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Das Neugeborene – Gesundheit in die Wiege gelegt - Kapitel IV

Klassische Musik beruhigt den kleinen Schreihals

Nun gibt es Kinder, die satt, gesund und frisch gewickelt sind, auch keine Blähungen haben und trotzdem zum Erbarmen schreien und schreien. Hierbei handelt es sich um ein „Schreikind“. In der Regel findet die Vorstellung in den Abendstunden zwischen 17 und 23 Uhr statt. Eltern, Hebamme, Kinderarzt und sonstige sich bemühende Personen sind rat- und machtlos und mit ihrer Weisheit am Ende.

Wenn gesundheitliche Störungen vom Arzt ausgeschlossen sind, heißt es einfach: durchhalten! Diese Phase geht vorüber. Bei vielen Kindern minimieren sich die Schreiattacken, wenn sie die auf sie einstürmenden Eindrücke der ersten Wochen besser verkraften und mehr sehen können. Einige Maßnahmen können helfen, um die Zeit bis dahin so friedlich wie möglich zu überbrücken.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Versuchen Sie, Ihr Kind in einen rhythmischen Tagesablauf einzubinden. Sorgen Sie ebenso dafür, dass es einen festen Schlafplatz hat und sich nicht an häufig wechselnden Orten wieder findet, mit denen es sich immer wieder neu auseinandersetzen muss. Der ständige Wechsel zwischen Körbchen, Tragetasche, Schultertuch, Sofaecke, Autositz und was heute noch so üblich ist, raubt ihm die Ruhe und die Rückzugsmöglichkeit. Auch das Stillen nach Bedarf, wie es heute favorisiert wird, hat seine Tücken.

Das Kind zu stillen, wenn es Hunger hat, ist grundsätzlich sinnvoll. Wenn aber aus dem Hunger stillen ein „still machen“ um jeden Preis resultiert, ist das nicht förderlich. Wird dem Kind bei jedem Laut sofort das Mäulchen gestopft, ist ihm damit jegliche Chance auf eine „Meinungsäußerung“ genommen.

Sorgen Sie des Weiteren für schützende Wärmehüllen. Eine beruhigende Wirkung haben Wollunterwäsche, vorgewärmte Windeln und in der kälteren Jahreszeit eine tägliche Einreibung mit Malvenöl. Bewährt hat sich auch die harmonisierende Wirkung klassischer Musik. So hat schon in überlieferten Fällen Beethovens Mondscheinsonate für Ruhe gesorgt.

Andere naturheilkundliche Therapien: Fußreflexzonentherapie: Vegetativ stark irritierte Kinder reagieren oft gut auf Berührung der entsprechenden Reflexzonen. Fragen Sie Ihre Hebamme, ob sie diese Technik beherrscht oder jemanden empfehlen kann.

Schluckauf – der Trick mit dem Teelöffel

Nach dem Trinken stellt sich häufig ein Schluckauf beim Kind ein. Es handelt sich dabei um eine Irritation des Zwerchfells. Das Problem lässt sich meist schnell beheben, indem das Kind noch einmal kurz an die Brust gelegt wird. Oder man flößt ihm etwas Tee mit einem Teelöffel ein. Beide Maßnahmen lösen neue rhythmische Schluckbewegungen aus, wodurch sich die Zwerchfellirritation meist ausgleicht.

„Speikind – Gedeihkind“, so der Volksmund

Früher hieß es im Volksmund „Speikind – Gedeihkind“. Dieser Spruch zeigt, dass das Speien bei Neugeborenen schon immer ein bekanntes Problem war, das jedoch keinen Anlass zur Sorge darstellt. Egal ob Fläschennahrung oder Muttermilch, diese Kinder spucken immer wieder einen Teil der Nahrung aus. Das kann sich bis zum Ende des ersten Lebensjahres hinziehen.

Die Ursache für die Spuckerei ist meist Folgendes: Der Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen ist in den ersten Lebensmonaten noch nicht voll entwickelt, auch die Speiseröhrenperistaltik muss sich noch einregulieren. Manchmal hilft es, die gestillten Kinder nach dem Trinken mit dem Oberkörper hoch zu lagern.

Für „Flaschenkinder“ gibt es spezielle Anti-Reflux-Fertignahrung (z. B. Aptamil AR). Sie enthält Quellstoffe, beispielsweise Johannisbrotmehl. Die Quellstoffe machen die Nahrung sämig, dadurch kann das Spucken vermindert werden. Wie der Volksmund schon sagt, zeigt die Erfahrung, dass Speikinder trotz des Spuckens meist gut gedeihen. Solange es daher dem Kind insgesamt gut geht und es keine Beschwerden hat, müssen keine weiteren Maßnahmen unternommen werden. Nur die Mutter hat zu tun: Sie muss sich in Geduld üben und häufig die Lätzchen waschen!