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Nebenwirkungen

Bei der Zulassung eines Medikaments für kosmetische Indikationen erfolgt eine besonders intensive Nutzen-Risiko-Prüfung. Insofern können Sie sich als Verbraucher bei einer Zulassung durch nationale Gesundheitsbehörden (USA, Schweiz) besonders sicher fühlen. Trotzdem bestehen natürlich wie bei der Anwendung jeder wirksamen Substanz auch Risiken und Nebenwirkungen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen ... fragen Sie bitte einen erfahrenen Arzt, nicht Ihre Bekannten aus den Internet-Chatrooms. Bei der Zulassung eines Medikaments für kosmetische Indikationen erfolgt eine besonders intensive Nutzen-Risiko-Prüfung. Insofern können Sie sich als Verbraucher bei einer Zulassung durch nationale Gesundheitsbehörden (USA, Schweiz) besonders sicher fühlen. Trotzdem bestehen natürlich wie bei der Anwendung jeder wirksamen Substanz auch Risiken und Nebenwirkungen. Die möglichen Nebenwirkungen sind unterschiedlich, je nachdem, gegen welches Problem BTX eingesetzt wird. Hier sei auf die einzelnen Kapitel der möglichen Anwendungsgebiete verwiesen.

Langzeitnebenwirkungen

Durch eine wissenschaftliche Untersuchung konnte Dr. Harald Bresser zeigen, dass ernsthafte, negative Langzeitnebenwirkungen auch bei der Hochdosistherapie neurologischer Erkrankungen in über 20 Jahren nicht bekannt geworden sind. Langzeitschäden sind bei ästhetischen Anwendungen weniger wahrscheinlich als bei den teils mehr als zehnfach höher dosierten neurologischen Anwendungen.

Vorübergehende Probleme

Wie bei jeder anderen Einspritzung in die Haut kann es in seltenen Fällen zu einer HAUTREIZUNG ODER -INFEKTION, einer leichten SCHWELLUNG oder einem BLUTERGUSS kommen. Deshalb sollten Sie eine Woche vor der Behandlung weder Aspirin (Acetylsalicylsäure) noch irgendein anderes blutverdünnendes Medikament einnehmen. Als Folge einer ästhetischen Faltenentspannung kann es zum Phänomen des „HÄNGENDEN AUGENLIDS“ kommen. Wird eine zu große Dosis in die seitlichen Stirnfalten oder zu nah an die Augenbrauen gespritzt, können Augenlid und Augenbraue leicht herabhängen; meist sinken sie um maximal ein bis drei Millimeter.

Über diese sogenannte Augenbrauen- und Augenlidptosis wird in den Medien oft berichtet. Dabei ist diese Komplikation selten: Erfahrene Anwender sehen sie bei jeder hundertsten Anwendung, in der wissenschaftlichen Literatur wird je nach Kompetenz des Arztes von einem bis 20 Prozent berichtet. Nach spätestens drei Wochen haben sich die Lidhebermuskeln spontan wieder erholt. Es gibt Augentropfen, die diese Erholung unterstützen. Bei ungleichmäßiger Wirkung kann vorübergehend ein unebenmäßiger (asymmetrischer) GESICHTSAUSDRUCK entstehen, so dass eine Korrektur, das heißt ein Nachspritzen des Medikaments innerhalb der nächsten Tage, erforderlich sein könnte.

Wenn Sie Medikamente einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob, wie und wann Sie sie vor der Botox-Behandlung absetzen müssen.

Frage: Muss ich nach der Faltenbehandlung Angst haben vor einem starren, maskenhaften Gesicht?

