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Rheuma von A-Z – Fibromyalgie

Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS), auch Fibromyalgie oder generalisierte Tendomyopathie genannt, ist durch chronische Bindegewebs- und Muskelschmerzen gekennzeichnet. Die Schmerzen dehnen sich auf große Körperbereiche aus und sind mit vielen weiteren Beschwerden verbunden, die unterschiedlich häufig und verschieden stark vorkommen. Dazu gehören unter anderem Schlafstörungen, geringere körperliche Leistungsfähigkeit, Kreislaufstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen und Migräne.

Die Fibromyalgie beginnt meist schleichend in der Hals-, Schulter- oder Lendenwirbelsäule und entwickelt sich zunehmend über Jahre. Typisch ist ein sehr wechselhafter Verlauf. Die Betroffenen klagen, dass sie nie etwas planen können, weil sie nicht wissen, wie es ihnen am Abend oder nächsten Tag geht. Alles tut weh, morgens besteht häufig Anlaufschmerz und Steifheit. Die FMS-Kranken fühlen sich wie zerschlagen, Muskeln und Sehnenschmerzen bei Bewegung, Druck und Berührung. Diese Symptome wechseln sich mit beschwerdearmen oder gar beschwerdefreien Phasen ab. Typische laborchemische Befunde finden sich nicht, Gelenkzerstörungen treten nicht auf. Fibromyalgie-Kranke fühlen sich oft unverstanden oder als Simulanten abgestempelt. Hoffnungslosigkeit, depressive Reaktionen und sozialer Rückzug sind die Folgen der chronischen Schmerzen und der mit dem Leiden verbundenen psychosozialen Probleme. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden an  diesem früher „generalisierter Weichteilrheumatismus“ genannten Syndrom. Frauen sind achtmal häufiger betroffen als Männer.

Was sind die Ursachen?

Die Ursache der Fibromyalgie ist letztlich trotz verschiedener Theorien ungeklärt. Bestimmte Persönlichkeitsstrukturen scheinen das Auftreten des FMS zu begünstigen. Dazu gehören Ehrgeiz, Perfektionismus, angepasstes Verhalten, das Gefühl, es jedem recht machen zu müssen und ein schlechtes Körpergefühl. Die Fibromyalgie lässt sich jedoch auch an „handfesten“ Befunden nachweisen: Sensorische Nerven, die für die Schmerzempfindung zuständig sind, weisen oft Entzündungen auf. Hormonelle Störungen werden als Ursachen diskutiert. Es konnten erniedrigte Blutserumspiegel der Aminosäure Tryptophan, des Nerven-Botenstoffes Serotonin und des Hormons Melatonin beobachtet werden. Zahlreiche Virusinfektionen können wahrscheinlich eine Fibromyalgie fördern.

Moderne Homöopathie bei Fibromyalgie

Aus Sicht der Antihomotoxischen Medizin ist eine Homotoxinbelastung in der Inflammationsphase mit Übergang in die Degenerationsphase eine Erklärung der Fibromyalgie.

Medikamente zum Einnehmen

Traumeel, Rheuma-Heel-Tabletten, Rhododendroneel-Tropfen, Bryaconeel-Tabletten und andere symptombezogene Mittel kommen zur Anwendung. Spascupreel Tabletten haben sich besonders bei Verspannungszuständen bewährt. Pulsatilla-Injeel und andere Mittel in Abhängigkeit vom homöopathischen Arzneimittelbild müssen individuell ausgewählt werden. Nervoheel Tabletten sind bei ausgeprägten psychischen Erschöpfungszuständen und nervösen Beschwerden angezeigt.

Injektionsbehandlung durch den Therapeuten

Die Schmerztherapie erfolgt mit Traumeel. Entgiftungs- und Bindegewebsfunktionen sowie blockierte Enzymsysteme werden aktiviert mit Lymphomyosot, Galium- Heel, Hepar compositum, Solidago compositum, Coenzyme compositum und Ubichinon compositum. Nach überstandenen Infektionskrankheiten sollte ein entsprechendes Nosodenpräparat eingesetzt werden. Um den Hormonhaushalt und die Drüsenfunktionen zu beeinflussen, sind Thyreoidea compositum und Hypothalamus-, Hypophysis- oder Cerebrum totalis suis-Injeel zu erwägen. Auch Placenta compositum sollte in den Therapieplan eingebaut werden. Einmal wöchentlich empfiehlt sich die Auto-Sanguis-Stufentherapie mit den genannten Präparaten im Wechsel. Die hoch dosierte Verabreichung von Vitamin C als Infusionsserie hat sich zur Unterstützung der Therapie bewährt, ebenso die Gabe von Vitamin-B-Komplex.

Weitere Therapien bei Fibromyalgie

Eine Phytotherapie mit Teufelskralle, Weidenrinde und einer Esche-Pappel- Goldrute-Mischung bessert oft die Beschwerden. In den meisten Fällen von Fibromyalgie sind Wärmeanwendungen lindernd, zum Beispiel als warme Bäder oder Auflagen mit Fango. Auch die Kneipp-Therapie kann vorsichtig dosiert zur Anwendung kommen. Elektrotherapie einschließlich TENS ist oft nur von geringem Nutzen. Ein Therapie versuch mit Blutegeln, die über dem Kreuzbein angesetzt werden, kann sich lohnen. Physiotherapie als Einzel- und Gruppengymnastik, auch im warmen Wasser, muss vorsichtig begonnen und je nach Befinden langsam gesteigert werden. Psychotherapie und Gesprächstherapie können fall abhängig angezeigt sein. Gute Ergebnisse zeigt die Behandlung nach Mayr, wobei auch diese vorsichtig durchgeführt werden muss.

Tipps für den Alltag

Fibromyalgie-Kranke sollten unbedingt regelmäßig Muskelentspannungsübungen wie zum Beispiel die Technik nach Jacobson durchführen. Auch Autogenes Training ist hilfreich. Achten Sie auf ein aus gewogenes Verhältnis von Arbeit-, Ruhe-, Schlafphasen und Freizeittätigkeiten. Bei der Ernährung empfiehlt sich – neben einer Esskultur nach Mayr – eine schadstoffarme, linolsäure- und arachidonsäurearme Kost, wie es bei der Polyarthritis dargestellt ist. Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren, Selen, Zink, Vitaminen und Mineralien kann unterstützend wirken. Sie ist möglich durch das Vitalstoffgetränk LaVita, Orthomol- Präparate oder andere.


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