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Was bedeutet moderne Homöopathie?

Die Homotoxikologie sieht Krankheit als eine Reaktion des Körpers auf Giftstoffe. Gesundheit hingegen wird als das Freisein von Giften und Schäden durch Gifte begriffen. Der gesunde Körper verfügt über verschiedene Mechanismen, diese Giftstoffe unschädlich zu machen und beispielsweise über den Urin auszuscheiden. Erst wenn die Gifteinwirkung zu stark ist oder zu lange an dauert, reichen die normalen Ausscheidungsvorgänge nicht mehr aus.

 

 Dr. Hans-Heinrich Reckeweg, der Begründer der Homotoxikologie, erlebte als praktischer Arzt täglich, dass Krankheiten und Beschwerden Versuche des Körpers darstellen, erlittene Giftschäden wieder auszugleichen. Symptome einer Krankheit sah er daher unter dem Aspekt sinnvoller Abwehr gegen Krankheitsgifte, die so genannten Homotoxine. Diese Homotoxine können Bakterien, Viren, Schadstoffe aus Umwelt und Nahrungsmitteln, aber auch natürliche Substanzen sein, die aus bestimmten Gründen nicht richtig abgebaut und dann im Körper angesammelt werden.

Auch sexuelle Störungen können Folge von Abwehrbemühungen des Organismus sein, denn die Toxinüberlastung der Matrix beeinflusst die Funktion jedes Organs. Reckeweg stellte in seiner praktischen Arbeit folgerichtig fest, dass es meist nicht sinnvoll ist, Krankheitssymptome mit konventionellen Medikamenten zu unterdrücken. Als richtig erwies es sich dagegen, den Körper mit Substanzen zu unterstützen, die das gestörte Gleichgewicht wieder herstellen und Blockaden der Abwehrmechanismen auflösen. Die Therapieform, die sich aus diesem Gedanken heraus entwickelte, ist die Antihomotoxische Medizin. Sie wird auch als Moderne Homöopathie bezeichnet, da die verwendeten Arzneimittel nach den Prinzipien der Homöopathie hergestellt werden. Welches sind nun diese Abwehrmechanismen, die die Moderne Homöopathie versucht zu unterstützen?

Das System der großen Abwehr

Verschiedene Organsysteme sind zur Entgiftung als „Wächter“ und „Helfer“ im Dienste unserer Gesundheit tätig. Dr. Reckeweg nannte diese ineinander greifenden Systeme das „System der großen Abwehr“. Die Leber ist die Entgiftungszentrale des Körpers. Hier werden Gifte abgebaut, neutralisiert und zur Ausscheidung weitergegeben. Unser Immunsystem ist die zweite große Abwehrzentrale. Der unspezifische Teil ist gegen alles Fremde gerichtet. Die Antikörper, der spezifische Teil, sind gegen ganz bestimmte Eindringlinge, mit denen sie schon einmal in Kontakt gekommen sind, aktiv. Das Hormonsystem reguliert nicht nur unsere Sexualfunktionen und das sexuelle Erleben, sondern ist auch an der Giftausleitung beteiligt. Bestimmte Hormone werden ausgeschüttet, um Entzündungen auszulösen, zu steuern oder zu beenden, und andere Hormone sind an der Ausscheidung der Giftreste und der Gewebeerneuerung beteiligt.

Auch unser Nervensystem ist Teil der Giftabwehr, indem beispielsweise Blutgefäße enger oder weiter gestellt werden, der Blutdruck erhöht oder gesenkt wird. Andererseits beeinflussen Aufregung, Stress oder Entspannung über die Nerven ebenfalls die Entgiftungskraft des Organismus. Schließlich ist das Bindegewebe, das wir bereits im vorherigen Kapitel kennen gelernt haben, ein zentraler ort des Entgiftungsgeschehens. Hier enden Nerven und Blutgefäße, werden Energie und Information in Form von Nerven Impulsen und Hormonen weitergeleitet, hier finden Entgiftungsreaktionen statt und von hier wird schließlich abtransportiert, was der Körper nicht mehr benötigt.

Werkzeug der Modernen Homöopathie – die Sechs-Phasen-Tabelle

Bestimmte Stadien der Giftbelastung im Körper bewirken gesundheitliche Beeinträchtigungen, die unterschiedlich schwer rückgängig zu machen sind. Die Chancen, dass der Organismus von selbst die Kraft hat, Giftstoffe abzubauen und auszuscheiden, wird mit zunehmender Giftbelastung geringer. Dies beschreibt die Sechs-Phasen-Tabelle der Antihomotoxischen Medizin. Je nachdem, ob sich die Toxine noch ausschleusen lassen, in der Matrix oder in den Körperzellen gespeichert werden, unterschied Dr. Reckeweg sechs Phasen.

