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Naturmedizinische Behandlungsmethoden: Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme

Im Erdboden, in Gesteinen und Erzen, teilweise  auch im Wasser befinden sich verschiedene Mineralstoffe. Sie werden von Pflanzen aufgenommen und gelangen über die Nahrungskette in den  menschlichen Organismus. Mit dem Schweiß und über die Ausscheidungswege gehen sie dem Körper wieder verloren. Daher müssen sie kontinuierlich über die Nahrung ersetzt werden

Vitmaine – bringen Riesenportionen mehr?

Einer der bekanntesten Anhänger der orthomolekularen Medizin war der amerikanische Chemiker und zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling (1901–1995). Er war davon überzeugt, dass die Einnahme großer Mengen an bestimmten Vitaminen die Gesund heit erhalten und Krankheiten verhüten könne. Deshalb nahm er täglich große Mengen an Vitamin C, Vitamin E und Vitamin A zu sich.

Das Thema Vitamindosierung wird unter Fachleuten sehr gegen sätzlich diskutiert. Ein Über angebot an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C wird mit dem Urin ausgeschieden. Daher ist hier eine Überdosierung wahrscheinlich harmlos. Dagegen werden fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D und E im Körperfett gespeichert. Überdosen können eine Anhäufung bewirken, die zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Auch ist über die Lang zeit wirkungen großer Vitaminmengen noch nichts bekannt. Die Forschungen über die optimalen Vitamindosen werden noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

Mineralstoffe

Im Erdboden, in Gesteinen und Erzen, teilweise  auch im Wasser befinden sich verschiedene Mineralstoffe. Sie werden von Pflanzen aufgenommen und gelangen über die Nahrungskette in den  menschlichen Organismus. Mit dem Schweiß und über die Ausscheidungswege gehen sie dem Körper wieder verloren. Daher müssen sie kontinuierlich über die Nahrung ersetzt werden.

Zu den Mineralstoffen, die wir täglich benötigen, gehören Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorverbindungen und Schwefel. Wir nehmen sie mit der Nahrung in Form von Salzen oder organischen Verbindungen zu uns. Auch die Spurenelemente gehören von ihrer Natur her ebenfalls zu den Mineralstoffen. Sie werden von diesen abgegrenzt, weil sie in nur geringsten Mengen vom Körper gebraucht werden. Mineralstoffe dagegen werden in Mengen ab 100 Milligramm pro Tag benötigt.

Der Bedarf an Mineralstoffen kann bei Rheumakranken erhöht sein. Bei rheumakranken Frauen ist eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D besonders wichtig, da sie häufig ebenfalls irgendwann an einer Osteoporose (Knochenentkalkung) leiden. Kalzium-Tagesdosen von 100 bis 400 Milligramm werden in diesen Fällen als Nahrungsergänzung empfohlen. Ohnehin kann jedem Menschen die regelmäßige Einnahme eines umfassenden Nahrungsergänzungsmittels empfohlen werden. Es sollte in ausgewogener Menge Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthalten. Geeignete Präparate sind LaVita-Konzentrat, OrthoMol- Produkte und andere.

Spurenelemente

Darunter versteht man chemische Elemente, die im menschlichen Körper nur in Spuren nachweisbar sind. Trotzdem haben sie wichtige Funktionen. Fehlen sie, kommt es zu Mangelerscheinungen. Sie sind häufig Bestandteil von Enzymen. Beispielhaft seien hier Zink und Selen genannt. Alle Nahrungsmittel tierischer Herkunft wie Fleisch, Fisch oder Milch enthalten relativ viel Zink. Der Tagesbedarf liegt bei fünf bis 25 Milligramm.

Eine ausreichende Zinkzufuhr ist wichtig für eine funktionierende Immunabwehr. Selenreiche Nahrungsmittel sind Seefisch, Eier, besonders Eigelb und Getreideprodukte. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt der täglicher Bedarf bei 0,05 bis 0,2 Milligramm. Selen wirkt chronischen Belastungen mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium und Quecksilber entgegen und wandelt aggressive Sauerstoffverbindungen wie Sauerstoffradikale und Peroxide in unschädliche Substanzen um.

Fettsäuren

Fett, welches wir mit der Nahrung aufnehmen, besteht aus Glyzerin und Fettsäuren. Es werden gesättigte und ungesättigte Fettsäuren unterschieden. Gesättigte Fettsäuren kommen vorwiegend in tierischen Fetten vor. Wir sind jedoch nicht unbedingt auf sie angewiesen, da der Körper sie auch selbst herstellen kann. Dagegen sind ungesättigte Fettsäuren absolut essenziell für Menschen, genau wie die Vitamine. Wir müssen sie mit der Nahrung aufnehmen.

Wir brauchen die ungesättigten Fettsäuren, beispielsweise für den Aufbau von Zellmembranen oder für Reaktionen, die schädliche Radikalverbindungen im Körper abfangen. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in pflanzlichen Fetten und im Fisch. Ein Beispiel für mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind die Omega-3-Fettsäuren. Sie haben eine zusätzliche positive Wirkung: Werden sie im Stoffwechsel weiterverarbeitet, entstehen entzündungshemmende Substanzen. Omega-3-Fettsäuren können daher unterstützend bei chronisch entzündlichen rheumatischen Krankheiten eingesetzt werden.

