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Die Dackellähme

Die Dackellähme beruht auf einem Bandscheibenvorfall bzw. einer -vorwölbung. Je nach Sitz und Ausmaß des Vorfalls kann sie sich sehr unterschiedlich äußern. So gibt es Fälle, in denen es beim Hochspringen, Treppensteigen oder während des Spielens zu plötzlichen Schmerzen kommt, gefolgt von Gejaule. Die Tiere lassen sich nur ungern anfassen und schnappen nach Händen, die ihnen helfen wollen. Eine Dackellähme kann zur Hinterhandschwäche, spastischen Bewegungen der Hinterpfoten oder schmerzlosen Lähmungen der Hintergliedmaßen führen. Auch Darm und Blase können betroffen sein und werden dann nicht mehr entleert. Ein Bandscheibenvorfall kann Hunde jeden Alters treffen, wird aber häufig bei Hunden von drei bis fünf Jahren beobachtet.

Ursache

Die Dackellähme betrifft vor allem Rassen mit langem Rücken und kurzen Beinen wie den Dackel. Jeweils zwischen zwei Rückenwirbeln liegt eine Bandscheibe, deren Aufgabe vergleichbar ist mit der eines Stoßdämpfers. Verliert die Bandscheibe an Elastizität und wird spröde, kann Gewebsmaterial nach außen quellen und die normale Position zwischen den Wirbeln verlassen. Mögliche Folgen sind eine Einengung des Rückenmarks und Druck auf die Nerven, die aus der Wirbelsäule austreten. Möglicherweise werden die Nerven auch geschädigt. Es kann zu Schmerzen, Verspannungen und schlaffen Lähmungen kommen.

Allgemeine Maßnahmen

Hat Ihr Hund schon eine Darm- oder Blasenlähmung, sollten Sie unverzüglich tierärztliche Hilfe suchen! Je früher Sie handeln, desto besser sind die Heilungsaussichten. Neben operativen Eingriffen ist vor allem die Akupunktur durch einen versierten Tierarzt das Mittel der Wahl. Sie sollte allerdings schon in den ersten Tagen bis maximal vier Wochen begonnen werden. Kortisonpräparate bewirken eine rasche Abschwellung und sind hier manchmal unumgänglich. Da Kortison nicht als Dauermedikament eingesetzt wird, müssen Sie keine schlimmen Nebenwirkungen befürchten – im Gegenteil, hier hilft es! Während eine Kortisonbehandlung in den meisten Fällen Erleichterung bringt, ist die Erfolgsquote einer Operation unterschiedlich, je nachdem, wer sie wie durchführt.

Wärme lindert die Beschwerden. Also legen Sie eine leichte, aber warme Decke auf Ihr Tier, wenn sie es zum Tierarzt bringen. Verabreichen Sie aber nicht eigenmächtig Schmerzmittel! Denn dadurch werden zwar die Schmerzen ausgeschaltet, aber die Gefahr einer Überlastung wird gleichzeitig begünstigt. Schmerzmittel gehören in die Hände eines Tierarztes. Homöopathische Medikamente können Sie jedoch zusätzlich einsetzen. Hat sich Ihr Hund von seinem Bandscheibenvorfall unter tierärztlicher Obhut wieder einigermaßen erholt, lassen Sie ihn so wenig Treppen steigen wie möglich. Auch nach Bällen sollte er nicht springen. Achten Sie auf ein normales Körpergewicht Ihres Hundes.

Homöopathische Behandlung

Schon bevor Sie zum Tierarzt aufbrechen, können Sie Ihrem Hund jede halbe Stunde Traumeel gegen die Schmerzen verabreichen. Ein Tierarztbesuch ist allerdings unumgänglich. In Absprache mit ihm können Sie zusätzlich homöopathische Mittel anwenden, die im Folgenden besprochen werden. Mittel der Wahl bei Dackellähme ist zunächst eine zweimal tägliche Gabe von Nux vomica D200 über die ersten drei Tage hinweg. Danach werden die zeitlichen Abstände vergrößert, bis man bei einer einmaligen Gabe pro Woche angelangt ist. Eine gute Unterstützung und längerfristige Stabilisierung der Dackellähme ist durch das Komplexmittel Discus compositum ad us. vet. möglich. Zunächst kann das Präparat vom Tierarzt gespritzt werden, danach können Sie es dem Hund selbst mit dem Trinkwasser verabreichen. Verdünnen Sie dazu eine Ampulle pro Tag in etwas Wasser.

