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Zwischen Bio-Joghurt und Bloody Mary – Grundlagen zum Stoffwechsel

Worin unterscheiden sich die Produkte eines Barmixers von denen eines Milchprokukte-Herstellers? Zum einen natürlich, dass Joghurt ungleich gesünder ist als eine Bloody Mary. Zum anderen aber, dass Joghurt mehr ist, als das bloße Produkt verschiedener Mixturen. Vielmehr braucht der Joghurt lebende Keime, die das Ausgangsprodukt Milch in die dickflüssige Endversion verstoffwechseln. Man bedient sich hier der Fähigkeit kleiner Lebewesen, um das Milcheiweiß zu großen Verbänden zusammenzuketten. Dies ist ein einfaches Beispiel für Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, um den es in den folgenden Kapiteln gehen wird.

Gesundheit heißt Gleichgewicht

Will man Stoffwechsel etwas wissenschaftlicher beschreiben, so werden darunter alle lebensnotwendigen biochemischen Vorgänge verstanden, die im Organismus ablaufen. Man unterscheidet zwischen Anabolismus und Katabolismus. Anabolismus ist der Sammelbegriff für alle Prozesse, die aus Nahrungsstoffen körpereigene Substanzen herstellen.

Bekannt und berüchtigt sind die Anabolika, die bei gedopten Sportlern für den schnellen Aufbau von Muskulatur sorgen. Anabolika sind zum Beispiel Hormone, die in hohen Dosen verabreicht den Eiweißaufbau unbiologisch rasant vorantreiben. Unter Katabolismus versteht man das genaue Gegenteil, nämlich den Abbau von Substanzen, um zum Beispiel Energie zu gewinnen. Ein „fühlbares“ Beispiel ist die Verbrennung von Zucker (Glukose) im Muskel bei hohen Leistungen. Hierbei entsteht als kataboles Produkt Milchsäure (Laktat), die vermutlich zusammen mit kleinen Muskelrissen den Muskelkater verursacht. Alle Organismen, ob Einzeller oder Mensch, brauchen zum Überleben ihren Stoffwechsel.

Und nicht nur das, es muss zwischen den auf- und abbauenden Prozessen ein Fließgleichgewicht herrschen, wie es das Wort Metabolismus auch beschreibt. Und man kann sich leicht vorstellen, dass sich in den vielen tausend zugleich ablaufenden Stoffwechselvorgängen Fehler einschleichen können, die zu Krankheiten führen. Dabei macht nicht der Fehler an sich die Krankheit aus, sondern seine Folgen für den Organismus. Wenn zum Beispiel bei einem Zuckerkranken die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin herstellt, kann Zucker nicht mehr schnell genug von der Leber und den Fett- und Muskelzellen aufgenommen werden. Die Blutzuckerwerte steigen und die ungesund hohe Menge Zucker verursacht Gefäßschäden. In den Zellen aber herrscht Zuckermangel. Das Beispiel macht deutlich, dass viele Krankheiten erst durch die Kenntnis um die Stoffwechselvorgänge verstanden und behandelt werden können.

Die Zuckerkrankheit ist zugleich ein Beispiel für zwei unterschiedliche Ursachen von Stoffwechselerkrankungen. Beim Typ-I-Diabetiker werden die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Immunsystem angegriffen und zerstört. Daraus resultiert ein echter und irreversibler Insulin-Mangel-Diabetes. Beim Typ-II-Diabetiker des übergewichtigen Erwachsenen hingegen sprechen die Körperzellen nicht mehr auf das Insulin an. Der Insulin-„Schlüssel“ passt nicht mehr in das Zell-„Schloss“, und deshalb öffnet sich die Zelltür für den Einstrom von Zucker nicht. Zunächst muss also das Gewicht reduziert werden.

Durch Medikamente kann versucht werden, die allerletzten Reserven zu mobilisieren. Oder man kann Erkrankte anhalten, durch gesunde Ernährung und biologische Medizin, das gestörte Fließgleichgewicht des Körpers wieder herzustellen. Denn den Typ-II-Diabetes „erwirbt“ man ja nicht wie ein Auto oder Aktien. Vielmehr summieren sich im Laufe der Jahre alle kleinen und großen Lebenssünden, bis schließlich die ersten Stoffwechselwege blockiert sind. Der Organismus ist dann nicht mehr in der Lage, die dauernde Schieflage auszugleichen. Das Gleichgewicht ist gestört und die Fähigkeit zur Gegenregulation ist erschöpft.

Leider hat man nicht alle Lebensbereiche selbst in der Hand, um sich allen negativen Einflüssen auf die Gesundheit zu entziehen. Allgegenwärtig in Lebensmitteln und Umwelt sind heute Schadstoffe, die von Dr. Hans-Heinrich Reckeweg (1905–1985) Homotoxine getauft wurden. Die Homotoxine lagern sich im Bindegewebe ab, das zwischen den Organen und Zellen sitzt und als Filter für alle Stoffe dienen, die den Weg zwischen Blutgefäßen und Zellen nehmen müssen. Wegen dieser vermittelnden Funktion wird das Bindegewebe auch Grundsubstanz oder Matrix genannt. Homotoxine verstopfen den Matrixfilter und blockieren den Stoffaustausch. In der Folge kommt es an vielen Stellen im Körper gleichzeitig zu Störungen von Stoffwechselfunktionen. Reckeweg hielt Krankheiten für Anstrengungen des Körpers, Homotoxine auszuscheiden und das gestörte Fließgleichgewicht wieder herzustellen.