Nahrung sei eure Medizin

Wer eine vegane Phase einlegt und sich von frischem Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide ernährt, der senkt sein Risiko für Entzündungen. Besonders empfehlenswert ist dabei die exotische Aroniabeere. Nicht vernachlässigt werden sollte insbesondere von älteren Menschen auch die Zink-Zufuhr. Die Einnahme von Multivitaminpräparaten und Nahrungsergänzungen mit Mineralstoffen kann aufgrund der noch widersprüchlichen Studienlage allerdings nicht pauschal empfohlen werden

4. Probiotika

Der Darm ist mit einer Gesamtfläche von zwei Tennisfeldern nicht nur die größte Kontaktfläche des Menschen mit der Umwelt, sondern auch ein zentraler Einflussfaktor für das Immunsystem. Eine gesunde Darmflora ist die Voraussetzung für eine starke Immunabwehr. Deshalb gilt es, die Darmtätigkeit zu unterstützen. Ein Mittel hierzu ist die Einnahme von Probiotika, wie zum Beispiel Lactobacillus casei (L. casei), der in Yoghurt enthalten ist.

5. Mind-Body-Medizin, oder: Nehmen Sie es mit Humor

Mind-Body-Medizin, eine Kombination aus Tai Chi, Qi Gong, Meditation, Yoga und Entspannungs- sowie ordnungstherapeutischen Verfahren, hat laut einer aktuellen Meta-Analyse nur einen geringen Effekt auf das Immunsystem. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass die Mind-Body-Interventionen den Körper empfänglicher für Impfstoffe machen, sodass diese besser wirken könnten.

Interessant ist ein Überblick, der sich mit dem Einfluss von Humor und Lachen auf den Gesundheitszustand befasst. Demnach könnten Menschen, die Situationen leichter mit Humor nehmen und öfter auch einmal die Lachmuskeln spielen lassen, besser vor Infekten geschützt sein, als allzu ernste Probanden. Dieser Ansatz steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und es bedarf weiterer Studien, um genauere Aussagen treffen zu können.

Quelle: Carstens-Stiftung : Natur und Medizin, Essen, Oktober November 2017