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Schwangerschaft – Gesundheitstipps für Mutter und Kind

Die normale Schwangerschaft umfasst einen Zeitraum von 40 Wochen (ca. 10 Monate à 28 Tage). In dieser Zeit entwickelt sich aus der befruchteten Eizelle ein „funktionstüchtiges“ Kind, das den Anforderungen des Lebens gewachsen sein wird. Diese Entwicklung vollzieht sich in mehreren Etappen.

Von der Eizelle zum Kind

Zunächst macht sich die im Eileiter befruchtete Eizelle auf den Weg zur Gebärmutter, teilt sich mehrere Male und nistet sich als Zellhaufen in der Gebärmutterschleimhaut ein. Aus diesem Zellhaufen entstehen der Embryo, der Mutterkuchen (Plazenta) und, als Verbindung dieser beiden, die Nabelschnur. Alles ist von Fruchtwasser umgeben.

Ab der dritten Schwangerschaftswoche beginnen sich die Organe zu bilden. In der fünften Woche entwickeln sich das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), der Kopf (mit Augen und Mund) sowie das Magen-Darm-System. Im neunten Monat lagert sich das Kind langsam in Geburtsposition. Das Herz beginnt zu schlagen, Arme, Beine und das Skelett bilden sich aus. In der achten Schwangerschaftswoche haben sich Hände, Finger, Gesichtskonturen, Ohren und Atemwege gebildet; in der neunten und zehnten Woche die Hoden oder Eierstöcke. Es beginnt die Verknöcherung des noch weichen Skeletts.

In der 13. bis 26. Schwangerschaftswoche bilden sich unter anderem die Muskeln, Sinne und Reflexe aus. Die ersten Bewegungen des Kindes sind meist im vierten Schwangerschaftsmonat spürbar – zunächst kaum wahrnehmbar, dann jedoch werden Strampeln und „Purzelbäume“ deutlicher. Ab dem sechsten Monat reagiert das Kind auf körperliche und seelische Reaktionen der Mutter. Es spürt Ärger oder Stress ebenso wie Ruhe und Geborgenheit. In den letzten Schwangerschaftsmonaten setzt ein weiterer Wachstumsschub ein. Es wird eng in der Gebärmutter. Etwa im neunten Monat lagert sich das Kind langsam in Geburtsposition.

Alles unter Kontrolle

Eine Schwangerschaft wird heutzutage in der Regel von medizinischen Untersuchungen begleitet. Diese sollen sicherstellen, dass alles „normal“ verläuft und ermöglichen, bei Komplikationen frühzeitig einzugreifen. Diese Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind mittlerweile sehr umfangreich geworden. Die Erstuntersuchung sowie die folgenden Kontrolluntersuchungen ermöglichen, regelmäßig den Gesundheitszustand von Mutter und Kind zu überprüfen. Das ist prinzipiell sehr sinnvoll, jedoch sollte bei häufigen „tiefgehenden“ Methoden wie zum Beispiel Ultraschall hinterfragt werden, ob diese tatsächlich erforderlich sind. Am besten ist, wenn Umfang und Ausmaß der Untersuchungen individuell auf den aktuellen Gesundheitszustand von Mutter und Kind abgestimmt werden.

Im Körper der Mutter finden viele Veränderungen statt

Wie die Zeit der Schwangerschaft von der Mutter empfunden wird, hängt von vielen Faktoren ab. Hier spielen ihre familiäre und eventuell berufliche Situation, ihre Einstellung zu dem Kind, ihr Gesundheitszustand usw. eine bedeutende Rolle. Die Schwangerschaft geht mit einer Reihe von körperlichen Veränderungen einher. In der ersten bis zwölften Woche wird die Haut deutlich intensiver durchblutet und lagert vermehrt Wasser ein. Die Brust wird größer. Es kann zu morgendlicher Übelkeit kommen. Gefühlsschwankungen können auftreten, denn die neue Situation muss auch seelisch verarbeitet werden. In der 13. bis 26. Woche wird der gesamte Körper runder. Die morgendliche Übelkeit ist meist verschwunden.

Die vermehrte Wassereinlagerung kann zu einem leichten Anschwellen der Hände, Unterschenkel und Füße führen. Verstopfung und Sodbrennen können auftreten. Schwangere mit Gefäßschwäche neigen eventuell zu Krampfadern oder Hämorrhoiden. Es empfiehlt sich, frühzeitig Kontakt zu einer Hebamme aufzunehmen. Der direkte Erfahrungsaustausch erleichtert es, die schwangerschaftsbedingten Prozesse besser zu verstehen und angemessen damit umzugehen.

In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft wird meist die zunehmende Unbeweglichkeit als belastend empfunden, ebenso die mit der Größe des Kindes einhergehenden Beschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen, Schweregefühl in den Beinen, Druck auf die Blase oder Darmträgheit. Die Gedanken kreisen nun immer mehr um die Geburt. In dieser Zeit beginnt in der Regel der Geburtsvorbereitungskurs. Sollte noch kein Kontakt zu einer Hebamme bestehen, so sollte jetzt versucht werden, einen solchen herzustellen. Optimal, wenn jene Hebamme auch die Geburt und das Wochenbett betreut. Leider erweist sich dieses in großen Krankenhäusern oftmals als schwierig, einen Versuch ist es jedoch wert. Schwangere sind meist gelassener, wenn ihnen schon frühzeitig eine vertraute Hebamme als Fachkraft und Ansprechpartnerin zur Seite steht.

Gesunder Lebensstil bevorzugt

Für die Zeit der Schwangerschaft gibt es bewährte Gesundheitstipps zum Wohle von Mutter und Kind. Es lohnt sich, diese zu beherzigen. Am besten, wenn bereits im Vorfeld der Schwangerschaft daran gedacht wird. Denn bei einigen ungesunden Gepflogenheiten wie zum Beispiel Rauchen dauert es selbst bei Abstinenz noch einige Zeit, bis sich der Körper der Gifte entledigt hat und damit ein besseres „Terrain“ für das neue Leben bietet.

Generell empfiehlt sich alles, was zu einem „gesunden Lebensstil“ zählt. Dazu gehören: ausgewogene und vollwertige Ernährung, frische Luft, angemessene Bewegung, ausreichender Schlaf, Vermeidung von Stress sowie Förderung von Spaß und Freude. All das stärkt Körper, Geist und Seele – nicht nur während der Schwangerschaft. Darüber hinaus gibt es für diese Zeit der körperlichen Umstellung und des kindlichen Wachstums noch spezielle Gesundheitstipps, auf die nachfolgend näher eingegangen wird.