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Rheuma von A-Z – Bandscheibenerkrankungen

Der Verschleiß der Bandscheiben kann je nach Veranlagung und Belastung bereits im frühen Erwachsenenalter beginnen. Der Faserknorpel verliert an Flüssigkeit und Elastizität, so dass sich Risse bilden können. Der verschleißbedingte Dickenverlust der Bandscheibe führt zu Fehlstellungen und Überlastungen der kleinen Wirbelgelenke. Sie reagieren darauf mit einer Arthrose.

Die Bandscheiben liegen wie ein Puffer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule. Davon kommt auch ihr lateinischer Name: Discus intervertebralis heißt übersetzt Zwischenwirbelscheibe. Die Bandscheiben federn mechanische Kräfte ab. Sie bestehen aus einem straffen Ring aus Faserknorpel, der einen gallertartigen flüssigen Kern (Nucleus pulposus) umschließt.

Der Verschleiß der Bandscheiben kann je nach Veranlagung und Belastung bereits im frühen Erwachsenenalter beginnen. Der Faserknorpel verliert an Flüssigkeit und Elastizität, so dass sich Risse bilden können. Der verschleißbedingte Dickenverlust der Bandscheibe führt zu Fehlstellungen und Überlastungen der kleinen Wirbelgelenke. Sie reagieren darauf mit einer Arthrose. Bei Belastung der Wirbelsäule steht der Bandscheibenkern unter Druck. Wenn nun Risse im Faserring sind, kann der Bandscheibenkern durch diese nach außen quellen und dort eventuell auf das Rückenmark drücken. Oder erquetscht eine Nervenwurzel ein, die aus dem Rückenmark abzweigt. Beides löst Schmerzen aus.

Diese Verschiebung des Bandscheibenkerns wird Bandscheibenvorfall genannt. Als Folge kann das betroffene Wirbelsäulensegment häufig nicht mehr bewegt werden oder ist sogar gelähmt. Oft ist hierbei der Rücken im Hals- und Lendenbereich schmerzhaft verspannt, die Wirbelsäule kann nicht mehr gestreckt werden. Auch in Armen und Beinen können Nerven ihre Funktion verlieren. Treten hier Taubheitsgefühle, Muskelschwächen oder gar Lähmungen auf, stehen offenbar Nervenwurzeln unter Druck. Ein Bandscheibenvorfall ist dann sehr wahrscheinlich.

Was sind die Ursachen?

Wie bei den Arthrosen liegt ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit der Bandscheiben vor. Dies führt zum Verschleiß des Bandscheibengewebes und der kleinen Zwischenwirbelgelenke (Spondylarthrose). Die schmerzhaften Verspannungen der Rückenstreckmuskulatur erhöhen den mechanischen Druck auf Bandscheibenring und -kern und verstärken so die Symptomatik wie in einem Teufelskreis.

Medikamente zum Einnehmen

Traumeel und Zeel compositum werden zur schmerzlindernden und entzündungswidrigen Basisbehandlung empfohlen. Weitere Präparate sind in der Tabelle im Anhang zu finden. Die nicht in Tropfen- oder Tablettenform erhältlichen Injeele können auch als Tropfen oder Tropfenmischungen eingenommen werden. Zur Behandlung muskulärer Verspannungen sollten Spascupreel-Tabletten versucht werden.

Injektionsbehandlung durch den Therapeuten

Zeel compositum, Traumeel, Discus compositum können gemeinsam mit den  entsprechenden symptombezogenen Mitteln, eventuell gemischt mit einem lokalen Betäubungsmittel, in die Hauptschmerzpunkte injiziert werden. Ebenso können sie in oder unter die Haut gespritzt werden, in oder an Akupunkturpunkte. Neben der schmerzlindernden Behandlung empfiehlt sich eine tief greifende Antihomotoxische Behandlung, um Entgiftungsmechanismen anzuregen, den Zellstoffwechsel und blockierte Enzymsysteme zu aktivieren sowie die Zellregeneration anzuregen. Hierzu können die zur Behandlung der Arthritis im Kapitel Arthristis aufgeführten Präparate gespritzt werden.

