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Rheuma von A-Z - Arthrose und Athroseformen

Von Arthrose, auch Osteoarthrose, Arthrosis deformans oder einfach Verschleißrheuma genannt, sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Die Häufigkeit steigt mit zunehmen dem Alter. Es werden primäre und sekundäre Formen unterschieden: Alle Arthrosen, die von sich aus und alleine auftreten, gelten als primär. Sekundäre Arthrosen entstehen als Folge anderer Störungen, zum Beispiel bei angeborenen oder erworbenen Form- und Funktionsstörungen von Gelenken und Knochen. Dazu gehören unter anderem X- oder O-Beine, Fehlbildungen am Hüftgelenk oder Fehlstellungen, die nach Verletzungen und Knochenbrüchen aufgetreten sind.

Bei allen Arthrosen kommt es zu Knorpelzerstörungen und Kalkablagerungen. Als Reaktion darauf baut sich mehr Knochensubstanz auf als eigentlich benötigt wird und das betroffene Gelenk mit seinen Sehnen, Bändern und Kapseln kann verknöchern. Dadurch nimmt seine Beweglichkeit ab, bis es völlig steif wird. Zu Anfang der Arthrose treten die Schmerzen oft nur vorübergehend bei starker Belastung auf.

Häufig sind morgens die Gelenke steif und werden im Laufe des Tages wieder beweglicher – man nennt das auch „Anlaufschmerz“. Viele Arthrosekranke klagen über eine Verschlimmerung der Beschwerden bei Arthrose feucht-kaltem Wetter. Wärmeanwendungen lindern den Schmerz. Nach beschwerdefreien Zeiten kann es plötzlich auch zu Schwellungen, Gelenkergüssen und Überwärmung eines Gelenkes kommen – Zeichen einer aktivierten Arthrose. Die Spätphasen sind von Dauerschmerzen, Reiben und Knacken der Gelenke gekennzeichnet. Die Gelenke sind in ihrer Funktion eingeschränkt, haben Fehlstellungen, ziehen sich zusammen. Außerdem bilden sich die Muskeln zurück, so dass der Patient auch an Kraft verliert.

Was sind die Ursachen?

Bei jeder Arthrose besteht ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Das führt zu einem Knorpelschaden am betroffenen Gelenk. Ist es erst einmal so weit gekommen, verläuft die Arthrose meist nach ihren eigenen Gesetzen weiter, auch wenn der auslösende Faktor nicht mehr weiterwirkt. Die Gleitfähigkeit des Gelenks nimmt ab, jede Bewegung führt zu einem weiteren Knorpelabrieb. Dabei werden Zerstörungsprodukte der Knorpelzellen freigesetzt, die die Gelenkinnenhaut reizen, so dass sie sich entzünden kann. Dies führt wie in einem Teufelskreis zu weiterer Knorpelzerstörung.

Ist die Knorpelschicht so weit vernichtet, dass Knochengewebe frei liegt, werden die Knochen je nach Belastung auch abgeschliffen. Sie reagieren darauf und bilden vermehrt neues Knochengewebe. In den Hauptbelastungszonen entstehen so neue Schichten von Knochensubstanz unterhalb der angegriffenen Knorpelschicht. So kommt es zu Randwülsten an den Gelenken sowie Verknöcherungen an Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln. Die betroffenen Gelenke können versteifen.

Moderne Homöopathie bei Arthrose

Die Arthrose gehört nach der reckewegschen Definition zu der Degenerationsphase.

Medikamente zum Einnehmen

Das Basismittel bei degenerativen Rheumaformen ist primär Zeel compositum in Tablettenform. Es schützt und regeneriert den Knorpel. Als Schmerz- und entzündungshemmendes Mittel ist Traumeel das Präparat der ersten Wahl. Diese beiden Mittel bewähren sich auch in Salbenform bei arthrotischen Beschwerden.

Die symptombezogene Behandlung stützt sich auf die allgemeine Tabellen-Übersicht zur symptombezogenen Therapie. Häufige und typische  Arthrosebeschwerden sind Wetterfühligkeit, Anlaufschmerz und Besserung durch Wärme. Hier können die Präparate Rhododendroneel Tropfen, Rheuma-Heel-Tabletten und Bryaconeel Tabletten als Basismittel empfohlen werden, auch unterstützend zur schulmedizinischen Therapie.

Injektionsbehandlung durch den Therapeuten

Bei akut schmerzhaften Arthrosen kommen Mischinjektionen zum Einsatz. Sie werden in die Umgebung und auch unmittelbar in die arthrotisch veränderten Gelenke gespritzt. Hier haben sich Zeel compositum und Traumeel bewährt, häufig auch zusammen mit einem örtlichen Betäubungsmittel. Eventuell können sie auch mit einem symptombezogenen Mittel verabreicht werden.

