deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Rheuma von A-Z – Morbus Crohn

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können mit ausgeprägten rheumatischen Gelenkentzündungen einhergehen. Der Morbus Crohn, auch Enteritis regionalis oder Crohnsche Erkrankung genannt, gehört zu diesen Erkrankungen. Man nennt dies eine enteropathische Arthropathie, also eine Gelenkerkrankung, die von innen, vom Darm kommt.

Die Stärke der rheumatischen Beschwerden, die sich wie eine Arthritis äußern, hängt vom Ausmaß der Darmentzündung ab. Der Morbus Crohn tritt im Magen-Darm-Trakt und hier besonders im Dünndarm auf. Er geht einher mit Bauchschmerzen, schleimig-eitrigen Durchfällen, häufig starkem Krankheitsgefühl und Gewichtsabnahme. Die Darmschleimhaut ist entzündet, hat Risse und Geschwüre. In weiter fortgeschrittenen Phasen sind Dünn- und Dickdarm häufig stark deformiert.

Fisteln bilden sich, also röhrenförmige Querverbindungen zwischen Darmabschnitten. Durch Narben und Verformungen verengt sich der Darm an manchen Stellen. Die Darmfunktion ist stark beeinträchtigt. Die Gelenkbeschwerden beim Morbus Crohn können der eigentlichen Darmerkrankung folgen oder gleichzeitig auftreten, ihr in seltenen Fällen auch vorausgehen. Am häufigsten sind Knie-, Sprung-, Hand-, Ellenbogen-, Schulter-, Finger- und Zehengelenke entzündet, meist asymmetrisch. Auch ist ein Befall der Wirbelsäule möglich: in Form einer Kreuzbein-Darmbein Entzündung (Sacroileitis) oder einer Wirbelgelenkentzündung (Spondylitis). Dabei sind Gelenkzerstörungen eher die Ausnahme. Augen, Haut und andere Organe können mit betroffen sein.

Der Krankheitsbeginn des Morbus Crohn liegt in der Regel im dritten Lebensjahrzehnt. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. Bei fünf bis 20 Prozent der Crohn-Kranken entzünden sich periphere Gelenke oder die Wirbelgelenke, bei zwei bis fünf Prozent erkranken die Wirbelsäulengelenke an verschiedenen Störungen. Morbus Crohn verläuft in Schüben. Phasen relativen Wohlbefindens bis hin zur  Beschwerdefreiheit wechseln mit schwerer Krankheitsaktivität ab.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen des Morbus Crohn sind weitgehend unbekannt. Eine familiäre Veranlagung wird wegen bestimmter HLA-Antigene vermutet. Psychisch belastende Faktoren können die Krankheit fördern und akute Schübe auslösen. Aus nicht näher bekannten Gründen entzündet sich die Darmwand, wobei unbekannte Antigene über den Darm in die Blutbahn gelangen. In den Gelenken lösen diese Immunreaktionen aus und unterhalten so die Autoimmunerkrankung. Bekannt ist, dass Rauchen den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst.

Moderne Homöopathie bei Morbus Crohn

Im Reckewegschen Sinne sind chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn als Autoaggressions- und Autoimmunerkrankungen in die zellulären, insbesondere in die Degenerationsphase einzuordnen. Neben der symptombezogenen Therapie der arthritischen Beschwerden steht die Behandlung der Grunderkrankung des Darms im Vordergrund. Die Antihomotoxische Therapie erfolgt unterstützend oder kombiniert mit der konventionellen Behandlung.

Medikamente zum Einnehmen

Traumeel steht als Entzündungsmittel an erster Stelle, sowohl für die arthritischen Beschwerden als auch für die Darmentzündung. Abhängig von den individuellen Gelenkbeschwerden wird es mit weiteren symptombezogenen Mitteln kombiniert. Traumeel Salbe kann auch örtlich an betroffenen Gelenken aufgetragen werden. Bei Durchfällen ist primär an Diarrheel Tabletten, Podophyllum compositum Tropfen sowie Veratrum-Homaccord Tropfen zu denken. Bei Fistelbildungen im Darm sollten Cruroheel Tabletten eingesetzt werden.

Generell sollten bei entzündlichen Darmleiden Präparate mit homöopathisiertem Quecksilber angewendet werden, zum Beispiel als Mercurius-Heel Tabletten. Stehen ausgeprägte psychische Verstimmungen mit im Vordergrund, sollten Nervoheel-Tabletten oder Ignatia-Homaccord Tropfen regelmäßig mit den anderen Mitteln kombiniert werden.