Auch die Auto-Sanguis-Stufentherapie ist möglich. Eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie unterstützt und intensiviert die homöopathische Behandlung, auch Vitamin- B-Komplex-Injektionen sind sinnvoll, insbesondere, wenn die Nervenwurzeln betroffen sind.

Weitere Therapien bei Bandscheibenerkrankungen

Phytotherapie mit Teufelskralle, Weidenrinde oder dem Gemisch aus Esche, Pappel und Goldrute (z.B. Phytodolor) können insbesondere bei Arthrosen der Wirbelsäulengelenke eingesetzt werden. Diese Mittel hemmen Entzündungen und lindern Schmerzen. Das gleiche gilt für Enzympräparate wie Mulsal oder Phlog en zym sowie Vitamin E.

Zeigt die Therapie keinen Erfolg, können Mistelpräparate wie zum Beispiel Plenosol oder potenzierte Ameisensäure neben der Wirbelsäule in oder unter die Haut gespritzt werden. Ohr-, Schädel- und Körperakupunktur können als Schmerztherapie sehr gut mit allen anderen Verfahren kombiniert werden.

Von den aus- und ableitenden Therapien kommen in erster Linie Schröpfköpfe, bei hartnäckigen Fällen Blutegel oder Cantharidenpflaster und in Ausnahmefällen Baunscheidtieren in Frage. Wärmetherapie mit Fango, Heublumensack, Infrarot Bestrahlungen, Elektrotherapie, wie zum Beispiel Reizstrom, bieten sich als nicht-medikamentöse Methoden an. Bäder, Massagen und intensive Krankengymnastik sind von fundamentaler Bedeutung, um die Muskulatur zur Rückenstreckung beweglich zu machen und zu stärken.

Tipps für den Alltag

Auch bei Bandscheibenschäden ist eine Gewichtsnormalisierung anzustreben, die Beispielsweise mit einer Mayr-Kur unter ärztlicher Anleitung erreicht werden kann. Eine langfristige Ernährungsumstellung ist anzustreben. Mit passender Kleidung sollte man sich vor Kälte und Nässe schützen. Tätigkeiten mit starker Belastung der Wirbelsäule, insbesondere in gebückter Haltung, sind zu vermeiden. Rückengerechtes Heben und Tragen können in einer „Rückenschule“ erlernt werden.

Schwimmen, insbesondere Rückenschwimmen, wird empfohlen, ebenso Wassergymnastik als Einzel- oder Gruppentherapie. Eine konsequente tägliche Krankengymnastik zu Hause ist unabdingbar. Modellierfähige und entlastende Matratzen im Bett sowie Sitzbälle oder Ballkissen für eine körpergerechte Sitzhaltung sind im Fachhandel erhältlich. Wärmetherapie lockert Muskelverspannungen auf. Auch Entspannungsverfahren und eine Lebensordnung im Sinne Pfarrer Kneipps helfen, die muskulären Verspannungen zu lösen. Denn oft sind nicht nur die Muskeln, sondern auch die gesamte Person durch beruflichen oder privaten Stress verspannt

Fachbegriff

Eine Vorwölbung der Bandscheibe nennt man Protrusion. Sie ist die Vorstufe zum Bandscheibenvorfall (Prolaps), bei dem der Bandscheibenkern in die Zwischenwirbellöcher vordringt. Die Übergänge zwischen beidem sind fließend. Strahlt der Schmerz in Schulter und Arm aus, wird von einem Halswirbelsäulen-Schulter-Arm-Syndrom gesprochen.

Der Hals schmerzt und ist steif – auch Zervikalsyndrom genannt, von lateinischen „zervix“ für „Hals“. Schießt der Schmerz dagegen blitzartig in die Lendenwirbelsäule ein, heißt der Vorgang Lumbago. Im Volksmund wird dies treffend als Hexenschuss bezeichnet. Strahlen die Schmerzen ins Bein aus, spricht man von Ischialgie oder Lumboischialgie. Ursache der Schmerzen kann ein Bandscheibenvorfall sein, aber auch andere Veränderungen an der Wirbelsäule.


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