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Ernährungstherapie und Heilfasten – Keine spezielle Rheuma-Diät

In der konventionellen Lehrmedizin gibt es – abgesehen von einer purinarmen Kostempfehlung bei Gicht – keine spezielle Rheumadiät. Selbst in spezialisierten Rheumakliniken wird den Patienten häufig gesagt, sie könnten essen, was sie wollten. Es reiche aus, Übergewicht abzubauen und Normalgewicht zu erreichen.

Die Nahrung solle ausgewogen und gesund sein, also weniger Fleisch und Fett, dafür mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte enthalten. Alkohol soll reduziert werden, Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse sollen eine ausreichende Zufuhr von Kalzium für den Knochenstoffwechsel gewährleisten. Von irgendwelchen Spezial- oder gar Extremdiäten wird dringend abgeraten. Die konventionelle Medizin räumt allerdings ein, dass Fastenkuren in Einzelfällen zu einer Besserung der Erkrankung führen können,  zum Beispiel bei chronischer Polyarthritis.

Der norwegische Arzt Jens Kjeldsen-Kragh hat 1991 dazu an der Universitätsklinik Oslo eine qualitativ hochwertige Studie mit sehr guten Ergebnissen durchgeführt. Kjeldsen-Kragh konnte zeigen, dass Fasten und eine vegetarische Ernährung eine Abnahme der schmerzhaften und geschwollenen Gelenke bewirkt. Die Morgensteifigkeit der Patienten ging zurück und ihre Blutwerte verbesserten sich. Das zeigt, dass die Ernährung großen Einfluss auf eine Erkrankung haben kann.

Im Gegensatz zur Schulmeinung misst die Naturheilkunde der Ernährungstherapie oder Diätetik einschließlich verschiedener Fasten formen eine große Bedeutung zur Gesunderhaltung und Heilung bei  Krankheiten zu. Allerdings sollte eine Ernährungstherapie unbedingt von entsprechend qualifizierten Ärzten in Absprache mit dem Patienten angeordnet, überwacht und betreut werden. Nehmen Sie in jedem Fall Abstand von den unzähligen und oft unseriösen „Maxi-Super-Sonderdiäten“!

Im Allgemeinen sollte bei rheumatischen Erkrankungen vor allem der Verzehr von tierischen Produkten stark eingeschränkt werden. Auch Gesunde profitieren davon. Denn gerade tierische Produkte wie Fleisch, Wurst, Milch, Käse und andere weisen eine chemische Belastung auf, die den meisten Menschen gar nicht bewusst ist. In unserer industriell geprägten Tierhaltung und „Fleischproduktion“ ist die  Verabreichung von Antibiotika, Chemotherapeutika und vielen anderen Chemikalien leider der normale Alltag.

Trotz aller Anstrengungen der Bio-Bauern können auch ihre tierischen Produkte angesichts der allgemeinen Umweltverschmutzung nicht mehr völlig schadstofffrei sein. Allerdings kann durch das Meiden von Mastfleisch und industriell vor gefertigten Produkten die Schadstoffbelastung minimiert werden. Schweinefleisch steht bei vielen Menschen aus kulturell-religiösen Gründen, beispielsweise im Judentum oder im Islam, nicht auf dem Speiseplan.

Auch bei manchen Ernährungswissenschaftlern ist das Schweinefleisch in Ungnade gefallen. Der Allesfresser Schwein wurde bereits als „Krankmacher par excellence“ bezeichnet. Tatsächlich ist Schweinefleisch reich an Linolsäure, eine Vorstufe der Arachidonsäure, die bei Entzündungen eine wesentliche Rolle spielt. Werden Linol- und Arachidonsäure als „Entzündungs-Brennstoffe“ deutlich reduziert, nimmt in der Folge die entzündliche Aktivität im Körper ab. Insofern ist eine linol- und arachidonsäure arme Kost bei allen chronisch-entzündlichen Erkrankungen sinnvoll. Sie auch Artikel „Gesund ernähren“.

