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Neurodermitis und Gesundheitsaspekte

Neurodermitis – es juckt und juckt

Eine spezielle Form der allergischen Reaktionen ist die Neurodermitis („Juckflechte“). Diese Erkrankung beziehungsweise Hautstörung wird auch atopische Dermatitis (atopisch = ungewöhnlich) oder atopisches Ekzem genannt. Bei einer Neurodermitis treten mehrere der klassischen Allergieformen auf – sowohl allergische Sofortreaktionen als auch verzögerte Spätreaktionen. Meist ist die Haut, häufig sind aber auch die Schleimhäute betroffen, was sich zum Beispiel als allergischer Schnupfen oder als Entzündung im Magen-Darm-Trakt äußern kann.

Dies ist anhand der Sechs-Phasen-Tabelle von Reckeweg leicht nachzuvollziehen, handelt es sich doch um Krankheitssymptome verschiedener Organe in der Entzündungsphase. So kommt es häufig vor, dass sich das Krankheitsgeschehen zwischen der Haut (in Form eines atopischen Ekzems) und der Nasenschleimhaut (in Form von Heuschnupfen) hin und her bewegt. Von einer Neurodermitis sind vorwiegend Säuglinge und Kleinkinder betroffen, die Erkrankung kann aber auch bis ins Erwachsenenalter fortbestehen.

Beim Säugling treten die Hauterscheinungen vor allem im Gesicht, an Kopf und Hals, bei älteren Kindern eher in den Ellenbogenbeugen und Kniekehlen auf. Oftmals entstehen aber auch am ganzen Körper raue, rissige, entzündete und nässende Ekzeme, deren schlimmste Symptomatik der peinigende Juckreiz ist, so dass sich die Kinder nicht selten blutig kratzen. Bettwärme verschlimmert den Juckreiz noch, so dass auch der Schlaf gestört sein kann.

Behandlungsmöglichkeiten: Die Therapie einer Neurodermitis gehört immer in die Hand eines erfahrenen Arztes. Das Unterdrücken der entzündlich-allergischen Reaktion der Haut mit Kortison wird zwar schnell Abhilfe schaffen und ist in bedrohlichen Fällen auch erforderlich, es sollte jedoch möglichst nicht zur Dauermedikation werden. Denn die Ursache wird mit Kortison nicht therapiert, und nach Absetzen des Präparates ist abzusehen, dass die Symptomatik wiederkehrt.

Im Visier der Therapie: Die Stoffwechselstörung

Entscheidend für den Therapieerfolg bei der Neurodermitis ist die Beseitigung der zugrundeliegenden immunologischen Störung, die meistens vor allem mit dem Darm zusammenhängt und mit einer Stoffwechselstörung einher geht. Mit den ganzheitlichen Konzepten naturheilkundlich arbeitender Ärzte bestehen sehr gute Möglichkeiten, eine Neurodermitis auszuheilen, oder zumindest so zu minimieren, dass die Betroffenen gut damit leben können. So kann mit einer gezielten mikrobiologischen Therapie die Darmflora fitgemacht werden, so dass auch das darmspezifische Immunsystem seine Aufgaben wieder optimal erfüllen kann.

Mit Hilfe der homöopathischen Ausleitungstherapie wird die Stoffwechselstörung behandelt, in dem Schadstoffe, die den Stoffwechsel beeinträchtigen, ausgeleitet werden. Die Therapie erfolgt durch die kombinierte Einnahme von Traumeel, das entzündungshemmende, schmerzlindernde und abschwellende Eigenschaften hat, und Lymphomyosot, das ausleitend wirkt.

Manchmal entwickeln Säuglinge eine Neurodermitis im Anschluss an eine Impfung. Hier lässt sich der Auslöser, die Impfsubstanz, über die entsprechende Impfnosode erfolgreich ausleiten. Eine solche Impfnosode ist eine Hochpotenz des jeweiligen Impfstoffes. Um unerwünschte Impfreaktionen zu vermeiden, können vor der geplanten Impfung 5 Globuli Thuja (C30) und am Abend nach der Impfung 5 Globuli Nux vomica (C30) gegeben werden. Diese homöopathische Begleittherapie bei Impfungen hat sich in der Praxis sehr bewährt. In der Regel gehört zum ganzheitlichen Behandlungskonzept einer Neurodermitis auch die Eigenbluttherapie im Sinne der Gegensensibilisierung. Eine Gegensensibilisierung lässt sich auch mit patienteneigenem Urin durch führen.

Mit Stiefmütterchen und Brennnessel gegen den Juckreiz

Gegen den Juckreiz haben sich unter anderem phytotherapeutische Mittel mit den juckreizlindernden Wirkstoffen von Brennnessel (Urtica urens) und Stiefmütterchen (Viola tricolor) bewährt. Da Wärme den Juckreiz verstärken kann, sollten Hitzestaus am Körper unbedingt vermieden werden, das heißt, die Kleidung sollte nicht zu warm sein und die Zimmertemperatur im Schlafzimmer nachts nicht mehr als etwa 18 °C betragen, damit der Juckreiz abgemildert wird. Hautsalben eignen sich nicht generell für jeden und müssen daher individuell – je nach Verträglichkeit – ausgewählt werden. In jedem Fall sollten Kortisonzusätze, wenn möglich, vermieden werden. Als Badezusatz wirken sich ein bis zwei Esslöffel Olivenöl oftmals günstig aus.

Auch Salz des Toten Meeres als Badezusatz kann empfohlen werden. Von zu häufigem Baden ist jedoch abzuraten, da es die Haut zusätzlich belastet. Sehr günstig wirken sich (wie auch bei der Behandlung von Allergien) Klimakuren an der Nordsee oder vergleichbaren Orten aus. Besonders Aufenthalte am Toten Meer können bei Neurodermitis Linderung verschaffen. Da eine Neurodermitis meist mit einer psychischen Begleitkomponente einhergeht, sind Maß nahmen, die sich positiv auf die Psyche auswirken, ebenfalls sehr vorteilhaft.