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Stoßwellentherapie bei langanhaltenden Bewegungsschmerzen

Bei vielen chronischen Bewegungserkrankungen, wie Tennisarm, Golferellenbogen, Fersensporn oder Verkalkungen der Schultergelenke (Kalkschulter), ist nach einigen internationalen Fachstudien die Stoßwellentherapie eine gute Therapiealternative. Man spricht hier von einer Extrakorporalen Stoßwellentherapie, kurz ESWT, da die Stoßwellen von außerhalb auf den Körper einwirken. Die ersten Therapien wurden schon in den 1980er Jahren durchgeführt. Zunehmend stellte man fest, dass schlecht heilende Knochenbrüche mit der Stoßwellentherapie schneller ausheilten und vor allem die knochenbildenden Zellen angeregt wurden. Seit dieser Zeit hat sich die Stoßwellentherapie bei vielen hartnäckigen Erkrankungen des Bewegungsapparates als eine erfolgsversprechende Therapieoption herausgestellt.

Vor allem langanhaltende Bewegungsschmerzen lassen sich mit ESWT behandeln und können so operative Eingriffe an den Gelenken verhindern. Die moderne Therapie schlägt vor allem bei schmerzhaften Gelenkentzündungen durch Knochenhautreizungen oder Kalkablagerungen in den Schultergelenken gut an. Seltener werden Stoßwellentherapien heute bei nicht heilenden Knochenbrüchen (Pseudarthrose) angewandt.

Seit rund zehn Jahren wird die Stoßwellentherapie in Deutschland bei Krankheitsbildern, die in die Fachgebiete der Orthopädie oder die Physikalische und Rehabilitative Medizin fallen, erfolgreich praktiziert. Je nach Krankheitsbild liegt nach statistischen Betrachtungen die Prozentsätze der guten und sehr guten Therapieerfolge zwischen 50 und 85 Prozent. Besonders bei Krankheitsbildern, wo eine Operation als letzte Option zur Diskussion steht, wird die Stoßwellentherapie erfolgreich eingesetzt.

Für die Extrakorporale Stoßwellentherapie sprechen auch die wenigen Nebenwirkungen, so kommt es nur vereinzelt zu Symptomen wie Blutergüssen oder kurzfristigen Schmerzverstärkungen. Das recht risikolose und schmerzarme Therapiekonzept, das in der Regel mit einer Lokalanästhesie durchgeführt wird,  bietet auch einige andere Vorteile, unter anderem gibt es meistens keine Krankheitstage und ein Krankenhausaufenthalt ist auch nicht notwendig.

Die nichtinvasive Stoßwellentherapie kann bei einem Spezialisten in der Praxis durchgeführt werden. Die Behandlung mit EWST ist medizinisch aufwendig und kann von den privaten Krankenkassen je nach den individuellen Tarifleistungen übernommen werden. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei EWST nach bisherigem Stand die Kosten nicht.

Was sind Stoßwellen?

Stoßwellen als akustische Wellen werden in der Medizin elektromagnetisch erzeugt. Die Stoßwelle erzeugt ihre Energie durch einen akuten Druckanstieg dann, wenn sie auf ein festes Hindernis wie ein Gelenk trifft und die Wellen sich nicht ausbreiten können. Desto höher die Energiemenge und desto höher die Impulse, umso höher ist die Wirkung. Die Energiemenge, die verabreichten Impulse und die Wechselwirkungen auf das Weichteilgewebe sind wichtige Faktoren bei Stoffwellentherapien, die auf Grund der Komplexität nur durch geschulte Ärzte durchgeführt werden. Die Parameter jeder Stoffwellentherapie müssen individuell auf das Krankheitsbild abgestimmt werden, auch um mögliche Nebenwirkungen auszuschließen. Die heutige Stoßwellentherapie setzt Energie frei, die Haut, Bindegewebe oder Muskeln nicht verletzt. Man kennt dies zum Beispiel in der Inneren Medizin, wo man Nierensteine durch Stoßwellen zertrümmert, aber das Nierengewebe selbst nicht schädigt.

Informationen zum Thema: Rückenschmerzen und Neuroreflektorische Schmerztherapie