Humorale Phasen (Phasen der Körpersäfte): Die körpereigenen entgiftenden Enzymsysteme sind noch voll funktionsfähig. Gifte, welche die Grundsubstanz des Bindegewebes erreichen, fließen ab und werden ausgeschieden. In der Phase 1, der Exkretionsphase, werden Giftstoffe auf dem normalen Weg, also beispielsweise über den Schweiß oder den Urin, aber in Form einer gesteigerten Reaktion ausgeschieden. In Phase 2, der Inflammationsphase, laufen diese Ausscheidungsprozesse oft in Form einer Entzündung ab. Akute Entzündungen sind daher nicht nur Ausdruck einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die körpereigenen Abwehrmechanismen noch funktionieren. Eine Blasenentzündung ist ein Beispiel für Phase 2.

Matrix-Phasen (Phasen der Grundsubstanz): Hält die Giftbelastung an, wird das Gift nicht mehr aus dem Bindegewebe abtransportiert, weil die Entgiftungssysteme des Organismus überfordert sind. Es kommt zur vorübergehenden Speicherung (Phase 3: Depositionsphase) oder zur endgültigen Speicherung (Phase 4: Imprägnationsphase) im Bindegewebe. Blasensteine (Phase 3) oder ein chronischer Harnwegsinfekt (Phase 4) gehören in die Matrix-Phasen.

Zelluläre Phasen: In den zellulären Phasen ist die Matrix des Bindegewebes schon so verstopft, dass die Giftstoffe in den Zellen abgelegt werden. Dadurch ist die Zellfunktion stark eingeschränkt oder die Zelle stirbt ab (Phase 5: Degenerationsphase). Die Schädigung ist ohne Therapie dauerhaft. Manchmal werden die Zellen so stark geschädigt, dass bösartiges Zellwachstum (Krebs) entsteht (Phase 6: Dedifferenzierungsphasen.

Den biologischen Schnitt überwinden

Zwischen Phase 3, der vorübergehenden Speicherung, und Phase 4, der endgültigen Speicherung von Giftstoffen in der Matrix, liegt der biologische Schnitt. Der biologische Schnitt ist eine Art Grenze, ab dem die Selbstheilungskräfte des Körpers gegen Gifte nicht mehr ausreichen. Ab hier sind die entgiftenden Enzyme überfordert. Doch auch jenseits dieser imaginären Grenze ist es möglich, mit geeigneten Antihomotoxischen Mitteln das Entgiftungssystem und die Organfunktionen soweit zu stärken, dass eine deutliche Besserung oder sogar Heilung erreicht werden kann. Im Zuge dieser Entgiftungsreaktionen kann es zu einer Verschiebung (Vikariation) der Krankheitssymptome kommen. Die Rückführung in eine frühere, nicht so schwer wiegende Phase heißt regressive Vikariation und ist mit einer Verschiebung nach links auf der Sechs-Phasen-Tabelle verbunden.

Verschlechtert sich der Zustand, kann es zu einer Verschiebung nach rechts, zur progressiven Vikariation kommen. Phasen der Krankheit am Beispiel eines Mannes Diese Krankheitsphasen seien am Beispiel eines Mannes „in den besten Jahren“ erläutert. Er raucht, bewegt sich zu wenig, isst meistens zu süß und zu fett, kann im Job nicht „Nein“ sagen, leidet unter Stress, erhöhtem Blutdruck und leicht erhöhtem Blutzucker. Zu Sex hat er abends, nach der Last des Tages, oft keine Lust. Im Gegensatz zu früher klappt es mit dem Sex auch oft nicht mehr. Immer häufiger hat er Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen und beim Orgasmus verspürt er einen brennenden Schmerz.

Welche Phasen finden wir hier? Der brennende Schmerz beim Orgasmus deutet auf eine Prostataentzündung hin (Phase 2). Fehlende Bewegung, falsche Ernährung und Stress haben das Abwehrsystem des Mannes geschwächt – die Entgiftung ist gestört. Abbauprodukte werden in der Matrix und in den Blutgefäßen abgelagert. Es kommt zu Gefäßverkalkung (Phase 3). Botenstoffe, Sauerstoff und Nährstoffe haben es zunehmend schwerer, an die Organe zu gelangen. Da die Gifteinwirkung unvermindert anhält, tritt die Phase der Zellerkrankung in Kraft (Phase 4), der Mann leidet zunehmend an Erektionsstörungen, erhöhtem Blutdruck und Herzenge. Hier ist es höchste Zeit, auf eine gesundere Lebensweise umzustellen: Mehr Bewegung, eine gesunde Ernährung und ab und zu Mut zu einem „Nein“ im Büro verringern die Giftangriffe auf den Körper. Mit einer Antihomotoxischen Therapie kann die Prostataentzündung behandelt, der Blutdruck reguliert und der Körper unterstützt werden, Gifte wieder auszuscheiden.