Heilfasten

Fasten ist freiwilliger Nahrungsverzicht und wird seit Jahrtausenden aus religiösen Gründen und als Heilverfahren in den verschiedensten Kulturen praktiziert. Hungern dagegen ist unfreiwillig und hat mit Fasten nichts gemeinsam! Die Fähigkeit und Freiheit, der Nahrungsaufnahme bewusst und freiwillig für einen bestimmten Zeitraum zu entsagen, hat nur der Mensch, während Tiere nicht fasten können. Fasten bedeutet für den Körper, dass er seinen Energiebedarf zur Aufrechterhaltung seiner Betriebs- und Funktionsfähigkeit nicht mehr aus der Nahrung decken kann, sondern von seinen Reserven bestreiten muss.

Das oberste Ziel des Organismus ist immer der Lebenserhalt! Bei Hunger greift er zuerst auf die Kohlehydratreserven zurück, die allerdings nach einem Tag meist erschöpft sind. Der Stoffwechsel muss sich der Situation so anpassen, dass genügend Blutzucker für das Gehirn und andere Gewebe zur Verfügung steht, gleichzeitig aber auch die in der Muskulatur gespeicherten Eiweiße weitgehend erhalten bleiben. Das heißt, er schaltet allmählich von der Kohlehydrat- auf die Fettverbrennung um. Dabei werden auch im Fettgewebe gespeicherte Schadstoffe freigesetzt und ausgeschieden.

Auf diese Weise wird außerdem das Bindegewebe als typischer Speicherort für nicht ausscheidbare, möglicherweise giftige Substanzen „entschlackt“. Die Entgiftung des Körpers während des Fastens wird durch kräftiges Trinken und Darmentleerung durch salinische Abführmittel wie Glauber- oder Bittersalz oder Einläufe unterstützt.

Selbstverständlich ist diese Reinigung nur vorübergehend und begrenzt möglich, weil der Körper ab einem gewissen Punkt auch für Organfunktionen wichtige Eiweiße abbauen muss, um seinen Energiebedarf zu decken. So weit sollte es beim Fasten allerdings nicht kommen, weil dadurch möglicherweise dauerhafte Schäden  entstehen können! Daher ist es auch unabdingbar, dass Heilfasten in jeder Form immer unter Anleitung und Kontrolle eines mit dem jeweiligen Verfahren vertrauten „Fastenarztes“ durchgeführt wird.

Eine vorschriftsmäßige Fastenkur hat neben der Bindegewebsreinigung weitere zahlreiche positive Wirkungen: Herz und Kreislauf werden entlastet, Blutdruck und Pulssinken, erhöhte Leber- und Blutfettwerte normalisieren sich, der Blutzuckerspiegel sinkt. Übergewichtige nehmen ab und entlasten damit ihre Wirbelsäule und Gelenke. Während des Nahrungsentzugs kann es zu Fastenkrisen kommen.

Da beim Fasten mögliche abgelagerte Schadstoffe in Bewegung geraten, können frühere Krankheitssymptome wie Gelenk- oder Muskelschmerzen kurzzeitig wieder aufflackern. Der Fastenarzt kann den Patienten aber in aller Regel schnell mit naturmedizinischen Arzneimitteln oder Verfahren von solchen Beschwerden befreien. Eine individuell anpassbare Fastenart ist die Mayr-Kur, die im Folgen den als eine der vielen möglichen Fastenkuren genauer dargestellt wird

Was bedeutet Fasten?

Die Definition des Begriffs „Fasten“ ist seit jeher unterschiedlich. So bedeutet er im allgemeinen Sprachgebrauch sowohl den völligen Verzicht auf feste Nahrung als auch nur das Weglassen von tierischen Lebensmitteln. Auch im medizinischen Sinn gibt es mehrere Fasten-formen: das reine Wasser oder Tee- fasten mit Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen sowie Fasten mit geringer Nahrungszufuhr, zum Beispiel Molke- oder Schleimfasten oder das Fasten nach Buchinger mit Säften, Gemüse brühen und Kräutertees mit wenig Honig. Eine sehr individuell gestaltbare Form des Fastens ist die Behandlung nach Dr. Franz Xaver Mayr.



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