Bei der Heberdenarthrose der Fingerendgelenke kommen Injektionsmischungen von Actaea-Injeel, Caulophyllum thalictroides-Injeel so wie Guajacum-Injeel zusammen mit Medor rhi num-Injeel oder dem Medorrhinum  enthalten den Psorinoheel in Frage. Die Bouchardarthrose der Fingermittelgelenke spricht oft gut auf Ruta-Injeel an.

Für die Kniegelenksarthrose sollte Sticta-Injeel in die engere Wahl gezogen wer den. Auch Discus compositum Ampullen können bei allen Arthrosen zusätzlich eingesetzt werden. Daneben sollte eine konsequente Antihomo toxische Therapie mit folgenden Mitteln als Injektion oder Auto-Sanguis-Stufentherapie durchgeführt werden: Lymphomyosot, Hepar compositum, Solidago compositum, Coenzyme compositum und Ubichinon compositum, Os suis-Injeel, Cartilago suis-Injeel, Medulla ossis suis-Injeel, oder als Sammelmittel Discus compositum.

Weitere Therapien bei Arthrose

Neben einer Vitamin-C-Hochdosistherapie können auch die bei der Arthritis dargestellten Behandlungsverfahren individuell eingesetzt werden. Phytotherapie mit Teufelskralle (z. B. Allya Tabletten), Indischem Weihrauch (z. B. Olibanum Zilly Tabletten) und Esche-Pappel-Goldruten-Mischung (z. B. Phytodolor) führen häufig zu Schmerzlinderung bis Schmerzfreiheit. Außerdem sprechen Arthroseschmerzen in der Regel gut auf Akupunktur an.

Lokale aus- und ableitende Verfahren wie Cantharidenpflaster oder Blutegeltherapie sind bei hartnäckiger Arthrose zum Beispiel des Kniegelenks altbewährte Verfahren. TENS-Behandlung als nicht-medikamentöse Therapie ist oft sehr hilfreich. Bei Arthrosegelenken mit chronischen Schwellungen und Ergüssen sollte als Alternative die wiederholte Injektion von homöophatisch aufbereiteter Ameisensäure (Acidum formicicum) in das betroffene Gelenk versucht werden.

Eventuell kann sie mit einem Lymphmittel wie Lymphomyosot kombiniert werden. Auch kann zusätzlich eine Lymphdrainage-Salbe lokal aufgetragen werden, zum Beispiel Lymphdiaral Drainagesalbe. Entsprechendes gilt für Mistelinjektionen  (z. B. Plenosol). Die Injektion von Hyaluronsäure (z. B. Hyalart) in das Kniegelenk einmal wöchentlich für fünf Wochen kann bei Gonarthrose Besserung und Beschwerdefreiheit für lange Zeiträume bewirken. Neben einer Hämatogenen Oxidationstherapie kann die Injektion von Ozon unter die Haut der betroffenen Gelenke erwogen werden.

Tipps für den Alltag

Oberstes Gebot bei Arthrose ist eine Entlastung der Gelenke! Hierzu ist eine Gewichtsnormalisierung wichtig, die beispielsweise durch eine Kur nach Mayr und ihre regelmäßige Wiederholung einmal pro Jahr erreicht werden kann. Eine dauerhafte Umstellung auf eine linolsäure- und arachidonsäurearme Ernährung sollte vorgenommen werden, um das Normalgewicht zu halten und möglichst wenig Schadstoffe zu sich zu nehmen.

Lokale Wärmeanwendungen mit Fangopackungen, Heublumensack oder Infrarot-A-Bestrahlung kann bei nicht akut entzündlichen Arthrosen gut tun. Krankengymnastik nach Anweisung eines Physiotherapeuten gehört auch bei Arthrosen zum Alltag. Jede körperliche Aktivität soll im vernünftigen Rahmen bleiben, extreme Beanspruchungen sind zu meiden.

Sportliche Betätigung mit geringer Belastung wie Schwimmen oder Fahrradfahren ist der Vorzug zu geben. Beim Schuhwerk sind gepolsterte Schuhe, zum Beispiel Joggingschuhe mit Trampolinsohle, empfehlenswert, um Stoßbelastungen der Gelenke zu mindern. Haltungsfehler sind – soweit möglich – durch gezieltes Training zu korrigieren. Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training sollten erlernt und gezielt eingesetzt werden. Da sich Arthrose oft durch Kälte und Nässe verstärkt, sollte auf einen entsprechenden Schutz geachtet werden, zum Beispiel mit Handschuhen, Angora-Unterwäsche und anderem.

Fachbegriffe

Coxarthrose = Arthrose des Hüftgelenks
Gonarthrose = Arthrose des Kniegelenks
Omarthrose = Arthrose des Schultergelenks
Rhizarthrose = Arthrose des Daumensattelgelenks
Heberdenarthrose = Arthrose der Fingerendgelenke
Bouchardarthrose = Arthrose der Fingermittelgelenke
Osteochondrose und Spondylarthrose = Arthrose der Wirbelsäulengelenke



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