deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Verdauungsapparat bei Katzen

Erkrankungen von Magen und Darm sind sehr auffällig. Die Katze frisst schlecht, hat Erbrechen und Durchfall; reine Wohnungskatzen haben oft Verstopfung.

Haarballen

Beim Putzen ihres Fells schluckt eine Katze Haare, die dann Magen und Darm passieren und normalerweise mit dem Kot ausgeschieden werden. Manchmal können sich diese Haare aber auch zu Ballen (Bezoare) zusammenklumpen. Vor allem kann regelmäßiges Bürsten die Bildung von Haarballen verhindern. Vorbeugend können Sie Ihrer Katze auch zwei- bis dreimal pro Woche Malzpaste anbieten. Für reine Wohnungskatzen säen Sie in einem Blumentopf Katzengras aus. Weiterhin enthalten hochwertige Trockenfuttersorten entsprechende Schutzstoffe.

Verstopfen einmal Haare den Darm, geben Sie Ihrer Katze ein bis zwei Teelöffel eines Pflanzenöls – beispielsweise Olivenöl oder Salatöl. Spätestens nach zwei Tagen sollte das Problem gelöst sein. In der Zeit des Haarwechsels im Frühjahr und Herbst verabreichen Sie ein- bis zweimal pro Woche Sulfur LM VI.

Erbrechen

Erbrechen ist keine Krankheit für sich, sondern nur ein Begleitsymptom von vielen, zum Teil sehr ernsthaften Krankheiten. Gelegentliches Erbrechen ist kein Grund zur Beunruhigung. Katzen erbrechen, um sich auf diese Weise von Unverträglichem zu befreien. Erbricht Ihre Katze aber häufig, ist Blut im Erbrochenen, hat sie zusätzlich noch Durchfall oder erscheint Sie Ihnen gesundheitlich angeschlagen, müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen. Ursachen können Fremdkörper sein, aber auch Magenschleimhautentzündungen, Parasiten, Viren, Bakterien, Vergiftungen und Stoffwechselstörungen, zum Beispiel der Niere oder der Leber. Im akuten Brechstadium lassen Sie Ihre Katze ein bis zwei Tage fasten und geben ihr drei- bis sechsmal am Tag einen halben Milliliter Nux vomica-Homaccord.

Homöopatische Einzelmittel:

- Ipecacuanha LM VI: Erbrechen von unverdautem Futter, oft nur jeden zweiten Tag, Verschlimmerung durch Bewegung und Feuchtigkeit, oft abends oder nachts, Zunge nicht belegt.
- Cocculus LM VI: Erbrechen beim Autofahren.
- Phosphor LM VI: Nervöse, sensible Katzen, Erbrechen kurz nach dem Fressen.
- Aethusa LM VI: Erbrechen kurz nach der Aufnahme von Milch oder Futter, Katze hat sofort wieder Hunger.
- Bryonia LM VI: Großer Durst, Erbrechen am Morgen, trockene Schleimhäute.
- Nux vomica LM VI: Lebhafte, reizbare Katze, Zunge belegt, oft zusätzlich Verstopfung, Erbrechen nach Einnahme von Medikamenten. Kann auch probiert werden, wenn Katzen beim Autofahren erbrechen und Cocculus nicht geholfen hat.

Darmentzündungen und Durchfall

Geht Ihre Katze oft aufs Katzenklo, leckt sie sich vermehrt den Analbereich, setzt sie hör- und sichtbar Kot ab, dann wird es Zeit für eine genaue Inspektion: Wie ist die Beschaffenheit des Kotes? Enthält er Blut? Welche Farbe hat er? Ist der Stuhl in Schleim eingepackt? Stinkt er stark? Um die Schwere der Erkrankung einschätzen zu können, muss der gesundheitliche Allgemeinzustand beurteilt werden. Sind allgemeine Krankheitssymptome vorhanden wie Fieber, Schwäche, Abmagerung, struppiges Fell, glanzlose Augen? Nimmt die Katze noch Nahrung und Wasser auf? Bei starker Austrocknung besteht die Gefahr einer Nierenschädigung. Hält der Durchfall über mehrere Tage an oder liegen weitere allgemeine Krankheitssymptome vor, ist der Gang zum Tierarzt unvermeidbar. Nur so können die wahren Ursachen abgeklärt und behandelt werden. Um einen einfachen Durchfall zu behandeln, lassen Sie Ihre Katze für ein bis zwei Tage fasten. Bieten Sie ihr Tee mit Traubenzucker und einer Prise Salz oder nur Wasser an. Anschließend füttern Sie sie zunächst mit einer leichten Aufbaunahrung. Mit Nux vomica-Homaccord, drei- bis sechsmal pro Tag verabreicht, sollten Sie in vielen Fällen eine Heilung erreichen. Bei komplizierten Durchfällen wählen Sie das passende Mittel aus den nachfolgenden Medikamenten aus.