Untersuchungen an verschiedenen Bevölkerungsgruppen ergaben, dass bei fischreicher und gleichzeitig fleischarmer Ernährung Rheuma seltener auftritt. Eskimos, die besonders viel Fisch essen, haben praktisch kein Rheuma. Eine Ernährung, die übermäßig viel tierische Fette enthält, kann beim Menschen zu Ablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) führen, so dass die Elastizität der Blutgefäße abnimmt und der Blutstrom behindert wird. Pflanzliche Fette haben diese Wirkung nicht. Dennoch ist zum Beispiel Margarine nicht unbedingt gesünder als Butter, da sie gehärtete Pflanzenfette enthält. Das heißt, die eigentlich flüssigen Öle in der Margarine werden chemisch mit Wasserstoff behandelt, um sie in eine feste Form zu bringen.

Mehr Fisch und dafür weniger Masttierfleisch zu essen, lautet daher die Empfehlung der orthomolekularen Medizin. Omega-3-Fettsäuren finden sich vor allem in Kaltwasserfischen wie Makrelen, Hering, Lachs und Forelle sowie im Fleisch wildlebender Tiere. In Anbetracht der starken Schadstoffbelastung kann jedoch vermehrter Fischverzehr nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Allerdings ist eine Nahrungsergänzung mit Fischöl- und besonders Lachsölkapseln (zwei bis drei Gramm pro Tag) sinnvoll und vertretbar.

Enzyme

Enzyme sind Eiweißstoffe, die wie Katalysatoren chemische Reaktionen im Körper ermöglichen und beschleunigen. Sie sind in allen lebenden Organismen weit verbreitet, ohne sie ist kein Leben möglich. Enzyme sind für unterschiedlichste Reaktionen zuständig, die alle Körperfunktionen betreffen, seien es die Verdauung, der Aufbau von Knochensubstanz oder die Erneuerung der Hautzellen.

Zu Behandlungszwecken werden Enzyme aus Pflanzen und tierischen Organen gewonnen, wie beispielsweise aus der Bauchspeicheldrüse des Schweins. Nach aufwendigen Reinigungsschritten werden sie zu Enzympräparaten verarbeitet. Beispiele für Enzympräparate sind Wobenzym, Phlogenzym oder Mulsal. Vereinfacht ausgedrückt, greifen die meisten in der Rheumatherapie eingesetzten Enzyme in die Bildung von Entzündungsmediatoren ein und wirken somit abschwellend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie sind in ihrem Wirkungsprinzip also mit NSAR, Kortison, Teufelskralle, Weidenrinde und anderen Mitteln vergleichbar.

Wenn auch nicht alle Enzymwirkungen bisher erklärbar sind, wird ihr Einsatz auch von Schulmedizinern nicht mehr grundsätzlich abgelehnt. Auch sie wenden Enzympräparate als Ergänzung oder sogar Alternative an - zum Beispiel, wenn NSAR ausgeprägte Nebenwirkungen zeigen oder ganz unverträglich sind. Verschiedene Studien ergaben sogar eine Gleichwertigkeit von Enzymgemischen mit dem NSAR Diclofenac. Insbesondere beim Verschleiß- und Weichteilrheuma einschließlich der Fibromyalgie kann die Einnahme von Enzymen allein oder in Kombination mit anderen naturmedizinischen Mitteln oft sehr gute Ergebnisse bewirken. In hohen Dosen können Enzyme gelegentlich Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit verursachen. Auch kann es in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen kommen. Sprechen Sie Ihren Therapeuten auf die Möglichkeit an, Enzympräparate in den Therapieplan zu integrieren.

Was ist eine Erhaltdosis?

Die Erhaltungsdosis ist die Menge eines Arzneimittels oder anderen Stoffes, die täglich neu zugeführt werden muss, um einen verstärkt verbrauchten Anteil zu ersetzen. Sie unterscheidet sich von der Akutdosis, die in der Regel sehr viel höher liegt.

Wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente

(Tagesbedarf in Milligramm und geeignete Nahrungsmittel, *Schätzwerte)

Quelle: Gemeinsame Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) sowie der Schweizerischen Vereinigung für Ernährung (SVE).

Fettsäure

Eine Fettsäure wird als gesättigt bezeichnet, wenn sie die maximale Anzahl von Wasserstoffatomen trägt. Ihre Ketten sind gerade und können sich eng zusammenlagern, so dass die Fette, in denen sie enthalten sind, meist fest sind. Tierische Fette wie Speck, Schweineschmalz oder Butter sind gesättigt und deshalb auch fest.

Im Gegensatz dazu sind Fettsäuren aus Pflanzen, Fischen und Meeressäugern meist ungesättigt. Das heißt, sie enthalten eine oder mehrere Doppelbindungen in ihren Kohlenwasserstoff-Ketten. Durch jede Doppelbindung entsteht ein Knick in der Kette, wodurch sie „sperrig“ werden und sich nicht so dicht zusammenlagern können. Fette, die ungesättigte Fettsäuren enthalten, sind deshalb meist flüssig wie Pflanzenöle oder Fischöl.


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