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Sauerstoff- und Ozontherapie bei Rheuma

Licht, Luft, Wasser und Nahrung sind unabdingbare Voraussetzungen für das Leben auf unserem Planeten. Ein Mensch kann im Notfall wochenlang ohne Nahrung, tagelang ohne Wasser, aber nur wenige Minuten ohne sauerstoffhaltige Luft überleben. Denn wir können zwar einen größeren Vorrat an Nährstoffen, eine kleinere Reserve an Wasser, aber so gut wie keinen Sauerstoff im Körper speichern.

Sauerstoff ist für die Energiegewinnung jeder einzelnen Körperzelle unverzichtbar und damit auch für die Aufrechterhaltung der Funktions- und Lebensfähigkeit aller unserer Organe. Jeder kurze oder längere Engpass in der Sauerstoffversorgung beeinträchtigt früher oder später Zellen und Organe, bis hin zum voll ständigen Zusammenbruch und Tod. In der Schulmedizin beschränkt sich der therapeutische Einsatz von Sauerstoff im Wesentlichen auf akute Notfallbehandlungen, Anästhesie und Intensivmedizin. Dagegen ist er in der Naturheilkunde ein nicht mehr wegzudenkender Baustein verschiedener Behandlungskonzepte – besonders bei chronischen Leiden.

Alle im Folgenden beschriebenen Verfahren sind unabhängig voneinander entwickelt worden und müssen auch hinsichtlich ihrer Anwendung voneinander unterschieden werden. Gemeinsam ist ihnen, dass sich ihre Wirkungen über Sauerstoff oder reaktionsfreudige Sauerstoffprodukte entfalten. Auch beeinflussen sie den Körper zum Teil auf ähnliche Weise.

Ihr Therapeut sollte auf jeden Fall die Sauerstoffverfahren, die er einsetzt, in allen ihren Besonderheiten kennen und auf jeden Patienten individuell abstimmen. Auf diese Weise können Sauerstoff- und Ozontherapien, kombiniert mit anderen Verfahren der Naturmedizin, sinnvoll in ein komplexes naturmedizinisches Gesamtkonzept für die Behandlung rheumatischer Erkrankungen eingebracht werden. Sprechen Sie Ihren Arzt konkret auf medizinische Sauerstoffbehandlungen an.

SAUERSTOFF-MEHRSCHRITT-THERAPIE NACH ARDENNE

Diese Behandlung, entwickelt von dem deutschen Physiker Manfred von Ardenne, verbessert die Sauerstoffversorgung und -ausnutzung der Organe. Mit zunehmendem Alter und bei Erkrankung sinkt diese im Allgemeinen. Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie arbeitet mit drei Stufen: Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen, Einatmen von Sauerstoff und körperliche Bewegung. Bei jedem dieser Schritte nimmt die Sauerstoffsättigung und -ausnutzung in den Körpergeweben messbar zu. Hieraus ergibt sich ein besserer Energiegehalt der Zellen. In ihnen können dann Reaktionen, die Sauerstoff benötigen (Oxidationsvorgänge) leichter ablaufen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für Heilung und Regeneration. 

Bei Krankheiten des Rheumatischen Formenkreises ist mit der Sauerstofftherapie allerdings keine heilende, sondern allenfalls eine unterstützende, den Allgemein zustand stärkende Wirkung zu erwarten. Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie kann nach verschiedenen Schemata durchgeführt werden, die der Therapeut individuell mit dem Patienten bespricht. Beispielsweise wird der Sauerstoff in einem Zeitraum von 30 Minuten bis zu zwei Stunden in drei bis 18 Sitzungen verabreicht.

Diese Therapie kann mit anderen naturmedizinischen Verfahren sinnvoll kombiniert werden, zum Beispiel mit abwehrsteigernden Medikamenten. Vorsicht ist geboten bei Schilddrüsenüberfunktion, Epilepsie, Bronchialasthma, akuten allergischen Reaktionen sowie schwersten Herz-, Lungen- und Nierenleiden. In jedem einzelnen Fall muss der erfahrene naturmedizinische Therapeut Nutzen und Risiken individuell mit Ihnen abwägen und besprechen.

HÄMATOGENE OXIDATIONSTHERAPIE

Seit Menschengedenken wurde Sonnenlicht zu Behandlungszwecken eingesetzt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Blut mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt, wieder in den Körper gespritzt und die Effekte davon ausführlich untersucht. Man nannte diese Therapien „photobiologische Eigenblutverfahren“. Sie kamen bei zahlreichen chronischen Krankheiten zur Anwendung. Prof. Dr. Eduardo Wehrli verband die UV-Bestrahlung des Blutes mit einer Aktivierung blockierter Sauerstoff-Aufschäumung und stellte dieses Verfahren 1957 auf einem Kongress in Karlsruhe als Hämatogene Oxidationstherapie (HOT) vor.

Sie war in der ehemaligen DDR eine anerkannte Methode, die an verschiedenen Universitätskliniken wissenschaftlich untersucht und unter mauert wurde. Bei der HOT werden rund 80 Milliliter Blut über eine Butterfly-Kanüle aus einer Vene entnommen, mit Zitronensäure ungerinnbar gemacht und anschließend in einem speziellen Apparat außerhalb des Körpers mit UV-C-Licht der Wellenlänge 253,7 Nanometer bestrahlt. Nach Aufschäumung mit Sauerstoff und erneuter Lichtbehandlung des gesamten Gemisches fließt dieses dann über dieselbe Kanüle in die Vene zurück. Butterfly-Kanülen haben seitlich zwei Flügel zum Fixieren auf der Haut und eine dünne, kurze Nadel. Sie sind besonders für Kurzzeit-Infusionen geeignet.

Die Wirkungen der HOT im Körper sind komplex. Eine ihrer wesentlichen Wirkungen beruht auf dem so genannten Singulett - Sauerstoff, der bei der Behandlung entsteht. Singulett- Sauerstoff hat durch seine spezielle Elektronenanordnung einen etwas höheren Energiezustand als normaler Sauerstoff. Dadurch ist er reaktionsfreudiger und verbessert im Sinne eines Biokatalysators die Sauerstoffausnutzung und die Zellatmung aller Gewebe deutlich.

Normaler Sauerstoff wird schnell wieder als Kohlensäure abgeatmet, dagegen greift der bei der HOT entstehende Singulett –Sauerstoff durch seine lange Verweildauer im Blut aktiv und lang anhaltend in den Zellstoffwechsel ein. Die Ausscheidung von  Abfallstoffen und Umweltgiften wird gefördert. Die Fließeigenschaften des Blutes und die Durchblutung nimmt zu, die körpereigene Abwehr wird angeregt, Mechanismen werden aktiviert, die Radikale abfangen.

Nicht zuletzt werden auch die Durchblutung und der Energiehaushalt aller Zellen und Organe verbessert. Die am besten untersuchten Anwendungsgebiete für eine HOT sind arterielle und venöse Durchblutungsstörungen. Dementsprechend sollte die HOT insbesondere bei arteriellen Verschlusskrankheiten wie der Schaufensterkrankheit oder beim Raucherbein, bei Arteriosklerose, Angina pectoris, Arterienverkalkung im Gehirn, Ohrgeräuschen, Migräne, Schwindel, Venenleiden und Durchblutungsstörungen der Augen in Erwägung gezogen werden. Wirksam erweist sie sich jedoch auch bei Fettstoffwechselstörungen, Gicht, unterstützend bei Zuckerkrankheit sowie den meisten Leberleiden.


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