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Entgiftungsmechanismen und Giftablagerung

Um die Sprache des Körpers, also seine Alarmsignale, besser kennen zu lernen, sollen die Entgiftungsmechanismen hier noch etwas detaillierter aufgezeigt werden. In der Abwehr und Entgiftung von Schadstoffen arbeiten viele Organsysteme Hand in Hand. Leber, Milz, Lymphsystem, Nieren, Darmschleimhaut – all sie sind beispielsweise direkt oder indirekt beteiligt. Reckeweg maß dabei insbesondere fünf Strukturen und Organen, die als „Wächter“ und „Kämpfer“ beteiligt sind, eine besondere Bedeutung bei und definierte sie als das „System der großen Abwehr“.

Dieses System umfasst:

1. Leber: Die Leber hat unter anderem die wichtige Funktion, Schadstoffe und toxische Stoffwechselprodukte zu entgiften und der Ausleitung zugänglich zu machen.

2. Bindegewebe: Dieses Organsystem durchzieht den ganzen Körper und stellt das Stoffwechselterrain dar, in dem das innere Milieu des Menschen im Fließgleichgewicht gehalten wird. Das Bindegewebe besteht aus Zellen, einem Netzwerk von Fasersystemen und aus viel Wasser. Alles zusammen wird Matrix genannt. In diesem Flüssigkeitsmeer liegen die Bindegewebszellen, feine Blutgefäße und Nervenfasern. Weiterhin ist hier eine Reihe von speziellen Zellen des Immunsystems zu finden.  Die Bindegewebszelle (Fibrozyt) ist außerordentlich vielseitig. Auf einen Reiz hin kann sie in Sekundenschnelle alle spezifischen Immunzellen zur Vervielfältigung aktivieren und über Botenstoffe, die ins Zentralnerven- und Hormonsystem geschickt werden, eine angemessene Reizbeantwortung, zum Beispiel eine Entgiftung, veranlassen. So ist das Bindegewebe der Resonanzboden für alle ankommenden Reize. Die Matrix hat noch eine weitere, sehr wesentliche Funktion: Sie ist das Areal, in dem der Organismus alle Schadstoffe, die er nicht unschädlich machen oder ausscheiden kann, ablagert. Die Kapazität dieser „Mülldeponie“ ist zwar sehr weit reichend, aber nicht unbegrenzt. Verstopfen die „Mülldepots“ die Transitstrecken, so werden die Stoffwechselprozesse der Organzellen erschwert und die Reaktionsfähigkeit bei ankommenden Reizen wird vermindert. Das macht den Organismus anfälliger für Krankheiten.

Es gibt nirgends eine direkte Verbindung zwischen Gefäßsystemen und Organzellen – überall ist erst diese Transitstrecke durch die Matrix zu passieren.

3. Gewebszellen: Im Gewebe gibt es zahlreiche spezialisierte Zellen, zum Beispiel Monozyten und Makrophagen („Fresszellen“), die Schadstoffe und Allergene unschädlich machen können.

Im Gewebe lauern Fresszellen auf Allergene und Schadstoffe.

4. Nerven: In der Matrix enden viele Nerven, die zum einen auf die „Kämpfe“ im Gewebe reagieren. Zum anderen beeinflussen Aufregung, Stress oder Entspannung über diese Nervenästchen ebenfalls die Entgiftungskraft des Organismus, indem zum Beispiel Blutgefäße enger oder weiter gestellt werden, was unter anderem Auswirkungen auf entzündliche Prozesse hat.

5. Übergeordnetes Hormonsystem: In der Hirnanhangsdrüse ist das übergeordnete Hormonsystem beheimatet. Es reguliert alle Körperfunktionen wie Blutdruck, Bindegewebsfunktion oder Menge und Ausrüstung der Abwehrzellen über die Nervenenden in der Matrix.

Sechs Phasen der Giftspeicherung – die Symptome führen zur Diagnose

Anhand der Erforschung von Krankheitsverläufen konnte Reckeweg feststellen, dass bestimmte Stadien der Giftablagerung zu bestimmten körperlichen Störungen oder Erkrankungen führen, die wiederum therapeutisch leicht oder schwer rückgängig zu machen sind. Je nachdem, ob sich die Toxine aus der Matrix noch leicht ausschleusen lassen oder in der Matrix oder gar in den Körperzellen gespeichert werden, unterschied Reckeweg sechs Phasen:

1. Ausscheidungsphase (Exkretionsphase)
2. Entzündungsphase (Inflammationsphase)
3. Ablagerungsphase (Depositionsphase)
4. Zellerkrankungsphase (Imprägnationsphase)
5. Zellumbauphase (Degenerationsphase)
6. Zellentartungsphase (Dedifferenzierungsphase)

Jede Phase ist gekennzeichnet durch charakteristische Gesundheitsstörungen. Wie auf einer „Landkarte“ lässt sich eine Gesundheitsstörung einer bestimmten Phase zuordnen. Das ist das Signal des Körpers, womit er anzeigt, was ihm gerade zu schaffen macht.

