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Ratgeber Neurodermitis - Was ist Neurodermitis?

Junge Frau geplagt von Heuschnupfen © Zlatan Durakovic, Fotolia.com

Neurodermitis als chronische Hautkrankheit ist in der westlichen Welt weitverbreitet und wird auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt. Vor allem die Zahl der Kinder, die vom atopischen Ekzem betroffen sind, steigt in den letzten Jahren in Deutschland. Bei Erwachsenen geht man von rund zwei Prozent aus, bei Kindern sind es bis zu 10 Prozent. Positiv anzumerken ist, dass bei vielen Kindern mit Neurodermitis ab der Pubertät die Beschwerden besser zu kontrollieren sind. Typisch für Neurodermitis ist, dass die Betroffenen oft nicht wissen, was die Auslöser für die allergischen Schübe sind.

Für die Betroffenen ist die Hautkrankheit mit einer Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Viele Betroffene grenzen ihre sozialen Kontakte ein, was sich negativ auf die Krankheit auswirken kann. Der Krankheitsverlauf muss sehr individuell betrachtet werden und zieht sich über einen langen Zeitraum. Wiederkehrende Schübe von juckenden Hautreizungen wechseln sich ab mit erscheinungsfreien Phasen, die monatelang anhalten können. Juckende und entzündete Hautrötungen sind in den akuten Phasen der Neurodermitis eine Blage für die Betroffenen. Die Juckreize sind vor allem abends und in der Nacht sehr stark.

Die Hautsymptome sind individuell unterschiedlich und reichen von leichten, juckenden und schuppenden Rötungen bis zu blutenden Hautpartien. Schuppt sich die Haut vermehrt und verhornt, nennt man dies Hyperkeratose. Treten Hautverfärbungen auf, so wird dies mit Hyperpigmentierung beschrieben. Auch wenn man die Hautkrankheit mit unterschiedlichen Therapien heute gut in den Griff bekommen kann, bleiben lebenslang Symptome wie trockene und sensible Hautpartien. Viele Betroffene kratzen bei den akuten Schüben an den Hautstellungen und lösen dadurch Infektionen aus, was das Hautbild noch verschlechtert.

Neurodermitis kann generell überall am Körper auftreten. Je nach Lebensalter treten charakteristische Stellen auf. Bei Säuglingen ist der Milchschorf bekannt. Hier sind krustige Hautausschläge im Gesicht und am Kopf die typischen Symptome. Meistens entwickeln sich die Hautkrankheiten ab dem dritten Lebensmonat. Nässende Ekzeme treten häufig bei Kindern auf. Bei Erwachsenen sind die Armbeugen, die Ellenbogen, die Fußrücken und Kniegelenke typische Hautareale der Neurodermitis. Gerötete, juckende und schuppende Hautpartien treten bei Kindern wie Erwachsenen häufig im Gesicht auf. In schlimmen Fällen kann der ganze Körper von der Neurodermitis betroffen sein und bakterielle Erreger der Spezies der Staphylokokken können zu Infektionen führen. Entzündungen treten besonders gerne bei vorgeschädigten Geweben auf. Herpes-simplex-Viren können sich schnell bei großflächigen Infektionen ausbreiten und zum seltenen dermatologischen Notfall des Eczema herpeticatum führen. Infolge der Neurodermitis können Dellwarzen auftreten, die ebenfalls von Viren verursacht werden.

Die Auslöser für Neurodermitis sind vielfältig. Neben erblichen Anlagen und immunologischen Faktoren durch überschießende Reaktionen des Immunsystems werden psychische Krankheiten wie Stress und Burnout, ernährungsbedingte Defizite oder Allergien durch Tierhaare, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben untersucht. Auch mechanische Reize, zum Beispiel durch Textilien ausgelöst, können Schübe von Neurodermitis begünstigen. Ein Neurodermitis-Tagebuch kann bei den auslösenden Faktoren Licht ins Dunkle bringen. Je nach Ausprägung der Neurodermitis gibt es unterschiedliche Diagnose- und Therapieoptionen in der Schulmedizin und der alternativen Medizin.