Bei krampfartigen Beschwerden werden Nux vomica-Homaccord und Spascupreel jeweils vier-bis fünfmal täglich gegeben. Besser noch sind Spascupreel S Suppositorien. Bewegt sich Ihr Hund nicht mehr vom Fleck und jault vor Schmerzen schon bei der kleinsten Bewegung, vermag zweimal täglich eine Dosis Bryonia D12, über drei Wochen hinweg gegeben, das Leiden zu lindern.

Schmerzen aufgrund von Bandscheibenproblemen im Halsbereich sprechen auf verschiedene Mittel an: Calcium carbonicum hilft im Allgemeinen schon nach einer Woche. Geben Sie Ihrem Hund dazu zweimal täglich eine Dosis Calcium carbonicum D12 über sechs bis acht Wochen hinweg, anschließend bei Bedarf noch die Potenz D200 einmal pro Monat ein halbes Jahr lang. Es eignet sich auch zweimal täglich eine Dosis Silicea D12 sechs bis acht Wochen lang, danach die Potenz D200 einmal pro Monat ein halbes Jahr lang. Der Schmerz sollte nach sieben Tagen abgeklungen sein.

Allgemein gilt für Silicea und Calcium carbonicum: Führt das eine Mittel zu einer Verschlimmerung der Beschwerden, ersetzen Sie es jeweils durch das andere. Tritt nach längerer Zeit erneut ein Bandscheibenproblem auf, kann entweder Silicea D200 oder Calcium carbonicum D200 die Lösung sein. Beide werden einmal pro Monat ein halbes Jahr lang verabreicht.

Eine dritte Möglichkeit bei Beschwerden in der Halswirbelsäule ist das Kombinationspräparat Gelsemium-Homaccord in Form von Tropfen, die neben Gelsemium und Cimicifuga auch Rhus toxicodendron enthalten. Bei Nackenschmerzen beim Beugen zum Wassernapf kommt außerdem noch Lachnanthes tinctoria D4 in Frage: dreimal täglich eine Dosis, ein bis zwei Wochen lang.

Befinden sich die Schmerzen infolge von Bandscheibenproblemen im Rücken, stehen ebenfalls mehrere Mittel zur Vefügung: Dreimal eine Dosis Arnica D6 alle zwei Stunden, dann dreimal täglich über drei Wochen hinweg, lindert die Schmerzen. Bewährt hat sich auch dreimal eine Dosis Hypericum D6 alle zwei Stunden, dann dreimal täglich eine Dosis mindestens drei Wochen lang. Arnica und Hypericum können im Anfangsstadium der Erkrankung auch gut miteinander kombiniert werden. Zweimal täglich eine Dosis Bryonia D12 drei Wochen lang beruhigt. Im Anschluss an die Anfangsbehandlung ist Rhus toxicodendron D30 empfehlenswert: jeden zweiten Tag eine Dosis, mindestens drei Wochen lang. Und schließlich kommen auch Calcium carbonicum und Silicea bei Rückenproblemen in die engere Wahl, jeweils in der Dosierung wie bei Beschwerden im Halsbereich.

Geht der Bandscheibenvorfall im Rücken mit einem Nervenausfall einher, gibt es mehrere Möglichkeiten: dreimal eine Dosis Arnica D6 alle zwei Stunden, später dreimal täglich über drei Wochen oder dreimal eine Dosis Hypericum D6 alle zwei Stunden, später dreimal täglich eine Dosis mindestens drei Wochen lang oder einmal täglich eine Dosis Causticum D12 drei bis sechs Wochen lang. Diagnostiziert der Tierarzt eine spastische Lähmung, hilft dreimal eine Dosis Nux vomica D6 alle zwei Stunden, dann dreimal täglich eine Dosis über drei Wochen hinweg.

Eine schlaffe Lähmung lässt sich mit dreimal täglich einer Dosis Nux vomica D3 über drei Wochen hinweg behandeln. Oder Sie nehmen gleich das Komplexmittel Nux vomica-Homaccord. Bei gleichzeitiger Blasenlähmung kann auch dreimal pro Tag drei Wochen lang eine Dosis Petroselinum D2 gegeben werden. Zweimal täglich eine Dosis Plumbum metallicum D12 drei bis sechs Wochen lang unterstützt den Hund, der einen Bandscheibenvorfall hinter sich hat. Ein Tierarzt kann auch Plumbum metallicum-Injeel spritzen oder Strychninum nitricum D12 verordnen. Es sollte über mindestens drei bis sechs Wochen gegeben werden, und zwar zweimal täglich eine Dosis.