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Lästige Störenfriede

Lästige Störenfriede – das Immunsystem hält sie in Schach

Um die harmonische Funktion der Organsysteme zu gewährleisten, ist der Körper mit einem komplexen Abwehrsystem ausgestattet. Es untergliedert sich in ein unspezifisches und in ein spezifisches Abwehrsystem. Zum unspezifischen Abwehrsystem zählen verschiedene physikalische Schutzmechanismen (z.B. Säureschutzmantel der Haut) und biologische Schutzmechanismen (z.B. antibakteriell wirkende Enzyme). Das spezifische Abwehrsystem, das Immunsystem, zeichnet sich aus durch die Fähigkeiten, das „Selbst“ von „Fremdem“ zu unterscheiden, gegen einen fremden/schädigenden Stoff (Antigen) ganz bestimmte körpereigene Antikörper bilden zu können und zudem über ein „Gedächtnis“ zu verfügen, das bei erneuter Konfrontation mit diesem Antigen eine besonders schnelle Immunreaktion auslöst. Beide Abwehrsysteme, das unspezifische und das spezifische, sind permanent in Alarmbereitschaft und sofort aktiv, wenn irgendetwas die Balance zu stören droht.

Das unspezifische Abwehrsystem reift bereits mit der Entwicklung des Embryos heran. Die spezifische Immunität dagegen wird zunächst von der Mutter über das Blut auf den Fötus übertragen in Form von Antikörpern. Später überträgt sie beim Stillen ebenfalls Antikörper mit der Muttermilch. Das Stillen wirkt sich daher sehr positiv auf die Entwicklung der Abwehrfähigkeit des Kindes aus. Gegen Ende des fötalen Stadiums setzt die eigene Produktion von Antikörpern ein, und nach der Geburt beginnen Knochenmark und Thymus auf Hochtouren zu arbeiten, damit der Organismus optimale Abwehrkräfte entwickelt. Im Alter von etwa zehn Jahren ist das Immunsystem auf dem Höhepunkt seiner Leistungskraft; im Laufe des Lebens nimmt diese allmählich wieder ab.

Ärger mit den Nachbarn

Die weitaus meisten „Störenfriede“, die den Organismus attackieren, kommen aus dem Umfeld Dazu zählen physikalische Einwirkungen (Kälte, Hitze, Wind, UV-Strahlung u.a.), chemische Einwirkungen (Nahrungsmittel, Arzneimittel, Umweltgifte sowie Stoffe im Körper selbst wie z.B. überalterte und krankhaft veränderte Zellen), Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze sowie deren Toxine), des weiteren, wenn auch seltener, Protozoen (tierische Einzeller) und Würmer.

Bakterien: Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, deren zahlreiche Arten (darunter viele Krankheitserreger) sich durch einfache Querteilung vermehren.

Viren: Viren sind infektiöse Partikel (20 bis 300 Nanometer [1 Nanometer = 1-tausendstel Millimeter] Durchmesser), die sich in den Zellen einnisten und mit Hilfe spezieller Mechanismen die Zellstrukturen des Opfers für die eigene Vermehrung nutzen.

Pilze: Es gibt über 100 000 Pilzarten, von denen einige wenige als Krankheitserreger beim Menschen bekannt sind. Der Hefepilz Candida beispielsweise kann eine Infektion von Haut und Schleimhäuten auslösen, deren Behandlung ein ganzheitliches Therapiekonzept erfordert.

Protozoen: Die tierischen Einzeller, auch „Urtierchen“ genannt, sind häufig Verursacher von Infektionskrankheiten beim Menschen, vor allem in tropischen und subtropischen Ländern. Die Übertragung erfolgt insbesondere durch Insekten (z.B. Stechmücken), aber auch durch schlechte Hygiene oder verunreinigte Lebensmittel.

Würmer: Würmer sind Infektionserreger, die direkt über die Haut oder Schleimhaut in den Organismus eindringen können. Häufig werden sie von Gliederfüßlern, zum Bei spiel von Insekten und Spinnentieren, übertragen.

Mikroorganismen und Urtierchen belästigen den Organismus.

Die meisten dieser Störenfriede und Einwirkungen aus dem Umfeld verursachen normalerweise keine Probleme, denn das Immunsystem hält sie in Schach. Wenn aber das erträ liche Maß überschritten wird oder der Mensch sich in einem Schwächezustand befindet, das Immunsystem also unter Umständen nicht optimal arbeitet, können sie gesundheitliche Schäden anrichten. So kann dann bei den physikalischen Einwirkungen Wind (Zug) zu einer Erkältung führen, Durchnässung und Unterkühlung zu einer Blasenentzündung und eine Überdosis von UV-Strahlen zu einem Sonnenbrand mit Fieber und Kreislaufkollaps. Die vielfältigen chemischen Einwirkungen durch Arzneimittel, Umweltgifte und Allergene spielen in der heutigen Zeit aufgrund ihres hohen Aufkommens eine große Rolle und führen dazu, dass die körpereigenen Abwehrfunktionen stark gefordert, oftmals sogar überfordert werden. Das wiederum erhöht die Anfälligkeit des Körpers, insbesondere für Infekte. Und bei den Mikroorganismen sind zum einen die Stoffwechselprodukte dieser Eindringlinge toxisch, zum anderen ist ihre Vermehrungsrate rasant, so dass der Körper alle immunwirksamen Register ziehen muss, um die Erreger und deren giftige Stoffwechselprodukte zu vernichten und aus dem Organismus zu entfernen. Bei der Abwehr all dieser schädigenden Einwirkungen arbeitet das Immunsystem in Form eines komplexen Zusammenspiels von unterschiedlichen Strukturen, worauf im folgenden Kapitel näher eingegangen wird.

Der Organismus ist einer Reihe von Einflüssen beziehungsweise Angriffen ausgesetzt, die er mit Hilfe des Immunsystems abwehren oder ausbalancieren muss.

Physikalische Einwirkungen: Mikroorganismen, Protozoen/Einzeller, Würmer, Kälte, Hitze, Röntgenstrahlen, Radioaktivität, UV-Strahlung

Chemische Einwirkungen: Nahrungsmittel, Arzneimittel, Umweltgifte, Allergene, anomale Körperzellen

Mikroorganismen: Bakterien, Viren, Pilze

Protozoen/Einzeller: Übertragung durch: Stechmücken, Tsetsefliege u.a., mangelnde Hygiene, verdorbene Lebensmittel

Würmer: Bandwurm, Leberegel, Trichinen u.a.