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Stoßlüften ist besser als gekippte Fenster

Wohnung als erholsamer Rückzugsort vor Allergien.

Die Pollenmenge in der Luft steigt europaweit deutlich. In Städten wurden Zuwächse von bis zu drei Prozent pro Jahr gemessen. Wissenschaftler vermuten den Klimawandel als wahrscheinlichste Ursache. Die Folge ist eine deutliche Zunahme von Allergien. Hierzulande leidet schon jeder Fünfte an einer Pollenallergie, und das immer früher im Jahr. Wer sich nicht nur auf Tabletten verlassen möchte, sollte einige hilfreiche Alltagstipps der Deutschen Haut- und Allergiehilfe beachten.

Neben medizinischen Vorsorgemaßnahmen gilt für Allergiker die Regel, den Pollen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Pollenflugkalender und -vorhersagen helfen dabei. Außerdem ist ein zentraler Punkt, auch die eigene Wohnung möglichst allergenfrei zu halten. „Mit ein paar einfachen, aber wichtigen Maßnahmen können Allergiker ihre Wohnung als erholsamen Rückzugsort erhalten“, so Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) in Bonn.

Einer aktuellen Studie* zufolge ist das sogenannte Stoßlüften deutlich sinnvoller als ein dauerhaftes Kippen der Fenster. So kann die Pollenkonzentration um zwei Drittel reduziert werden. In ländlichen Gebieten sollten allerdings morgens zwischen 4.00 und 6.00 Uhr die Fenster geschlossen bleiben. Denn zu dieser Zeit herrscht hier die höchste Pollendichte. Die beste Zeit zum Lüften ist abends. In der Stadt ist es genau umgekehrt: Hier sollten Pollenallergiker die Fenster frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr und immer mal wieder tagsüber zum Stoßlüften öffnen.

Laut der Studie häufen sich auch Pollen im Hausstaub an, sofern zu selten und nicht gründlich genug geputzt wird. Dies geschieht sogar über die Pollensaison hinaus. Regelmäßiges Staubwischen ist daher für Allergiker eine wichtige Maßnahme, um allergische Reaktionen zu minimieren. Die bequemste Methode zur Reinigung von Fußbodenbelägen und Teppichen ist das Staubsaugen. Gerade beim Saugen und vor allem beim Staubbeutelwechsel wird jedoch viel Staub aufgewirbelt. Deshalb empfehlen sich für die Reinigung von Böden und Polstern Staubsauger mit Sprühdrucksystem. Die angesaugte Luft wird direkt in ein Wasserbad geleitet: Milben, Pollen und Staub werden im Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt.

Empfehlenswert ist es, sich abends außerhalb des Schlafzimmers zu entkleiden, da sich Pollen auch auf der Kleidung absetzen. Die Haare sollten möglichst vor dem Zubettgehen gewaschen werden. So können sich keine Pollen auf dem Kopfkissen ablagern. Frisch gewaschene Wäsche sollte man am besten nicht draußen aufhängen, sonst setzen sich auch hier Pollen fest.

Die wichtigsten Maßnahmen und Verhaltensregeln zur Allergenvermeidung hat die DHA in der Broschüre „Allergene in der Wohnung reduzieren“ zusammengestellt. Der kostenlose Ratgeber kann postalisch bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe, Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn bestellt werden. Im Internet unter www.dha-allergene-reduzieren.de

Quelle: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Bonn, 10.04.2017