Orthomolekulare Therapie und Antioxidanzien
Die richtigen Bausteine in der richtigen Menge – orthomolekulare Therapie
Der menschliche Organismus hat die großartige Fähigkeit, trotz Engpässen, zum Beispiel bei Vitaminen oder Spurenelementen, weiterhin lange Zeit normal zu funktionieren. Seine Grundfunktionen werden aufrecht erhalten, ob wohl bereits ein Mangel besteht. Irgendwann jedoch sind die Anpassungsmechanismen doch einmal überfordert, und es entwickeln sich sogenannte Befindlichkeitsstörungen, die auch in schwerere Erkrankungen münden können. Hier setzt unter anderem die orthomolekulare Therapie an.
Der Begriff „orthomolekular“ stammt aus dem Griechischen; „orthos“ bedeutet soviel wie richtig, und „molekular“ betrifft die Moleküle als kleinste Bausteine von Substanzen. Dementsprechend handelt es sich bei der orthomolekularen Medizin um eine Therapie mit den richtigen Molekülen in den richtigen Mengen. Zu diesen „richtigen“ Molekülen zählen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, essenzielle Fettsäuren und Aminosäuren. Der Organismus ist auf die regelmäßige und ausreichende Zufuhr dieser Stoffe angewiesen. In normalen Mengen erhalten sie die Gesundheit. In hohen Dosen eingesetzt, können sie bei vorliegenden Krankheiten maßgeblich die Voraussetzung für eine Genesung schaffen. In welchen Nahrungsmitteln diese Substanzen zu finden sind, zeigen die nachfolgenden Tabellen. Überall dort, wo die natürlichen Quellen den Bedarf nicht aus reichend decken können, muss auf die zusätzliche Aufnahme in Form von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln zurückgegriffen werden, wobei mit Nachdruck davor gewarnt wird zu glauben: viel hilft viel!
Die in den Tabellen angegebenen Richtwerte sollten nicht überschritten werden, denn auch eine Überdosis von Vitaminen, Spurenelementen oder Mineralstoffen kann krankheitsauslösende Wirkungen haben. Fragen Sie am Besten Ihren Arzt oder Apotheker, welche besonderen orthomolekularen Substanzen in Ihrem individuellen Fall sinnvoll sind.
Tagesbedarf und natürliches Vorkommen verschiedener Mineralstoffe und Spurenelemente
Vitamine & Spurenelemente/ Tagesbedarf / Nahrungsmittel und Natürliches Vorkommen in 100 g
Magnesium / 300 mg / Hirse 170,0 mg, Naturreis 160,0 mg, Weizen 150,0 mg, Kürbiskerne 530,0 mg, Leinsamen 350,0 mg, Sojabohnen 240,0 mg
Kalzium / 800–1000 mg/ Bergkäse 1200,0 mg, Emmentaler 1000,0 mg, Mohnsamen 1050,0 mg, Sesamsamen 780,0 mg, Milch 120,0 mg
Kupfer / 0,5–4mg / Emmentaler 1,2 mg, Cashewnüsse 3,7 mg, Sesamsamen 4,0 mg, Erbsen 1,0 mg
Eisen / 5–15 mg, Hühnerei 2,1 mg, Hirse 9,0 mg, Kürbiskerne 11,2 mg, Sesamsamen 10,0 mg, Spinat 3,5 mg, Sauerampfer 8,0 mg, Hase 3,0 mg
Zink / 10–20 mg / Bergkäse 6,0 mg, Tilsiter 5,0 mg, Hafer 4,5 mg, Kürbis kerne 7,4 mg, Mohnsamen 10,2 mg, Sesamsamen 7,7 mg
Selen / 50–200 mg / Scholle 65,0 mg, Rotbarsch 45,0 mg, Rinderleber 35,0 mg, Eierteigwaren 65,0 mg, Weizenvollkornbrot 55,0 mg, Reis 40,0 mg, Sojabohnen 60,0 mg
Mangan / 2-5 mg / Hafer 4,5 mg, Weizen 3,7 mg, Haselnüsse 5,7 mg
Tagesbedarf und natürliches Vorkommen verschiedener Vitamine
Vitamine / Tagesbedarf / Nahrungsmittel und Natürliches Vorkommen in 100 g
Vitamin C / 1000–2000 mg / Sanddorn 270,0 mg, Paprika 110,0 mg, Kiwi 70,0 mg Johannisbeeren 180,0 mg, Azerola-Kirsche 1 000,0 mg
Vitamin A, Provitamin A (Betakarotin) / 15-50 mg / Möhren 1,5 mg, Kalbsleber 9,5 mg, Lebertran 26,0 mg, Camembert 0,4 mg, Hühner ei 0,1 mg
Vitamin E / 10–15 mg / Leinsamen 1290,0 mg, Weizenkeimöl 170,0 mg, Sojabohnen 15,0 mg
Vitamin B1 / 7,5–40 mg / Huhn 0,7 mg, Sonnenblumenkerne 1,9 mg, Haferflocken 0,5 mg, Weizenkeime 2,0 mg
Vitamin B2 / 7,5–40 mg / Huhn 2,5 mg, Brokkoli 0,25 mg, Joghurt 0,2 mg, Hüttenkäse 0,6 mg
Vitamin B6 / 50–200 mg / Pfifferlinge 6,0 mg, Huhn 10,0 mg, Mais 2,0 mg, Vollkornbrot mit Soja 5,5 mg
- Gemüse am Besten naturbelassen genießen, so gehen keine Vitalstoffe verloren.
Heute schon einen guten Fang gemacht? – Antioxidanzien auf Radikalenjagd
Antioxidanzien sind Stoffe, die die im Organismus natürlicherweise entstehenden Sauerstoffradikale unschädlich machen. Sauerstoffradikale entstehen fortlaufend im Rahmen von Stoffwechselvorgängen und Entgiftungsmaßnahmen. Mit Hilfe der Antioxidanzien werden die Radikale „abgefangen“, so dass sie sich nicht zerstörerisch auswirken können.
Durch die zunehmende Schadstoffbelastung der Umwelt ist die natürliche Sauerstoffradikalbildung zusätzlich gesteigert, weshalb der Mensch heute auch einen erhöhten Bedarf an diesen Antioxidanzien hat. Neben der Aufgabe, im Organismus als Radikalfänger zu arbeiten, vermögen die antioxidativen Substanzen aber auch, die gespeicherten Schwermetalle aus dem Körper zu lösen und einer Ausscheidung zugänglich zu machen.
Die wichtigsten Radikalfänger sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Auch die Spurenelemente Eisen, Zink, Mangan und Kupfer können zu den Substanzen mit antioxidativer Wirkung gerechnet werden, da sie Bestand teile von antioxidativen Enzymen oder anderen antioxidativ wirksamen Systemen sind. Zu den empfohlenen Tagesdosen und zum Vorkommen hat die Tabelle „Tagesbedarf und natürliches Vorkommen verschiedener Mineralstoffe und Spurenelemente“ Angaben gemacht.
Radikalfänger – Substanzen mit antioxidativer Wirkung
- Vitamin c- Selen (Spurenelement)
- Vitamin A
- Betakarotin
- Coenzym Q10
- L-Cystein (Aminosäure)