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Schadstoffe: permanente Räumungsaktion

Da eine hohe Schadstoffbelastung als wichtiger (Mit-)Verursacher von Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen gilt, lohnt sich eine nähere Betrachtung der körpereigenen Entgiftungsmechanismen. Der menschliche Organismus ist seit jeher mit einer Umwelt konfrontiert, mit der er sich auseinander setzen muss. Im Zuge der Evolution entwickelten sich spezialisierte biologische Systeme, die ein Leben und Überleben in einer bisweilen sogar unwirtlichen Umwelt ermöglichen.

 

Zu diesen Systemen zählt unter anderem das Immunsystem und ein komplexer Entgiftungsmechanismus. Beide arbeiten bei der Abwehr von Schadstoffen Hand in Hand. Der Entgiftungsmechanismus ist für die Auseinandersetzung des Organismus mit seiner Umwelt von großer Bedeutung. Denn viele artfremde Stoffe (Antigene) mit denen er tagtäglich konfrontiert wird, sind nicht nur „körperfremd“, sondern mehr oder minder schädlich. Für solche Substanzen wurde der Begriff Homotoxine (= für den Menschen schädliche Stoffe/Giftstoffe) geprägt. Homotoxine sind typische Belastungen, die aus der Umwelt auf den Körper einwirken.

Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten, vielen chemischen Substanzen, radioaktiver Strahlung usw. – all dem ist der Organismus ausgesetzt. Homotoxine können aber auch im Körper selbst entstehen, zum Beispiel im Rahmen von Stoffwechselprozessen. Die Art der Homotoxine kann sowohl stofflich (chemisch/ biochemisch) sein, als auch nichtstofflich (physikalisch/ psychisch). In Bezug auf Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen bedeutet das: Viele Homotoxine können selbst als Allergen wirken und eine Allergie auslösen, andere schädigen den Organismus so stark, dass wiederum andere Allergene leichtes Spiel haben.

Die Aufgabe des Organismus hierbei ist:

1. die Homotoxine mit Hilfe seines Immunsystems abzuwehren oder unschädlich zu machen,

2. mit Hilfe seiner Entgiftungsmechanismen Homotoxine oder deren verbliebene Reste zu neutralisieren und einer Ausscheidung zugänglich zu machen,

3. mit Hilfe seiner Ausscheidungsmechanismen die „ungebetenen Gäste“ hinauszubefördern.


In der Regel gelingt ihm das gut. Es gibt jedoch Situationen, in denen er überfordert ist. So kann beispielsweise eine starke Zunahme an Homotoxinen, eine allgemeine Schwächung des Körpers (z.B. durch Stress oder Krankheit) oder eine konkrete Störung in seinen Abwehr- und Entgiftungsmechanismen dazu führen, dass er der Homotoxinbelastung nicht mehr ganz Herr wird.

Gifte werden entschärft

Der moderne Lebensstil unserer Leistungsgesellschaft bringt neben all seinen Vorzügen leider auch solche „Überforderungsfaktoren“ mit sich. Konnte sich in früheren Jahrhunderten ein Organismus hauptsächlich auf die ohnehin bestehenden „Basisbelastungen“ konzentrieren, die das Leben mit sich brachte, so ist er heute zusätzlich einer immensen Flut an „Zusatzbelastungen“ ausgesetzt, die mit dem Innovationsreichtum der letzten Jahrzehnte einhergingen. Autoabgase, Elektrosmog, mit Chemie befrachtete Pflanzen, Nahrungs- und Konsummittel, neue Mikroorganismen durch Fernreisen usw., das muss ein Organismus heute alles „schultern“. Ein weiterer „Überforderungsfaktor“ ist dauerhafter Stress, der den Organismus schwächt, so dass er nicht immer 100-prozentig „saubere Arbeit“ leisten kann.

