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Orthomolekulare Medizin arbeitet mit Nährstoffen

Die orthomolekulare Medizin arbeitet mit Nährstoffen und mit essenziellen Nahrungsbestandteilen, Substanzen also, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Ihr Name leitet sich ab vom griechischen orthos (= richtig) und molekular (= Moleküle betreffend, also kleine chemische Verbindungen).

Sie hat zum Ziel, durch die Einnahme von den „richtigen Molekülen“ die Gesundheit zu erhalten oder Beschwerden und Erkrankungen zu lindern. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Fettsäuren und Enzyme. Diese Stoffe sind in ausgewogener Menge unabdingbar für die Erhaltung der Gesundheit. Normalerweise werden sie mit der Nahrung aufgenommen und zum Teil auch vom Körper selbst hergestellt. Ein Mangel an ihnen kann Krankheiten auslösen.

Da sowohl der Bedarf als auch die Aufnahmefähigkeit individuell sehr verschieden ist, gibt es Menschen, die trotz einer gesunden Ernährung zu wenig dieser Stoffe aufnehmen und in der Folge erkranken können. Im Allgemeinen aber ist ein solcher Mangel an Nährstoffen zurück - zuführen auf eine unzureichende, einseitige oder ungesunde Ernährung, zu viel konservierte und verarbeitete Nahrung, Stress, Hektik oder erhöhte Belastung.

Mit der orthomolekularen Medizin wird versucht, solch einen Mangel zu verhindern oder auszugleichen. Ausgehend von den Beschwerden kann ein Therapeut auf den eventuell zugrunde liegenden Nährstoffmangel schließen und entsprechende orthomolekulare Mittel verabreichen. Zur Behandlung von Krankheiten des Rheuma tischen Formenkreises sind die Vitamine A, B1, C, D und E, das Spurenelement Zink, Omega-3-Fettsäuren und verschiedene Enzyme von Bedeutung.

Vitamine: Für eine ausreichende Vitaminversorgung reichen je nach Vitamin 0,01 bis 100 Milligramm pro Tag aus. Trotz dieser geringen Mengen sind sie absolut lebensnotwendig für Menschen und Tiere. Man nennt sie deshalb auch essenziell, also wesentlich. Bisher haben Wissenschaftler 13 für Menschen essenzielle Vitamine identifiziert.

Vitamin A: Dieses Vitamin, auch Retinol genannt, kann bei Rheuma im Rahmen einer Schuppenflechte (Arthritis psoriatica) in einer Dosierung von 0,9 bis drei Gramm pro Tag sinnvoll sein. Zu viel Vitamin A ist schädlich! Nur in Absprache mit dem Arzt anwenden!

Vitamin-B-Gruppe: Der Vitamin-B-Komplex, der aus den Vitaminen B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin), B12 (Cyanocobalamin) und anderen besteht, hat wesentliche Aufgaben im Zellstoffwechsel. B-Vitamine kommen in zahlreichen Nahrungsmitteln natürlich vor, besonders aber in ungeschälten Getreidekörnern wie Weizen oder Roggen.

In medikamentöser Form können die B-Vitamine insbesondere bei chronischen Krankheiten zum Einsatz gelangen. Sie bringen blockierte Enzymsysteme und den beeinträchtigten Zellstoffwechsel in den Phasen rechts des biologischen Schnitts wieder in Gang. Neben Schmerzlinderung und Abschwellung sollen sie auch eine Stimmungsaufhellung bewirken. Bei rheumatischen Krankheiten erfolgt ihr Einsatz in der konventionellen Medizin oft unterstützend zu NSAR. Da diese Vitamine meistens vom Arzt in Form von Kombinationsmittel-Injektionen verabreicht werden, kann hier keine einheitliche Dosisempfehlung gegeben werden.

Vitamin C: Im Gegensatz zu den meisten anderen höher entwickelten Lebewesen ist der Mensch nicht in der Lage, Vitamin C (Ascorbin - säure ) in seinem Körper selbst herzustellen. Er ist daher auf eine äußere Zufuhr mit der Ernährung angewiesen. Vitamin C ist im Pflanzen reich weit verbreitet. Es kommt in allen Früchten und in Gemüse, Kartoffeln, Salat und vielen anderen frischen Lebensmitteln vor. Die biochemischen Funktionen des Vitamin C sind vielfältig. Es wirkt aktivierend auf die weißen „Fresszellen“ des Immunsystems, regt die Bildung von Schutzeiweißen (Antikörpern) an, steigert die Aktivität von spezifischen Lymphzellen, reguliert insgesamt also die körpereigenen Abwehrkräfte.

Vitamin C kann viele potenzielle Krebs erregende Stoffe, wie zum Beispiel Blei, Cadmium oder Quecksilber, oxidieren und damit unschädlich machen. Bei Nikotinbelastung und Arzneimittelmissbrauch bewirkt Vitamin C die vermehrte Ausschwemmung der giftigen Produkte. Viele Umweltgifte – zum Beispiel Nahrungsmittelzusätze, Suchtdrogen, Abgase wie Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid – können in ihrer schädigenden Wirkung von Vitamin C abgebaut werden. Es unterbindet die Bildung so genannter „freier Radikale“ – aggressive Verbindungen meist mit Sauerstoff, die im Stoffwechsel als  Zwischenprodukte entstehen.

