Vorbeugende Schutzimpfungen
Die Entdeckung des Immunisierungsprinzips im 18. Jahrhundert führte zur Entwicklung der Impfung. Im Laufe der Zeit wurde gegen viele Krankheitserreger, gegen die der Körper eine Immunität oder Resistenz aufbauen kann (z.B. Pocken, Kinderkrankheiten), ein entsprechender Impfstoff entwickelt, der oral oder per Injektion verabreicht wird. Ein Impfstoff besteht aus abgeschwächten oder abgetöteten Krankheitserregern beziehungsweise aus deren Antigenen oder aber aus bereits entwickelten Antikörpern. Die Verabreichung der abgeschwächten/abgetöteten Erreger stellt eine so genannte aktive Impfung dar: Durch den Kontakt mit dem Erregermaterial wird im Körper der Impuls zur Produktion von entsprechenden Antikörpern gesetzt, ohne dass es dabei zu jener Erkrankung kommt. Bei der Verabreichung von bereits produzierten Antikörpern handelt es sich um eine passive Impfung. Sie wird angewandt, wenn der Körper zu geschwächt ist, um selbst die Antikörper optimal zu produzieren (z.B. im Rahmen einer schweren, akuten Erkrankung).
Vorbeugende Schutzimpfungen haben zweifelsohne vielen Menschen in aller Welt das Leben gerettet. Leider gibt es aber auch immer wieder Reaktionen auf Impfungen (vor allem bei Kindern), die sich oft erst nach einigen Monaten in Form einer Gesundheitsstörung oder Allergie bemerkbar machen. Deshalb sollten die Indikation und der Zeitpunkt einer Impfung sorgsam geprüft werden. Gerade die zunehmenden Allergien bei Säuglingen und Kleinkindern werfen die Frage auf, ob es ratsam ist, schon innerhalb der ersten Lebensmonate automatisch Mehrfachimpfprogramme durchzuziehen, da sich die Kinder in einer Lebensphase befinden, in der das Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist und auf Reize sehr sensibel reagiert. Ebenso wird diskutiert, ob Kinderkrankheiten bei ansonsten gesunden Kindern nicht gewissermaßen natürliche Auseinandersetzungsübungen darstellen, die das Immunsystem „trainieren“ und auch der Persönlichkeitsentwicklung nützen können.
Die anthroposophische Medizin hat in dieser Hinsicht durch viele Beobachtungsstudien wertvolle Erkenntnisse geliefert. Die Entscheidung, ob eine Impfung erfolgen soll oder nicht, ist sicher nicht leicht und muss sehr individuell und auch unter Einbeziehung des Umfeldes im Hinblick auf besondere Gefährdungen erwogen werden. In Bezug auf Krankheiten wie Kinderlähmung (Polio) und Wundstarrkrampf (Tetanus) sind Impfungen sicherlich sinnvoll und wichtig. Um die Verträglichkeit von Impfungen zu verbessern und eventuelle Neben- oder Nachwirkungen zu vermeiden, gibt es homöopathischen Begleitmaßnahmen, auf die in Kapitel Allergien näher eingegangen wird.
- Ein Impfstoff besteht aus abgeschwächten oder abgetöteten Erregern.
- Notwendigkeit und Zeitpunkt einer Impfung sollten sorgsam geprüft werden.
- Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung ist nicht immer einfach.