Die sechs Phasen lassen sich am Beispiel der Lunge, die mit Zigarettenrauch „vergiftet“ wird, gut erläutern.

Ausscheidungsphase (Phase 1)

Die normale Reaktion einer gesunden Lunge ist es, bei Einatmen von Zigarettenrauch vermehrt Schleim zu produzieren, um Teer und Schwefeldioxid auszuscheiden.

Entzündungsphase (Phase 2)

Setzt sich die Rauchbelastung fort, versucht der Organismus, durch eine gesteigerte Reaktion, und zwar durch eine Entzündung (z.B. Bronchitis), den Selbstreinigungsmechanismus zu erhöhen. Eine Entzündung ist gekennzeichnet durch die – mehr oder minder deutlich erkennbaren – Entzündungszeichen Rötung, Wärme, Schwellung, Schmerz und Funktionseinschränkung. Das stört zwar die Befindlichkeit, ist aber zur Abwehr und Entgiftung äußerst nützlich. Die Rötung entsteht durch eine gesteigerte Durchblutung, die Abwehrzellen herbeischwemmt. Die Wärme beschleunigt und intensiviert etliche für die Abwehr wichtige Stoffwechselvorgänge. Die Schwellung entsteht durch Blutplasma, das aus den Blutgefäßen austritt, Abwehrzellen enthält und die Schadstoffkonzentration verdünnt. Der Schmerz informiert das Gehirn über den aktuellen Stand der Abwehr- und Entgiftungsreaktionen. Und die Funktionseinschränkung signalisiert „ruhig stellen“, also das Organ oder den Körperteil jetzt nicht (über-) fordern, sondern ihm Zeit zur Heilung zu lassen.

Ablagerungsphase (Phase 3)

Wird immer mehr beziehungsweise immer weiter geraucht, schafft der Organismus es nicht mehr, die Stoffe hinauszukatapultieren. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sie abzulagern. Seine Mülldeponie ist die Matrix, hier kommt es am Beispiel des Rauchers zu Teerablagerungen. Die Zellen des Bindegewebes versuchen dabei, die Schadstoffe so gut es geht zu „Müllpaketen“ abzupacken und mit Fasern abzudichten – damit sie möglichst keinen Schaden an benachbarten Organzellen anrichten können. Wann immer der Organismus dann vermehrt ausscheidet, versucht er, stets einen Teil der abgelagerten Müllpakete mit zu entsorgen.

Zellerkrankungsphase (Phase 4)

Die schädliche Wirkung von Nikotin kann zum Teil durch konsequente Entgiftung neutralisiert werden. Erhöht sich die Nikotinbelastung weiterhin, so gelangen die Schadstoffe bald direkt an beziehungsweise in die
Zellen. Der Betroffene hustet morgens („Raucherhusten“) sowie bei Anstrengungen. Es kann sich eine Form von Asthma einstellen. Auch wird der Körper zunehmend empfindlicher gegenüber anderen, „harmlosen“ Stoffen – er neigt dazu, einiges als Allergen zu interpretieren.

Zellumbauphase (Phase 5)

Wird der Belastung auch jetzt kein Einhalt geboten, so verändern sich die Zellen, sie degenerieren. Durch starke Schädigung der Zellen in der Lunge kann beispielsweise eine Lungenblähung (Lungenemphysem) auftreten.

Zellentartungsphase (Phase 6)

Das letzte Stadium ist die Zellentartungsphase. Die Schadstoffe und ihre Auswirkungen haben die Zellen genetisch verändert und zu Entartungen geführt, im Falle des starken Rauchers zum Beispiel zu einem Lungenkrebs.

Die schädliche Wirkung von Nikotin kann zum Teil durch konsequente Entgiftung neutralisiert werden.

Diese sechs Phasen wiederum werden in drei übergeordnete Phasen zusammengefasst, die anzeigen, welche Strukturen betroffen sind:

Humorale Phasen (Phasen 1 und 2). Hier spielt sich die Entgiftungsreaktion in der Gewebeflüssigkeit ab. Matrix und Zellen sind noch nicht belastet.

Matrix-Phasen (Phasen 3 und 4). Die Schadstoffe werden in der Matrix abgelagert. Phase 3 kennzeichnet eine beginnende Speicherung, in Phase 4 ist die Speicherung bereits manifestiert.

Zelluläre Phasen (Phasen 5 und 6). Die Zellen selbst sind nun betroffen. Zellschäden und –veränderungen treten auf.