Dr. Bresser: Starre Gesichter entstehen dann, wenn der Arzt versucht, noch die letzte Falte biochemisch glattzubügeln. Auch falsch platzierte oder überdosierte Injektionen können tatsächlich zu einer unnatürlichen Mimik, einem Maskengesicht führen. Einem erfahrenen Anwender sollte dieser Fehler nicht unterlaufen. Er wird genug Toxin spritzen, um Falten zu entspannen, aber zu wenig, um ein ganzes Gesichtsareal lahmzulegen. Ein Maskengesicht sollte keinesfalls entstehen. Oft drängen Patienten auf hohe Dosierungen, um völlig faltenfrei zu werden. Nicht immer darf der Arzt diesen Wünschen nachgeben. Normalerweise fällt es einem Fremden überhaupt nicht auf, wenn BTX gespritzt wurde. Er sieht nur einen entspannten und jugendlicheren Gesichtsausdruck – wie nach einem längeren Urlaub. Bei der ersten Behandlung wird Ihr Arzt mit Ihnen zusammen genau definieren, welcher Effekt erreicht werden soll.Wenn Sie sich vor einem Maskengesicht fürchten, dann sollte bei der ersten Behandlung eine eher vorsichtige Dosierung gewählt werden. Die Falten bildenden Muskeln werden damit nur gedämpft, aber nicht völlig ausgeschaltet. Aber auch wenn nach der Behandlung ihre Mimik zu stark vermindert ist – Botulinumtoxin wirkt nur vorübergehend. Sie müssen also nur etwas Geduld haben, bis Sie wieder genauso aussehen wie zuvor, allerdings auch einschließlich Ihrer Falten.

Botulinumtoxin ist ein wirksames Kopfschmerzmedikament – kann wahrscheinlich aber selbst KOPFSCHMERZEN auslösen. Meist sind diese Schmerzen mild und nach zwölf Stunden verschwunden. Nur selten sind sie stärker und halten länger an. In einer Studie aus dem Jahr 2002 litten von 320 behandelten Personen vier an stärkeren Kopfschmerzen als Folge der Behandlung. Die Schmerzen verschwanden aber nach zwei bis vier Wochen. Bei der Anwendung gegen bestimmte Muskelkrankheiten am Hals können häufiger SPRECH- UND SCHLUCKSTÖRUNGEN auftreten; auch eine SCHWÄCHUNG DER NACKENMUSKULATUR ist bei neurologischen Anwendungen nicht selten (bis 30 Prozent).

Als unerwünschte Effekte bei der Schielbehandlung wurden (in weniger als einem Prozent der Fälle) AUGENPROBLEME wie Sehen von Doppelbildern, Augentrockenheit, Hornhautentzündung, Blutergüsse und Schwellungen des Augenlids beschrieben. Be Injektionen in die Oberlippe kann durch den GEHEMMTEN LIPPENSCHLUSS die Bildung bestimmter Buchstaben, Saugen, Pfeifen und Blasen, das Trinken aus dem Glas oder mit einem Strohhalm eingeschränkt sein. Auch ein diskreter SPEICHELFLUSS kann auftreten

ASYMMETRIEN beim Lachen sind eine weitere mögliche Nebenwirkung. Patienten mit Stimmkrämpfen erhalten rund vier bis zehn Injektionen im Jahr in die Halsmuskeln. Nach solchen Behandlungen wurden SCHLUCKSTÖRUNGEN, HALSHEBERSCHWÄCHE und ÄNDERUNGEN DER STIMMLAGE beschrieben. Vergleichbare Nebenwirkungen sind bei der Reduktion von Halsfalten (Platysmabehandlung) denkbar. Nach der Behandlung mit Botulinumtoxin A wurde in seltenen Fällen über MÜDIGKEIT, MUNDTROCKENHEIT und ein allgemeines, grippeartiges KRANKHEITSGEFÜHL berichtet. Das verwendete Medikament kann geringe Menge Humanalbumin enthalten. Dieses Eiweiß wird aus menschlichem Blut gewonnen.

Bei der Verwendung von Blutprodukten kann ein Risiko für eine Übertragung von viralen INFEKTIONEN nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden, auch wenn dieses Risiko extrem gering ist. Sämtliche Nebenwirkungen sind aber nach dem heutigen Stand der Wissenschaft vorübergehend; langfristige Nebenwirkungen sind bei der Behandlung von mimisch bedingten Falten nicht bekannt. Da es aus medizinischer Sicht wichtig ist, zwischen zwei Botulinumtoxin-A-Injektionen einen bestimmten Zeitabstand einzuhalten, sollten Sie Ihren Arzt über das letzte Datum jeder Behandlung mit diesem Wirkstoff (auch durch andere Ärzte) informieren.