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Rheuma von A-Z – Lupus erythematodes

Der systemische Lupus erythematodes, abgekürzt SLE, LE oder LED, ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des Bindegewebes. Er heißt „systemisch“, weil er den ganzen Körper betrifft, denn das Bindegewebe ist überall verteilt. Es kommt zu Gelenkbeschwerden und -entzündungen, Veränderungen an Haut, Nieren, Herz und Lunge, im Blut und Zentralnervensystem. Der Name „Lupus“ bedeutet Wolf und bezieht sich auf die verschiedenen Hauterscheinungen, die bei der Erkrankung auftreten. Auch der Zusatz „erythematodes“ hängt damit zusammen. Ein Erythem ist eine entzündliche Rötung der Haut.

Durch den Befall der verschiedensten Organsysteme hat der  Lupus erythematodes viele Gesichter und der Zusammenhang mit der  Gelenkentzündung ist nicht immer leicht zu erkennen. Typische Frühsymptome sind nachlassende Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit und scheinbar uncharakteristisches Fieber.

Auffällig ist oft eine typisch schmetterlingsförmige entzündliche Rötung der Gesichtshaut sowie anderer Hautareale, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Entzündungen und Schmerzen kleiner Gelenke und Muskeln können als rheumatische Beschwerden auftreten. Entzündliche Veränderungen an den Fingergelenken sind häufig. Sie sind kaum geschwollen und die Gelenke bleiben intakt. Muskelentzündungen können sich als schmerzhafte Muskelverspannungen bis hin zur Muskelschwäche äußern. Sie kommen auch bei anderen Rheumakrankheiten vor und machen eine genaue Diagnose schwierig.

Ist der Lupus erythematodes dagegen voll ausgeprägt, ist er leicht zu erkennen: Schmetterlingsförmige Entzündung im Gesicht, Rötungen um Finger und Fußnägel, ausgeprägte Lichtempfindlichkeit der Haut und Gelenkentzündungen. Häufig kommen Herzrhythmusstörungen, Gefühlsstörungen der Finger, Blutbild- und Lungenveränderungen und andere Symptome dazu. Der überwiegende Teil der Lupus-erythematodes-Kranken ist weiblichen Geschlechts. Das Leiden bricht meist zwischen dem 16. und 40. Lebensjahr erstmals aus. Es verläuft schubweise. Zeiten hoher Krankheitsaktivität wechseln sich mit Phasen relativer Beschwerdefreiheit ab. Nierenerkrankungen, die häufig unbemerkt bleiben, oder die Beteiligung weiterer innerer Organe können Heilungsaussichten verschlechtern. Die Übergänge zu anderen chronischen Bindegewebskrankheiten, zum Beispiel dem Sjögren-Syndrom, sind fließend.

Was sind die Ursachen

Die Ursachen des Lupus erythematodes sind unbekannt. Eine familiäre Häufung und Beziehungen zum HLA-System weisen auf genetische Faktoren hin. Aus letztlich ungeklärten Gründen bildet sich eine Vielzahl von Antikörpern gegen körpereigene Gewebe. Immunkomplexe lagern sich ab und lösen Blutgefäßentzündungen aus. Auch Organe verändern sich entzündlich. Antikörper gegen Zellkerne und glatte Muskulatur – mit den Namen ANA, anti-DNA-Antikörper, anti-Sm-Antikörper, Ro- und La-Antikörper – kommen zwar auch bei anderen Bindegewebserkrankungen vor.

Beim Lupus erythematodes weisen sie aber eine charakteristische Konstellation auf. Insgesamt ist der Lupus erythematodes jedoch keine Erbkrankheit. Verschiedene Faktoren können einzeln oder kombiniert sein Ausbrechen begünstigen, wenn eine genetische Veranlagung vorliegt. Zu den Auslösern zählen extreme körperliche und seelische Belastungen, verschiedene Medikamente wie Antibiotika, Verhütungsmittel oder weibliche Hormone, Schwangerschaft sowie zahlreiche Infektionskrankheiten.