Die Folge von mangelnder Entgiftung ist eine allmähliche Ablagerung von nicht entsorgten Homotoxinen. Das bleibt vom Menschen zunächst meist unbemerkt, doch die Tücke liegt in der Zeit. Wenn wichtige Transitstrecken im Körper zunehmend durch Ablagerungen blockiert werden, kann zum einen die Versorgung der Zellen und Organe bald nicht mehr optimal funktionieren, zum anderen können die Ablagerungen in gewissem Rahmen weiterhin ihre toxische Wirkung entfalten. Doch bevor es soweit kommt, schlägt der Organismus in der Regel schon frühzeitig Alarm, zum Beispiel in Form einer allergischen Reaktion. Man muss nur seine „Sprache“ verstehen ...

Immunsystem und Entgiftungsfunktionen arbeiten Hand in Hand

Der Körper spricht seine eigene Sprache


Der Arzt Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg (1905–1985) hat sich mit dieser „Sprache des Körpers“ intensiv beschäftigt. Im Rahmen seiner langjährigen Praxiserfahrung als homöopathischer Arzt erkannte er, dass Krankheiten sinnvolle Abwehrvorgänge des Körpers gegen schädliche Substanzen (Homotoxine) oder Folgen von Schadstoffeinwirkungen sind.

Anhand der Erforschung von Krankheitsverläufen stellte er des Weiteren fest, dass bestimmte Stadien der Giftablagerung zu bestimmten körperlichen Störungen oder Erkrankungen führen, die wiederum therapeutisch leicht oder schwer rückgängig zu machen sind. Diese Erkenntnisse begründeten die Entwicklung der Antihomotoxischen Medizin, eine Form der biologischen Medizin.

Während also ein gesunder Körper nach Reckewegs Erkenntnissen in der Lage ist, Schadstoffe innerhalb gewisser Grenzen wieder auszuscheiden, entstehen gesundheitliche Störungen oder Krankheit, wenn zu viele Schadstoffe den Körper überschwemmen oder wenn er auf Grund von Stoffwechselstörungen Homotoxine nicht neutralisieren und ausscheiden kann. Dann können sich die körpereigenen Abwehrkräfte der belastenden Homotoxine bald nicht mehr erwehren und je nach Schwere und Dauer der Homotoxinbelastung entstehen unterschiedliche Krankheitsbilder. Daher ist es nicht sinnvoll, alle Krankheitssymptome sofort zu bekämpfen, sondern der Organismus sollte vielmehr in seinem Kampf gegen die Giftablagerungen unterstützt werden.

Vor diesem Hintergrund wird auch das Beschwerdebild von Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen verständlich. Hierbei ist sogar sehr deutlich ein Zusammenhang von Homotoxinen und Reaktionen des Körpers zu sehen. Allergische Symptome wie Heuschnupfen oder tränende Augen zeigen an, dass der Organismus rebelliert und versucht, irgendetwas auszuleiten. Bei vielen Betroffenen kann im Rahmen von Tests ermittelt werden, was es ist, das ihn so irritiert.

Gräser, Pollen oder chemische Stoffe werden oftmals als direkte Auslöser einer Überempfindlichkeitsreaktion ermittelt. Das heißt, der Organismus erkennt in diesen Substanzen ein „Gift“, das er schnell wieder loswerden will. Das Befremdliche an seiner Reaktion ist, dass diese Substanz meist als solche gar nicht als „Gift“ gilt. Pollen sind doch eigentlich harmlos, schon immer hat der Mensch damit gelebt. Und ein Konservierungsstoff im Nahrungsmittel fügt dem Organismus nicht gleich einen Schaden zu,

Die homöopathische Lehre gibt darauf eine klare Antwort: Die Überlastung mit Schadstoffen ist das große Übel. So kann es sein, dass die „harmlosen“ Pollen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten, die sich in ihrer Summe addieren und vom Organismus einen großen Entgiftungseinsatz erfordern. Oder der Organismus ist auf Grund einer allgemeinen hohen Homotoxinbelastung, durch Stress oder Stoffwechselstörungen so geschwächt, dass sich bereits viele Homotoxine abgelagert haben und die Pollen – vielleicht tatsächlich harmlos – nur noch eine Irritation darstellen, die als Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen und zur allergischen Reaktion führen.