Hand in Hand gegen den Feind - Kapitel II
Die wesentlichen Organe, die einen direkten oder indirekten Beitrag zur körpereigenen Abwehr leisten: Nervensystem, Lungen, Lymphknoten, Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm, Knochenmark, Haut und Bindegewebe, Schleimhaut, Thymusdrüse, Magen, Milz, Hormonsystem, Niere,
- Wie Schlüssel und Schloss passen Eindringling (Antigen) und Antikörper zusammen.
Viele Organe helfen mit
Das Immunsystem wird bei seiner Arbeit durch viele Organsysteme unterstützt. Sie lassen sich in „Spezialisten“ und „Helfershelfer“ unterteilen.
Die Spezialisten
Das Knochenmark: Im Knochenmark ist die Heimat aller Blut- und Abwehrzellen. Deshalb ist die funktionstüchtige Tätigkeit des Knochenmarks die elementare Voraussetzung einer gesunden Abwehr.
Die Thymusdrüse: Die lymphatischen Organe spielen eine große Rolle bei Immunprozessen. Als zentrales lymphatisches Organ gilt die Thymusdrüse, die weiteren immunrelevanten lymphatischen Organe sind unter anderem die Lymphknoten, die Milz, die Rachenmandeln und die Peyer-Plaques im Darm. Die Thymusdrüse gilt als „Universität für Lymphozyten“. Hier erhalten Lymphozyten – weiße Blutkörperchen, die sich zu speziellen Abwehrzellen entwickeln – einen besonderen Schliff, werden hoch spezialisiert und verlassen die Thymusdrüse als T-Lymphozyten (t = thymusabhängig). T-Lymphozyten gelten als „kommandierende Generäle“ der Immunzellen. Die Thymusdrüse bildet gleichzeitig aber auch wichtige Hormone und ist mit dem Zentralnervensystem eng verknüpft
Die Reifungsstätten der B-Lymphozyten: Eine andere Art der Abwehrzellen, die B-Lymphozyten (B = engl. bone marrow / Knochenmark), werden im Knochenmark gebildet und in einem bisher noch unbekannten Schulungsort zur „Reifeprüfung“ geführt.
Die Lymphknoten: Die Lymphknoten befinden sich an allen „Kreuzungspunkten“ im Körper, wohin die Lymphe aus der Peripherie geleitet wird. In den Lymphknoten machen die B- und T-Lymphozyten regelmäßig Station, und da sie als an der Front geprüfte Wächter über die richtigen Waffen gegen eindringende Feinde verfügen, stellen die Lymphknoten regelrecht kleine Bollwerke gegen Eindringlinge dar. In den Lymphknoten werden unter anderem Antigene unschädlich gemacht und Antikörper gebildet. Zu gleich sind die Lymphknoten wichtige Filterstationen, da die aus der Peripherie kommende Lymphe – das „Abwassersystem“ des Organismus – sie passieren muss, ehe sie in die Blutbahn entlassen wird.
Die Milz: Auch die Milz ist ein Filterorgan, sozusagen ein „dicker Lymphknoten“. Hier findet die Mauserung der roten Blutkörperchen statt, die regelmäßig zerfallen und deren Bestand-teile in der Milz „recycled“ werden. In der Milz werden alle artfremden Stoffe, die sich in das Blut eingeschlichen haben, streng kontrolliert, und das Feindbild wird detailliert an Abwehrzellen weitergegeben, damit sich diese zum Angriff rüsten können.