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Gesunde Haut im Alltag bei Neurodermits und praktische Tipps für Textilien

Junge mit Stock und Hut © S.Kobold, Fotolia.com

Neurodermitis ist zwar eine sehr komplexe Krankheit, allerdings kann man das Alltagsleben durchaus positiv auf das Krankheitsbild abstimmen. Die individuellen Auslöser der Entzündungsschübe sollte man genau analysieren und für den Arzt festhalten. Die folgenden Informationen sollen Ihnen eine Orientierungshilfe bieten, wie man besser mit Neurodermitis im Alltag umgeht. Es geht in erster Linie darum, einerseits die Haut mit ihrer natürlichen Barrierefunktion zu schützen und anderseits die Trigger-Faktoren (Auslöser) zu meiden.

 

Neurodermitiker weisen oft eine erhöhte Neigung zu Allergien aus,  zum Beispiel zu Heuschnupfen oder Bronchialasthma. Auch können bestimmte Gerichte (vor allem exotisch-scharfe Gerichte), Nahrungsmittel oder Konservierungs-, Aroma- und andere Zusatzstoffe die Ekzemschübe im Alltag unerträglicher machen. Man muss natürlich immer abwägen welche althergebrachten Alltagsgewohnheiten man in Bezug auf die Neurodermitis erhalten oder verändern will. Entzündliche Hautveränderungen können in einem Neurodermitis-Tagebuch festhalten und mit dem Arzt besprochen werden. Hier sollte man Kontakte mit chemischen Mitteln, reizenden Textilien, Tieren oder Hautreizungen in der Natur festhalten.

Textilien

Textilien wie Bettwäsche oder Mode können die Haut reizen und im schlimmsten Fall unangenehme Allergien hervorrufen. Neurodermitiker sollten vor allem raues Gewebe wie Schurwolle oder synthetische Stoffe mit Polyamid und Polyacryl meiden. Grobe Stoffe reizen mechanisch die Haut und es kann zu juckenden Hautentzündungen kommen. Baumwolle oder Seide empfinden viele Neurodermitiker als angenehmer. Besonders wichtig ist, dass die Textilien atmungsaktiv sind und übermäßiges Schwitzen durch Hitzestaus vermieden wird. Moderne synthetische Materialien, die den Schweiß schnell nach außen transportieren, sind wichtig für Menschen, die viel Sport treiben.

Anfällig sind Neurodermitis-Betroffene vor allem für Textilchemikalien. Die geschädigte Hornhaut, und die lebenden Hautschichten darunter, können durch eine textile Kontaktallergie angegriffen werden. Vor allem auch synthetische Veredelungssubstanzen, die zum Beispiel das Bügeln erleichtern, können zu Hautproblemen führen. Formaldehyd und Textilien mit Dioxinen oder Furanen können ebenfalls problematisch sein. Auch Baumwolltextilien sind nicht unproblematisch, vor allem nicht, wenn die Felder mit Pestiziden gespritzt wurden. In der heutigen Konsumgesellschaft, wo viele billige Modeartikel aus Asien und Indien kommen, spielen synthetische Substanzen als Transportschutzmittel vor Schimmelpilz eine Rolle.

Synthetische Fasern mit Schwarz- und Blaufärber stehen im Verdacht ein höheres Allergiepotenzial zu haben, dies gilt bedingt auch für schwarze oder dunkelblaue Naturfasern. Qualitätskleidung mit Öko-Siegel kann für Neurodermitiker besser sein. Hersteller von Öko-Produkten verzichten in der Regel auf haut- und umweltschädigende Substanzen.

Waschmittel

Waschmittelrückstände und Duftstoffe sind bei Menschen mit chronischen Hautproblemen häufig Trigger. Vor allem auch Weißmacher-Enzyme sind für Neurodermitiker problematisch. Fettlösende Tenside oder Detergenzien, die in Wasch- und Reinigungsmittel verwendet werden, können Hautreizungen auslösen. Auf Weichspüler sollten Allergiker verzichten, sie stehen im Verdacht Hautreizungen auszulösen. Man sollte generell die Wäsche gut ausspülen. Bei günstigen Textilien ist es ratsam, diese mehrmals vor dem Tragen zu waschen.

Auf der anderen Seite füllen sich Neurodermitiker oft mit Kleidungsstücken, die mit Weichspüler und Trockner gewaschen wurden, besser.  Auch hier muss man einen Kompromiss eingehen.

Praktische Tipps für hautfreundliche Texilien