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Untersuchungsmethoden - Elektrolyte, Bakterien und Urin

Die Untersuchungen des Urins dienen der Einschätzung der Nierenfunktion sowie dem Nachweis infektiös entzündlicher Nieren-Blasen-Erkrankungen. Eine rheumatische Miterkrankung der Niere kann beispielsweise mit einer Blut- und Eiweißausscheidung im Urin einhergehen.

ELEKTROLYTE: Als Elektrolyte werden die Salze im Blut bezeichnet. Dazu  gehören vor allem Natrium, Kalium, Kalzium, Chlorid, Phosphat und Bikarbonat. Der Körper braucht diese Blutsalze in ausreichenden Mengen und im richtigen Verhältnis zueinander. Sie werden mit der Nahrung aufgenommen und mit Stuhl, Urin und Schweiß wieder ausgeschieden. Elektrolyte regeln das Leben jeder Körperzelle, sie steuern den Stoffwechsel und den Energiehaushalt. Dabei wirken sie aufeinander ein und arbeiten zusammen. So sorgt in der Muskelzelle Kalzium für die Anspannung und Magnesium für die Entspannung. Magnesium nimmt unter den Mineralstoffen eine Schlüsselrolle ein. Es aktiviert im Körper mehr als 300 Enzyme. Die Hälfte des im Körper vorkommenden Magnesiums ist in den Knochen gebunden, die andere Hälfte in den Körperzellen gespeichert. Auch Kalzium ist ein wichtiger Baustein für die Knochen: Zu 95 Prozent ist es dort gebunden und gibt ihnen Festigkeit. Ein Mangel an Elektrolyten wie Magnesium oder Kalzium kann bei verschiedenen, auch rheumatischen Erkrankungen beobachtet werden, wie zum Beispiel der Osteoporose (Knochenschwund). Ist ein Mineralstoff vermindert, ist es meist auch ein anderer. Oft zeigt sich das in Wadenkrämpfen, Nervosität, unregelmäßigem Herzschlag oder erhöhtem Blutdruck.

BORRELIEN- UND ANTISTREPTOLYSIN-ANTIKÖRPER: Borrelien sind Bakterien, die durch den Biss unserer einheimischen Zecke übertragen werden können. In den deutschen Mittelgebirgen wie dem Bayerischen Wald sind bis zu 20 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert, in den anderen Regionen Deutschlands weniger. Allerdings wird nur ein geringer Teil der Menschen, die von einer infizierten Zecke gebissen werden, selbst infiziert und krank. Nur infizierte Zecken, die länger als zwölf Stunden am Körper bleiben, übertragen die Krankheit – die Borreliose. Die Borreliose kann sich auf unterschiedlichste Weise in vielen verschiedenen Organen äußern, was eine exakte Diagnose sehr erschwert. Sind die Gelenke betroffen wie bei der so genannten Lyme-Arthritis, tritt meist eine Entzündung eines oder mehrerer Gelenke auf. Die Kniegelenke sind besonders häufig betroffen. Ob diese Gelenkentzündungen aber tatsächlich durch die Borreliose verursacht werden, ist unter Wissenschaftlern noch umstritten. Schmerzen der Sehnen und Muskeln können vorkommen, sind aber oft nur sehr schwer von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Der Nachweis von körpereigenen Abwehrstoffen (Antikörpern) im Blut zeigt nur, dass das Immunsystem sich mit Borrelien auseinandergesetzt hat. Ob ein Patient auch erkrankt ist, kann der Bluttest allein nicht zeigen. Antistreptolysin (ASL) ist ein Antikörper, der in Reaktion auf bestimmte Streptokokken-Bakterien vom Immunsystem gebildet wird. Die Streptokokken können beispielsweise eine Hals- oder Mandelentzündung auslösen und einige Zeit danach auch noch zum Rheuma tischen Fieber führen. Dieses ist mit schmerzhaften Gelenkentzündungen und häufig knotenförmigen, entzündlichen Veränderungen der Haut verbunden. Untersuchungen auf Borrelien-Antikörper, auf Antistreptolysin oder andere Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger werden insbesondere dann vorgenommen, wenn der Verdacht auf infektiös ausgelöstes Rheuma besteht – oder um dieses auszuschließen. Dazu gehören auch Tests von Gelenkflüssigkeit auf Zellen, Eiweiß und Bakterien.

HLA-SYSTEM: HLA ist eine Abkürzung für die englische Bezeichnung „human leucocyte antigen“. Das bedeutet übersetzt „menschliche Leukozyten-Antigene“, also Eiweiße (Proteine), die auf der Oberfläche von weißen Blutkörperchen sitzen und hier auch gut laborchemisch nachgewiesen werden können. HLA-Proteine befinden sich allerdings nicht nur dort, sondern auf fast allen Körperzellen.  Das HLA-System ist eine Gruppe von Oberflächenproteinen, die für jeden Menschen individuell ist und die vererbt wird. Entdeckt wurden die HLA-Proteine, als Organverpflanzungen immer häufiger durchgeführt wurden. Sie bestimmen, ob ein fremdes Organ akzeptiert oder abgestoßen wird. Ähnlich wie die Blutgruppen gibt es auch verschiedene Gewebsgruppen mit unterschiedlichen HLA-Proteinen. Aber das Gewebsgruppensystem ist sehr viel komplizierter. Bisher sind über 70 HLA-Proteine bekannt und es werden immer wieder neue entdeckt. Zur Unterscheidung werden sie mit Buchstaben und Zahlen benannt. Die HLA-Proteine spielen bei vielen Erkrankungen eine Rolle und werden deshalb zur Diagnostik herangezogen. Dabei stehen bestimmte HLA-Typen mit bestimmten Erkrankungen in Verbindung. Das heißt, die Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko, eine spezielle Krankheit zu bekommen. Es ist auch möglich, dass diese Erbfaktoren die Krankheit direkt auslösen. Beispielsweise ist es bei Menschen, die den HLA-Typ B27 tragen, wahrscheinlicher als bei anderen, dass die Bechterewsche Krankheit bei ihnen ausbricht. Auch weitere Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises hängen mit bestimmten HLA-Proteinen zusammen, so das Sjögren-Syndrom, die Schuppenflechte, das Reiter-Syndrom oder die rheumatoide Arthritis. Die HLA-Proteine weisen also auf eine erbliche Neigung zu bestimmten rheumatischen Leiden hin, allerdings sind sie – wie andere Messwerte auch – für sich alleine betrachtet kein Beweis, dass die Krankheit wirklich ausbricht.

URINUNTERSUCHUNGEN: Die Untersuchungen des Urins dienen der Einschätzung der Nierenfunktion sowie dem Nachweis infektiös entzündlicher Nieren-Blasen-Erkrankungen. Eine rheumatische Miterkrankung der Niere kann beispielsweise mit einer Blut- und Eiweißausscheidung im Urin einhergehen. Andererseits können Nieren-Blasen-Krankheiten auch ursächlich rheumatische Leiden auslösen, zum Beispiel das Reiter-Syndrom. Auch zur  Verlaufskontrolle einer antirheumatischen Behandlung bietet sich diese einfache und nicht belastende Methode an.


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