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Gift oder Wundermittel?

Was Sie über Botulinumtoxin wissen sollten

Wie wir zu ästhetischen Eingriffen eingestellt sind, ist eine ganz persönliche Sache. Auch die Entscheidung für oder gegen eine Botulinumbehandlung sollte sehr genau durchdacht sein. Die Kapitel geben Ihnen die Informationen, die Sie für ein ausgewogenes Urteil benötigen: damit Sie die optimale Basis bekommen, um selbstbewusst entscheiden zu können.

Botulinumtoxin – Gift oder Wundermittel?

„Botulinumtoxin ist das Wundermittel gegen Falten ...“, „Botulinumtoxin ist das stärkste Gift in der Gruselkammer der Biowaffen-Terroristen ...“, „Botulinumtoxin ist das Gift in verdorbenen Lebensmitteln ...“, „Botox ist ein Schlangengift, das ins Gehirn eindringt ...“, „... das ist ein geheimes Faltenmittel aus Hollywood.“ Diese und viele andere Halbwahrheiten erhalten Sie wahrscheinlich als Antwort, wenn Sie Freunde und Bekannte fragen, was sie über Botulinumtoxin wissen.

Was ist Botulinumtoxin wirklich?

Botulinumtoxin ist der Name eines natürlichen Eiweißstoffes, der von mikroskopisch kleinen Bakterien produziert wird. Biochemisch handelt es sich um einen relativ einfach gebauten Stoff mit einem Zinkmolekül im Zentrum. Nur ein bestimmter Bakterientyp ist in der Lage, es herzustellen: die so genannten Clostridien. Ihr medizinisch korrekter Name lautet CLOSTRIDIUM BOTULINUM. Diese Botulinum-Bakterien gibt es überall in unserer Umwelt, ohne dass sie Schaden anrichten. In der Natur überleben die Bakterien als Sporen – so heißen die „Samen“ der Bakterien, ihre äußerst widerstandsfähigen Dauerformen.

Zuweilen gelangen Sporen in Wunden oder in Nahrungsmittel – ebenfalls kein Problem, wenn die verschmutzte Wunde oder die Nahrung richtig behandelt wird. Die Botulinumbakterien vermehren sich nämlich nur dann gut, wenn sie nicht erhitzt werden und kein Kontakt zum Sauerstoff der Luft besteht. Lebensmittelvergiftungen und Wundinfektionen kommen heute deshalb sehr selten vor, weil unsere Lebensmittelindustrie die Bakterien im Allgemeinen sicher zerstört. Falsch behandelte oder verdorbene Lebensmittel, vor allem Konserven, können hingegen gefährlich werden. Bei falscher Lagerung und unter Luftabschluss beginnen nämlich die Bakterien, in zahlreichen Varianten das Gift Botulinumtoxin zu produzieren (der Begriff Toxin bedeutet übrigens das gleiche wie Gift).