Bei Entzündungen kommen sie vermehrt vor und schädigen Zellmembranen und Zellfunktionen. Vitamin C fördert außerdem die Entgiftungsleistung der Leber sowie den Aufbau und die Festigkeit des Bindegewebes. Es stimuliert die Produktion von Nebennierenhormonen. Es steigert die Wirkung von Vitamin E. Zusammen mit dem Vitamin-B-Komplex wirkt es als Kofaktor und Katalysator bei vielen Reaktionen des Zellstoffwechsels mit, beeinflusst auf diese Weise blockierte Stoffwechselvorgänge positiv. Führt man sich diese zahlreichen Angriffspunkte von Vitamin C vor Augen, so erklärt sich die sehr gute Wirksamkeit bei vielen, insbesondere chronischen Krankheiten.

Vitamin C ist kein Wundermittel, aber es hat eine breitgefächerte Wirkung und kann in idealer Weise mit anderen naturmedizinischen Arzneimitteln kombiniert werden. Es wirkt unterstützend auf das System der großen Abwehr und auf die Entgiftungsmaßnahmen in allen Krankheitsphasen. Vitamin C spielt in der konventionellen Medizin bei Rheuma keine besondere Rolle. Naturmediziner haben aber eine entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Wirkung bei Krankheiten des Rheumatischen Formenkreises festgestellt. Rheumakranke mit chronischer Polyarthritis beispielsweise haben einen verstärkten Verbrauch von Ascorbinsäure im Bereich von Gelenkentzündungen. Ihre Vitamin-C-Konzentration im Blut und in der Gelenkflüssigkeit ist deutlich geringer als bei Gesunden.

Über die optimale Zufuhr bestehen gegensätzliche Meinungen. Die Empfehlungen werden zunehmend nach oben zu höheren Dosierungen korrigiert. Leider kann Vitamin C nur in geringen Mengen aus der Nahrung oder als Arzneimittel vom Darm in den Körper aufgenommen werden. Daher empfiehlt sich seine Verabreichung als Infusion in höheren Dosen direkt ins Blut. Hierbei sollten aus Sicherheitsgründen konservierungsstofffreie Vitamin –C-Präparate ohne Stabilisatoren bevorzugt werden, zum Beispiel Vitamin-C-Injektopas.

In der orthomolekularen Medizin werden Dosierungen von 500 Milligramm bis einigen Gramm empfohlen. Bei akut entzündlichen Rheumaformen ist die intravenöse Verabreichung von 7,5 bis 15 Gramm und mehr beispielsweise dreimal pro Woche durchaus üblich und effektiv. Diese Vitamin-C-Hochdosistherapie wird dabei mit weiteren naturmedizinische Arzneien, Phytotherapeutika, Vitaminen und Spurenelementen sowie nicht medikamentösen Verfahren kombiniert. In Tabletten-, Kapsel- oder Pulverform hat sich eine tägliche Dosierung von bis zu vier Gramm in möglichst über den Tag verteilten kleineren Einzeldosen bewährt.

Vitamin D: Vitamin D (Calciferol) verbessert die Aufnahme von Kalzium und die Knochenbildung. Von einer Einnahme in Selbstbehandlung wird wegen der Gefahr ernsthafter Störungen des Kalziumstoffwechsels dringend abgeraten.

Vitamin E: Dieses Vitamin, auch unter dem Namen Alpha-Tocopherol bekannt, findet sich natürlicherweise in ungesättigten Fettsäuren. Weizenkeim-, Maiskeim- und Sonnenblumenöl sind seine Hauptlieferanten. Vitamin E bindet die aggressiven freien Radikale, die bei Entzündungen vermehrt im Körper vorkommen. Gleichzeitig wird bei chronisch-entzündlichen rheumatischen Leiden in der Gelenkflüssigkeit eindeutlich niedriger Vitamin- E-Gehalt gemessen. Vitamin E wird außerdem zum Aufbau des im Zellstoffwechsel benötigten Coenzyms Q10 benötigt. Bei akut entzündlichen Prozessen wird eine Dosierung von 1 200 Milligramm pro Tag empfohlen, als Erhaltungsdosis 400 bis 600 Milligramm pro Tag. Durch zusätzliche Gabe von Vitamin E kann häufig die Dosis von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) reduziert werden.

Wichtige Vitamine und ihr Vorkommen.

(Vitamin – Worin es enthalten ist – Wie es wirkt)

Vitamin A – Karotten, Tomaten, Lebertran – bindet aggressive Sauerstoffverbindungen

Vitamin-B-Gruppe – Hefe, Hülsenfrüchte, Getreidekeimlinge (Weizen, Roggen) – grundlegende Aufgaben im Zellstoffwechsel

Vitamin C – frische Früchte, Gemüse, Paprika, Hagebutten – regt das Immunsystem an, fängt Schadstoffe und freie Radikale ab, schützt die Blutgefäße, beteilgt beim Aufbau von Bindegewebe

Vitamin D – Fisch, Eidotter – wichtig für den Knochenstoffwechsel, arbeitet mit Kalzium zusammen

Vitamin E – Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Nüsse – bindet aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale), schützt vor Zellzerstörungen


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