Injektionsbehandlung durch den Therapeuten

Die genannten Präparate Traumeel, Podophyllum compositum und Ignatia-Homaccord können auch in Spritzenform verabreicht werden, um den Verdauungstrakt zu umgehen. Das Quecksilber, Mercurius solubilis Hahnemanni, ist übrigens auch in Traumeel enthalten, kann jedoch bei Entzündungsprozessen aller Art zusätzlich in die Therapie miteinbezogen werden, zum Beispiel als Mercurius solubilis Hahnemanni-Injeel in verschiedenen Potenzen.

Zur modernen homöopathischen Standardtherapie gehören aus- und ableitende und die entgiftungsfördernden Präparate wie Lymphomyosot, Galium-Heel, Hepar compositum, Nux vomica-Hom accord und Solidago compositum, ebenso Katalysatoren des Zitronensäure zyklus, Coenzyme compositum und Ubichinon composi tum zur Aktivierung blockierter Enzymsysteme. Zur Regeneration der betroffenen Gewebe, zur Regulation des Hormonsystems und zur Immunmodulation ist zum einen die Breit spektrumnosode Psorinoheel in die Behandlung miteinzubeziehen.

Weitere Mittel wirken unterstützend wie das Schleimhautmittel Mucosa compositum, Suis-Organpräparate wie Colon suis-Injeel sowie Hypophysis suis-Injeel, Hypothalamus suis- Injeel, Thalamus compositum, Tonsilla compositum Ampullen und Thyreoidea compositum Ampullen. Die wechselnde Anwendung einmal wöchentlich als Auto-Sanguis-Stufentherapie hat sich bewährt. Finden sich in der individuellen Krankenvorgeschichte Hinweise auf medikamentös unterdrückte Infektionskrankheiten, so sind phasenweise die entsprechenden Nosodenpräparate einzusetzen. Eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie sollte erwogen werden.

Weitere Therapien bei Morbus Crohn

Die üblicherweise schulmedizinisch eingesetzten nicht-steroidalen Antirheumatika stoßen beim Morbus Crohn wegen der bekannten Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt auf enge Grenzen. Daher sollten pflanzliche Mittel wie Weihrauch (z. B. Olibanum Zilly; H15 Weihrauch Tabletten), Teufelskralle (z. B. Allya Tabletten) sowie eine Mischung aus Esche, Zitterpappel und Goldrute (z. B. Phytodolor) versuchsweise angewandt werden. Sie können sowohl die arthritischen Beschwerden als auch die Darmerkrankung lindern.

Eine Enzymtherapie mit Phlogenzym oder Mulsal ist zu erwägen, vor allem im Hinblick auf die entstehenden Immunkomplexe. Insbesondere bei den primären Darmerkrankungen wie Morbus Crohn ist eine Behandlung nach Mayr sowie eine mikrobiologische Therapie sinnvoll. Sauerstoff- und Hämatogene Oxidationstherapie begünstigen unter anderem den Zellstoffwechsel und die Regeneration beeinträchtigter Organfunktionen. Besonders beim Morbus Crohn kann die Verabreichung von Ozon über eine Darmbegasung (Darminsufflation) sehr gute Wirkung zeigen. Eine psychotherapeutische Behandlung ist in vielen Fällen unterstützend und individuell in Betracht zu ziehen.

Tipps für den Alltag

Vorsichtig und wohldosiert kann die Kneipp-Therapie die Behandlung unterstützen. Eine schadstoff-, linolsäure- und arachidonsäurearme Ernährung nach Mayr-Kriterien ist als eigenverantwortliche Selbstbehandlung uneingeschränkt empfehlenswert. Dabei sollten individuelle Lebens -mittelunverträglichkeiten berücksichtigt werden. Das Gleiche gilt für eine grundlegende Nahrungsergänzung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen in Form von Kombinationspräparaten. Weitere selbstverantwortliche Therapiefaktoren sind die Beachtung des Biorhythmus von Magen und Darm und die Anwendung von Entspannungsverfahren wie Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson.


Das könnte Sie auch interessieren

Die Plattform Homöopathie entdecken stellt Informationen und Entwicklungen zur Homöopathie und zu homöopathischen Arzneimitteln bereit.