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3-Tage-Fieber, Masern, Röteln, Scharlach, Windpocken

Das Drei-Tage-Fieber – kalte Wickel und Belladonna

Das Drei-Tage-Fieber tritt in den ersten beiden Lebensjahren auf. Drei Tage lang fiebern die Kinder sehr hoch (39 °c bis 40 °c) und sind in der Regel übellaunig. Danach geht das Fieber rasch herunter, und es tritt ein flüchtiger Hautausschlag auf, der sich in kleinen, roten, dichtliegenden Fleckchen zeigt. Er verschwindet meist wie der innerhalb weniger Tage. Als Ursache des Drei-Tage-Fiebers wird ein Virus vermutet. Die Erkrankung steckt jedoch kaum an. Eine spezielle Behandlung ist kaum nötig. 

Allgemeine Maßnahmen sollten lediglich das Fieber im Visier haben. Belladonna als homöopathisches Mittel bei fieberhaften Erkrankungen, mehrfach in Gaben zwischen C6 und C12 verabreicht ist sehr hilfreich. Bei ausgesprochener Übellaunigkeit bewährt sich auch eine Gabe von Chamomilla C30. Das homöopathische Mittel Belladonna-Homaccord ist wegen seines Zusatzes von Echinacea ebenfalls gut geeignet. Ein weiteres bewährtes Fiebermittel ist auch Viburcol, das als Zäpfchen besonders bei Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt werden kann. In diesem homöopathischen Kombinationspräparat ist neben Belladona und einigen anderen homöopathischen Infektmitteln Chamomilla enthalten, das eine beruhigende und ausgleichende Wirkung hat. Ansonsten sind alle schon erwähnte allgemeine Maßnahmen und Hausmittel geeignet, die man bei Fieber einsetzen kann. Dabei sind auch die kalten Kneipp-Wickel hilfreich. 

Masern – ein starker Hautausschlag signalisiert gute Abwehrkräfte

Masern beginnen mit grippalen Erscheinungen wie hohes Fieber bis 40 Grad, Schnupfen, Bindehautentzündung mit Lichtscheu und Husten. Die Kinder machen einen schwerkranken Eindruck. Im Mund kann man kalkspritzartige, samtartige Flecken feststellen (Koplik-Flecken). Der Hautausschlag kommt zuletzt und beginnt hinter den Ohren oder dem Hals, breitet sich auf Kopf und Gesicht aus, und anschließend wander er am Körper langsam nach untern. Die roten Flecken fließen ineinander.  Meist juckt es nicht. Nach einigen Tagen wird der Ausschlag dunkler und bildet sich wieder zurück. Masern sind eine Virusinfektion. Wenn der Hautausschlag stark ausgeprägt ist, kann da von ausgegangen werden, dass der Organismus in einer guten Abwehrlage ist und die Ausleitung des Erregers über die Haut gut verläuft. Bei schlechter Abwehrlage jedoch können bakterielle Infektionen hinzukommen. Daher ist auch hier die Diagnose durch den Arzt unerlässlich.

Behandlungsmöglichkeiten: Als homöopathische Begleitmaßnahme ist immer an Belladonna zu denken, und wenn der erste hohe Fieberschub vorbei ist, an Echinacea. Dieses Mittel sollte mindestens vier Wochen lang gegeben werden, da nach einer durchgestandenen Maserninfektion immer eine Abwehrschwäche steht, die häufig Zweitkrankheiten nach sich zieht. Unter den Antihomotoxischen Heilmitteln eignen sich im akuten Stadium neben Belladonna-Homaccord und Viburcol vor allem Engystol; es enthält unter anderem Vincetoxicum (Schwalbenwurz), das bei Virusinfektionen wertvolle Abwehrhilfe leistet. Drei bis fünf Tabletten pro Tag im akuten Stadium und eine Tablette täglich während der folgenden vier Wochen sind empfehlens wert. Masern haben ein hohes Ansteckungspotential. Etwa vier Tage vor Beginn des Ausschlages bis etwa vier tage danach können andere Menschen angesteckt werden. Um eine Ansteckung andere Kinder zu verhindern, sollte das kranke Kind sicherheitshalber erst eine Woche nach Beginn des Ausschlags wieder mit anderen Kindern direkten Kontakt haben.

Röteln – den Lymphfluss auf Trab bringen

Röteln werden ebenfalls von Viren hervorgerufen. Diese Krankheit verläuft in der Regel leicht. Kinder haben Fieber oder andere typische Krankheitszeichen. Auch Erwachsene können von den Röteln-Viren befallen werden. Bei schwangeren Frauen kann das Schäden des Kindes nach sich ziehen, weshalb sie sich von Rötelnpatienten unbedingt fernhalten müssen. Rötel sind schon sieben Tage vor Beginn des Ausschlags und fünf Tage danach ansteckend. Nach einem katarrhalischen Beginn fallen verdickte und schmerzhafte Lymphknoten am Hals und vor allem am Nacken auf. Der Hautausschlag, der etwa 18 Tage nach der Ansteckung auftritt, besteht aus linsengroßen roten Flecken, die im Gesicht und hinter den Ohren zu erst erscheinen, um sich dann am Körperstamm, den Armen und zuletzt an den Beinen auszubreiten. Nach drei bis vier Tagen ist alles wieder vorbei. Nur die Lymphknoten bleiben manches Mal noch mehrere Wochen vergrößert.

Behandlungsmöglichkeiten: Eine spezifische Therapie ist kaum erforderlich. Um die körpereigene Abwehr ganz allgemein zu stärken, eignen sich besonders Echinacea und  das homöopathische Antihomotoxikum Engystol. Wenn die Lymphknoten längere Zeit geschwollen bleiben, ist das Antihomotoxische Mittel  Lymphomyosot hilfreich, dessen homöopathische Wirkstoffe die lymphatischen Entgiftungsprozesse stimulieren.