Moderne Homöopathie bei Lupus erythematodes

Medikamente zum Einnehmen

Neben einer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Therapie mit Traumeel wird die konsequente Einnahme von Lymphomyosot, Sulfur compositum Tabletten und Psorinoheel empfohlen. Symptombezogene Mittel werden kombiniert, zum Beispiel Lachesis-Injeel bei düster- oder blauroten, entzündlichen Hautveränderungen wie beim Schmetterlingserythem im Gesicht. Eine Stützung der Leberfunktion mit Hepeel Tabletten ist anzuraten, besonders, wenn zusätzlich eine konventionelle Therapie erfolgt, die möglicherweise die Leber belastet.

Injektionsbehandlung durch den Therapeuten

Lymphomyosot, Galium-Heel, Hepar compositum, Solidago compositum, Coenzyme compositum, Ubichinon compositum, Katalysatoren des Zitonen -säure zyklus sowie Engystol werden in verschiedenen Kombinationen im Wechsel verabreicht. Mit ihnen werden das System der Großen Abwehr, Aus und Ableitungsorgane und der Zellstoffwechsel angeregt.

Bei Hautbefall wird Cutis compositum in den Behandlungsplan integriert. Auch Placenta compositum und andere regenerationsfördernde Suis-Präparate sind in Erwägung zu ziehen. In Abhängigkeit von der Krankenvorgeschichte – mögliche Infekte und die Einnahme von Medikamenten – sind die entsprechenden Nosoden angezeigt. Die Auto-Sanguis-Stufentherapie mit den genannten Mitteln einmal wöchentlich hat sich bewährt. Eine hoch dosierte Vitamin-C-Infusionstherapie ist empfehlenswert.

Weitere Therapien bei Lupus erythematodes

Phytotherapie mit Teufelskralle (z. B. Allya-Tabletten), Weidenrinde (z. B. Assplant) oder der Mischung aus Pappel, Esche und Goldrute
(z .B. Phytodolor) hemmt das Enzym Cyclooxygenase und damit auch die Entzündung. Eine hoch dosierte Enzymtherapie mit Phlogenzym oder Mulsal ist zu versuchen, um der ausgeprägten Immunkomplexbildung entgegenzuwirken.

Sauerstoff- und Ozontherapie fördern die Zellregeneration. Allerdings sind die Hämatogene Oxidationstherapie und andere mit UV-Licht arbeitende Eigenblutverfahren nicht erlaubt, da die Lichtempfindlichkeit beim  Lupus erythematodes stark erhöht ist. Eine Behandlung nach Mayr dient der Ganzkörperentgiftung und Darmreinigung. Eine Mikrobiologische Behandlung zur Symbioselenkung und Sanierung des Darmmilieus ist in den meisten Fällen zu empfehlen.

Tipps für den Alltag

Vorsichtig dosierte Kneippsche Anwendungen können unterstützend zur Therapie eingesetzt werden. Ist der Lupus erythematodes mit Hautveränderungen verbunden, die sich durch Licht verschlimmern, ist ein konsequenter Lichtschutz wesentlich. Besonders ultraviolettes Licht ist zu meiden – also weder Sonnenbäder machen, noch Sonnenstudios besuchen.

Darüber hinaus empfehlen sich Salben mit sehr hohen Lichtschutzfaktoren. Entspannungsverfahren und Einteilung der Arbeits-, Ruhe-, Freizeit- und Schlafphasen reduzieren negative Stressfaktoren. Eine schadstoffarme, linolsäure- und arachidonsäurearme Ernährung und Beachtung der Esskultur nach Mayr wird angeraten. Sinnvoll erscheint außerdem eine umfassende orthomolekulare Nahrungsergänzung mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen. Regelmäßige Kontrollen der inneren Organe, insbesondere der Nieren, sind erforderlich und sollten nicht vernachlässigt werden.



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