Homöopatische Einzelmittel:

- Argentum nitricum LM VI: Durchfall vor Angst oder Aufregung, zum Beispiel bei einem Tierarztbesuch.
-  Arsenicum album LM VI: Nach verdorbenem Futter, viel Bei Durchfall sollte Ihre Katze ein bis zwei Tage fasten. Durst, trinkt aber nur sehr wenig, Ekel vor dem Essen, wärmebedürftig, Durchfall mit häufigem, kleinen, übel riechendem Abgang, eventuell mit Blut.
- Ipecacuanha LM VI: Durchfälle gelb, wässrig, schaumig, wie gegoren, blutig.
- Magnesium carbonicum LM VI: Oft bei Jungtieren, Koliken, Bauch aufgetrieben, Katze riecht sauer, Kot grünlich, schaumig.
- Phosphorus LM VI: Großer Durst, Abneigung gegen warme Milch, unruhige Katzen.
-  Podophyllum LM VI: Durchfälle, die wie Wasser aus dem After schießen.
-  Veratrum album LM VI: Hochgradige Schwäche, viel Durst auf kaltes Wasser, Blähungskoliken,

Verstopfung (Obstipation)

An Verstopfung leiden hauptsächlich ältere, kastrierte Wohnungskatzen. Doch auch Langhaarkatzen können durch übermäßige Bildung von Haarballen Probleme damit haben. Daneben kann eine Verstopfung verschiedene weitere Ursachen haben: Fehlernährung, mangelnde Flüssigkeitsaufnahme, Fremdkörper, Darmparasiten, Tumoren und Infektionskrankheiten. Wenn Ihre Katze oft das Klo aufsucht und starke Pressversuche macht, müssen Sie unbedingt herausfinden, ob sie Harn oder Kot absetzen kann. Kommt nur wenig oder gar kein Kot und ist der Bauch der Katze weder hart noch schmerzhaft, sollten Sie es zuerst mit abführender Nahrung versuchen: Milch, Sahne, rohe Leber oder Speiseöl.

Nimmt Ihre Katze keine Nahrung an oder ist ihr Gesundheitszustand stark gestört, suchen Sie sofort den Tierarzt auf. Ist die Verstopfung gleichzeitig mit Erbrechen verbunden, kann es sich um einen Darmverschluss (Ileus) handeln. Auch in diesem Fall sofort den Tierarzt konsultieren. Bei immer wiederkehrende Verstopfung geben Sie Ihrer Katze zweimal täglich 0,5 bis 2 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht Lactulose- Lösung und einige Tropfen Nux vomica Homaccord. Im akuten Fall wählen Sie aus den folgenden Einzelmitteln.

Homöopatische Einzelmittel:

-  Alumina LM VI: Sehr wenig Kot, starkes Drängen zum Kotabsatz, doch ohne Erfolg, Blutabgang nach dem Kotabsatz, Verlangen nach Wärme.
- Opium LM VI: Hartnäckige Verstopfung, kein Drang, Stuhl wie Schafsköttel oder schwarzer Stuhl, Blähungen, Kolik.Folge von Schreck, Panik oder Operationen.
- Graphites LM VI: Ältere, fette und gefräßige Katzen, Darm wie gelähmt, Kot mit weißem Schleim bedeckt, unerträglicher Geruch, oft Ekzeme am Tier.
- Chelidonium LM VI: Lebermittel, Kot goldgelb oder farblos, Schmerzen beim Kotabsatz, Urin dunkelgelb wie Bier.
- Plumbum metallicum LMVI: Krampfartige Verstopfung, Besserung durch Druck und Liegen auf dem Bauch, Stuhl schafkotartig.