Scharlach – Lachesis bei der „Himbeerzunge“

Der Scharlach wird durch eine bakterielle Invasion mit Streptokokken ausgelöst. Die Infektionskrankheit beginnt meistens mit Erbrechen, starken Halsschmerzen und Fieber. Die Mandeln sind hochrot und geschwollen. Auch die Zunge ist hoch rot und sieht wie die Oberfläche von reifen Himbeeren aus, wo von sie auch ihren Namen bezieht: Himbeerzunge. Die Halslymphknoten sind ebenfalls geschwollen. Häufig bestehen Durchfall und Leibschmerzen.

Der Hautausschlag besteht aus kleinen, roten, rauen, stecknadelkopfgroßen Flecken, die nicht ineinander fließen und beim Drauf drücken verblassen. Der Ausschlag beginnt an der Brust, über zieht den Körperstamm und setzt sich zu den Leisten hin fort, an denen er besonders ausgeprägt ist. Nach etwa ein bis zwei Wochen blasst der Ausschlag langsam ab und die Haut beginnt sich zu schälen; an Händen und Füßen kann das sehr ausgeprägt sein. Die Erkrankung zieht sich, wenn das Vollbild erreicht wird, über mindestens zwei Wochen hin. Wegen der toxischen Wirkung der Streptokokken ist bei Scharlach eine antibiotische Behandlung unerlässlich. Durch sie wird das Krankheitsbild abgekürzt und der Hautausschlag kommt meistens kaum zum Ausbruch. Nach der Einnahme von Antibiotika geht von einem scharlachkranken Kind nach etwa fünf Tagen keine Ansteckungsgefahr mehr aus, ohne Antibiotika besteht diese wochenlang.

Behandlungsmöglichkeiten: Das die antibiotische Therapie ergänzende Hauptmittel der Homöopathie ist Belladonna, in den modernen Präparaten zum Beispiel in Belladonna-Homaccord enthalten. Sollten die Halsschmerzen stechend sein, ist an Apis (C3 bis C6) zu denken. Sind die Schleimhäute hingegen bläulich-rot verfärbt, ist Lachesis in einer C12-Potenz das richtige Mit tel. Das Schlangengift Lachesis schützt den Organismus vor einer Verbreitung der Erregertoxine in andere Organe. Nach Abschluss einer antibiotischen Therapie sollte eine Stabilisierung der Darmflora erfolgen.

Windpocken – Viren im Anflug

Windpocken sind eine sehr ansteckende Viruserkrankung, Der Name rührt daher, das sie „wie mit dem Wind“ übertragen werden; denn sogar bei 10 Meter Abstand zum Erkrankten kann eine Ansteckung erfolgen An Windpocken erkrankt man normalerweise nur ein mal im Leben, es kann je doch bei schlechter Abwehrlage auch im Erwachsenenalter zu einer erneuten Erkrankung kommen. Denn das Varicella-zoster-Virus (aus der Gruppe der Herpesviren) verbleibt in inaktivem Zustand in bestimmten Nervenzellen und wird vom Immunsystem dort in Schach gehalten. Bei schlechter Abwehrlage kann es unter bestimm en Umständen jedoch wie der aktiv werden und zum Bei spiel eine Gürtelrose auslösen. Bei Windpocken entwickeln die Erkrankten zunächst hohes Fieber. Dann tritt ein Ausschlag auf mit kleinen, schnell nacheinander aufschießenden Wasserbläschen mit rotem Hof. Die Bläschen jucken stark, dellen dann ein, trocknen ein oder zerplatzen und verschorfen; die Kruste wird dann abgestoßen. Da die Hauterscheinungen nach einander aufsprießen, präsentiert sich die Erkrankung in einem lebhaften Bild: Frische Bläschen, prall gefüllt, neben ein trocknen den oder geplatzten und zwischen bereits verschorfenden, abheilenden Flecken. Peinigend ist der Juckreiz. Da die Windpockenbläschen den ganzen Körper, auch den behaarten Kopf und so gar die Schleimhäute im Mund und Genitalbereich befallen, sind die erkrankten Kinder bedauernswerterweise geplagt und brauchen viel Aufmerksamkeit.

Behandlungsmöglichkeiten: Abwehrstärkende und juckreizmildernde Begleitmaßnahmen sind bei einer Windpockenerkrankung angezeigt. So ist zum Beispiel das homöopathische Mittel Dolichos pruriens (Juckbohne) hilfreich – eines der wirkungsvollsten homöopathischen Mittel gegen Juckreiz. Es wird in niedriger Potenz (D2-D4) mehrfach täglich eingenommen.

Äußerlich bewährt sich eine Zink-Schüttelmixtur, die ebenfalls juckreizlindernd und heilungsfördernd für die Haut ist. Das Spray wird auf die Haut gesprüht und verbleibt dort, bis es mit der abheilenden Haut von alleine wieder abschilfert. Zur Stimulation der Abwehrkräfte eignet sich nachdem Anfangsfiberschub Echinacea oder das homöopathische Komplexmittel Engystol. Da mit es nicht zu Sekundärinfektionen der aufgeplatzten Bläschen kommt, empfehlen sich sorgfältige, schonende Körperhygiene und lockersitzende Baumwollkleidung. Gegen den Drang zum Kratzen kann eventuell auch das Tragen von Baumwollhandschuhen hilf reich sein. Die Krankheit zieht sich oft bis zu vier Wochen hin, bis schließlich der letzte Schorf abgefallen ist.